The National Times - Ampel-Koalition einigt sich auf Paket für Ökostrom-Ausbau

Ampel-Koalition einigt sich auf Paket für Ökostrom-Ausbau


Ampel-Koalition einigt sich auf Paket für Ökostrom-Ausbau
Ampel-Koalition einigt sich auf Paket für Ökostrom-Ausbau / Foto: © AFP/Archiv

SPD, FDP und Grüne haben sich über noch offene Fragen zu dem von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) vorgelegten Gesetzespaket zum Ökostrom-Ausbau verständigt. "Mit diesem umfangreichen Paket schaffen wir die Grundlage für eine klimaneutrale Energieversorgung in Deutschland", erklärte SPD-Fraktionsvize Matthias Miersch dazu am Dienstag in Berlin. "Mit der vorliegenden Reform schaffen wir das beste EEG, das Deutschland jemals hatte", erklärte der FDP-Energieexperte Michael Kruse.

Textgröße ändern:

Das neue Gesetz, über das nun im Bundestag abschließend beraten werden soll, sieht eine deutliche Anhebung der Ausbauziele für Solar- und Windenergie vor. Der Ausbau soll künftig per Gesetz als "im überragenden öffentlichen Interesse" liegend erklärt werden, was Genehmigungsverfahren erleichtert. Jedes Land soll rund zwei Prozent seiner Fläche für Windenergie zur Verfügung stellen. Bis 2030 sollen 80 Prozent des Stroms in Deutschland durch erneuerbare Energien gedeckt werden. Dazu soll auch die Wasserkraft beitragen. Die bereits ausgesetzte EEG-Umlage wird abgeschafft.

"Seit der Einführung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes im Jahr 2000 sind wir noch nie einen so großen Schritt beim Ausbau der Erneuerbaren vorangekommen", betonte Miersch. "Wir machen uns in der Energieversorgung unabhängig von Öl- und Gasimporten und sorgen so für mehr Energiesicherheit", erklärte der SPD-Politiker. Miersch wies darauf hin, dass das Zwei-Prozent-Ziel für Windkraft an Land künftig für alle Bundesländer verbindlich sei. Werde dies nicht erreicht, würden gegebenenfalls dort geltende Abstandsregeln für Windräder gestrichen.

"Wir bauen die Erneuerbaren im Eiltempo aus", erklärte auch Kruse. "Gleichzeitig sorgen wir für den günstigsten Erneuerbaren Strom, den es jemals gab." Kruse wies darauf hin, dass die FDP in den Verhandlungen einen "Ausstieg aus der Dauersubventionierung von Erneuerbaren Energien" durchgesetzt habe. Die Förderung neuer Anlagen soll demnach enden, sobald der Kohleausstieg abgeschlossen ist, laut Koalitionsvertrag "idealerweise" 2030. "Freiheitsenergien lohnen sich nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch", erklärte dazu Kruse.

Der Ausbau des Ökostroms gilt als entscheidend für das Erreichen der deutschen Klimaziele. Das Gesetzespaket soll nach dem bisherigen Zeitplan noch in dieser Woche vom Bundestag beschlossen werden.

N.Roberts--TNT

Empfohlen

Pariser Atomkoalition: 15 Staaten beraten über weltweiten Ausbau von Kernkraft

Zwei Monate vor der Klimakonferenz in Aserbaidschan sind in Paris Vertreter von etwa 15 Staaten zusammen gekommen, um über die Förderung des weltweiten Ausbaus von Atomkraft zu beraten. Dabei gehe es um "konkrete Mittel, um die internationalen Selbstverpflichtungen zu erfüllen, die Atomenergie im Kampf gegen den Klimawandel zu nutzen", betonte die Agentur für Atomenergie, eine Unterorganisation der OECD, am Donnerstag.

Umwelthilfe: Ausmaß von Luftverschmutzung wird von Behörden verschleiert

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) wirft Behörden in mehreren europäischen Staaten vor, das Ausmaß von Luftverschmutzung zu verschleiern. "Luftqualitätsmessungen belegen eine deutlich höhere Stickstoffdioxid-Belastung an 64 Standorten in Bulgarien, Ungarn, Tschechien, Kosovo, Slowakei und Rumänien, als offizielle Daten glauben lassen", erklärte die Organisation am Mittwoch in Berlin. Bei staatlichen Messungen werde "offensichtlich systematisch gegen EU-Vorgaben verstoßen".

Breites Bündnis ruft zu Teilnahme am globalen Klimastreik in Deutschland auf

Zahlreiche Organisationen rufen die Menschen in Deutschland dazu auf, sich am globalen Klimastreik am Freitag zu beteiligen. "Wir müssen jetzt wieder laut werden, um Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit einzufordern", erklärte die Koordinatorin des Bündnisses, Lisa Sagner, am Montag. Den Organisationen zufolge wurden für Freitag bundesweit bereits mehr als 100 Demonstrationen angemeldet; größere Kundgebungen würden in Berlin, Hamburg und München erwartet.

Drohende Umweltkatastrophe: Von Huthis angegriffener Öltanker wird abgeschleppt

Dreieinhalb Wochen nach dem Angriff der pro-iranischen Huthi-Miliz auf einen Öltanker vor der Küste des Jemen hat die Aktion zum Abschleppen des Schiffes begonnen, durch das eine schwere Umweltkatastrophe drohte. Die unter griechischer Flagge fahrende "Sounion" werde unter militärischer Eskorte nach Norden geschleppt, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP am Samstag aus dem Verteidigungsministerium in Athen. An Bord des Tankers waren zum Zeitpunkt des Beschusses 150.000 Tonnen Rohöl.

Textgröße ändern: