The National Times - Umweltschutzverbände kündigen Widerspruch gegen LNG-Terminal in Wilhelmshaven an

Umweltschutzverbände kündigen Widerspruch gegen LNG-Terminal in Wilhelmshaven an


Umweltschutzverbände kündigen Widerspruch gegen LNG-Terminal in Wilhelmshaven an
Umweltschutzverbände kündigen Widerspruch gegen LNG-Terminal in Wilhelmshaven an / Foto: © AFP/Archiv

Die Umweltschutzorganisationen BUND, Nabu und WWF haben juristischen Widerspruch gegen den Baustart von LNG-Terminals in Wilhelmshaven angekündigt. In Wilhelmshaven habe der Bau von LNG-Terminals begonnen, ohne dass die offizielle Genehmigung inklusive Umweltverträglichkeitsprüfung abgewartet wurde, kritisierte Nabu-Präsident Jörg-Andreas Krüger am Donnerstag. "Wir werden gemeinsam Widerspruch einlegen, weil Planungsbeschleunigung keinen Blankoscheck für schlechte Entscheidungen sein darf."

Textgröße ändern:

In Wilhelmshaven hatte Anfang Mai mit einem Rammschlag der Bau eines Anlegers für ein schwimmendes Flüssiggasterminal begonnen. Dort sollen bis zum Winter zwei schwimmende LNG-Terminals ans Netz gehen, zwei weitere im Mai 2023. Dazu kommen sollen stationäre LNG-Terminals in Brunsbüttel und in Stade.

Bisher verfügt Deutschland über keine eigenen LNG-Terminals. Sie sollen helfen, die Abhängigkeit von russischen Gasimporten schnellstmöglich zu beenden.

Um den Bau voranzutreiben, beschloss das Kabinett vergangene Woche ein LNG-Beschleunigungsgesetz - darüber sollte am Donnerstagabend der Bundestag abstimmen. Das Gesetz betrifft die Errichtung und den Betrieb sowohl von schwimmenden als auch von stationären Flüssiggas-Terminals sowie der erforderlichen Anbindungsleitungen. Vorgesehen ist, dass auf Umweltverträglichkeitsprüfungen verzichtet werden kann.

"Das Beschleunigungsgesetz loggt uns in eine überdimensionierte und klimaschädliche Planung ein", kritisierte der BUND-Vorsitzende Olaf Bandt. Die vorgesehenen Terminals "würden einen russischen Lieferstopp mehr als überkompensieren und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen bis weit über den Zeitraum hinaus verfestigen, an dem wir schon frei von Gasversorgung sein sollten". Die Laufzeitgenehmigung für LNG-Terminals ist im Gesetz bis Ende 2043 geplant.

A.Little--TNT

Empfohlen

Pariser Atomkoalition: 15 Staaten beraten über weltweiten Ausbau von Kernkraft

Zwei Monate vor der Klimakonferenz in Aserbaidschan sind in Paris Vertreter von etwa 15 Staaten zusammen gekommen, um über die Förderung des weltweiten Ausbaus von Atomkraft zu beraten. Dabei gehe es um "konkrete Mittel, um die internationalen Selbstverpflichtungen zu erfüllen, die Atomenergie im Kampf gegen den Klimawandel zu nutzen", betonte die Agentur für Atomenergie, eine Unterorganisation der OECD, am Donnerstag.

Umwelthilfe: Ausmaß von Luftverschmutzung wird von Behörden verschleiert

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) wirft Behörden in mehreren europäischen Staaten vor, das Ausmaß von Luftverschmutzung zu verschleiern. "Luftqualitätsmessungen belegen eine deutlich höhere Stickstoffdioxid-Belastung an 64 Standorten in Bulgarien, Ungarn, Tschechien, Kosovo, Slowakei und Rumänien, als offizielle Daten glauben lassen", erklärte die Organisation am Mittwoch in Berlin. Bei staatlichen Messungen werde "offensichtlich systematisch gegen EU-Vorgaben verstoßen".

Breites Bündnis ruft zu Teilnahme am globalen Klimastreik in Deutschland auf

Zahlreiche Organisationen rufen die Menschen in Deutschland dazu auf, sich am globalen Klimastreik am Freitag zu beteiligen. "Wir müssen jetzt wieder laut werden, um Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit einzufordern", erklärte die Koordinatorin des Bündnisses, Lisa Sagner, am Montag. Den Organisationen zufolge wurden für Freitag bundesweit bereits mehr als 100 Demonstrationen angemeldet; größere Kundgebungen würden in Berlin, Hamburg und München erwartet.

Drohende Umweltkatastrophe: Von Huthis angegriffener Öltanker wird abgeschleppt

Dreieinhalb Wochen nach dem Angriff der pro-iranischen Huthi-Miliz auf einen Öltanker vor der Küste des Jemen hat die Aktion zum Abschleppen des Schiffes begonnen, durch das eine schwere Umweltkatastrophe drohte. Die unter griechischer Flagge fahrende "Sounion" werde unter militärischer Eskorte nach Norden geschleppt, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP am Samstag aus dem Verteidigungsministerium in Athen. An Bord des Tankers waren zum Zeitpunkt des Beschusses 150.000 Tonnen Rohöl.

Textgröße ändern: