The National Times - Aserbaidschans Präsident nennt Öl und Gas auf UN-Klimakonferenz "Gottesgeschenk"

Aserbaidschans Präsident nennt Öl und Gas auf UN-Klimakonferenz "Gottesgeschenk"


Aserbaidschans Präsident nennt Öl und Gas auf UN-Klimakonferenz "Gottesgeschenk"
Aserbaidschans Präsident nennt Öl und Gas auf UN-Klimakonferenz "Gottesgeschenk" / Foto: © AFP/Archiv

Der Staatschef des Gastgeberlandes der diesjährigen UN-Klimakonferenz in Baku (COP29) hat klimaschädliche fossile Energieträger erneut als "Gottesgeschenk" bezeichnet. Der aserbaidschanische Präsident Ilham Alijew sagte am Dienstag vor den Delegierten der COP29, sein Land sei das Ziel von "Fake News" und einer "gut koordinierten Rufmord- und Erpressungskampagne". Staaten sollten aber nicht nach ihren natürlichen Ressourcen und deren Nutzung beurteilt werden, fügte der Staatschef des öl- und gasreichen Landes hinzu.

Textgröße ändern:

"Zitieren Sie mich, dass ich gesagt habe, dass das ein Gottesgeschenk ist, und ich möchte das heute hier vor diesem Publikum wiederholen", sagte Alijew mit Blick auf die fossilen Energieträger. Öl und Gas seien ebenso natürliche Ressourcen wie Gold, Kupfer oder die erneuerbaren Energiequellen Wind und Sonne.

Ländern sollte "nicht vorgeworfen werden, dass sie sie haben und es sollte ihnen nicht vorgeworfen werden, dass sie sie auf den Markt bringen, denn der Markt braucht sie", fügte Alijew hinzu. "Die Menschen brauchen sie."

Aserbaidschan ist in hohem Maße abhängig von seinen Öl- und Gaseinnahmen. Sie machen rund 35 Prozent des Bruttoinlandsproduktes und fast die Hälfte des Staatshaushaltes aus. Seit Aserbaidschan 1991 Unabhängigkeit von der Sowjetunion erlangte, hat es bereits 1,05 Milliarden Tonnen Erdöl gefördert.

Mittlerweile setzt das zentralasiatische Land verstärkt auf Erdgas: In den kommenden zehn Jahren will es seine Gas-Förderung um mehr als ein Drittel erhöhen. Die EU unterzeichnete 2022 eine Vereinbarung mit Baku zur Verdopplung ihrer Gas-Importe aus Aserbaidschan, um ihre Abhängigkeit von russischem Gas zu verringern. Dazu sagte Alijew am Dienstag: "Das war nicht unsere Idee." Vielmehr habe die EU sein Land "um Hilfe gebeten und wir haben gesagt, okay, wir helfen Europa bei der Energiesicherheit."

Der folgenschwere menschengemachte Klimawandel wird insbesondere durch die massenhafte Verbrennung fossiler Brennstoffe verursacht. Mit Aserbaidschan ist nach Ägypten 2022 und den Vereinigten Arabischen Emiraten 2023 dieses Jahr erneut ein Staat Gastgeberland der UN-Klimakonferenz, der Öl und Gas fördert.

N.Taylor--TNT

Empfohlen

UN-Klimasekretär fordert von G20-Gipfel Impulse für Verhandlungen bei der COP29

Zur Halbzeit der UN-Klimakonferenz (COP29) in Aserbaidschan und unmittelbar vor dem Treffen der G20-Staaten in Brasilien hat UN-Klimasekretär Simon Stiell Fortschritte bei den Verhandlungen zur Klimafinanzierung angemahnt und Impulse von den weltweit größten Volkswirtschaften gefordert. "Es liegt noch ein langer Weg vor uns", erklärte er am Samstag. Die Verhandler in Baku arbeiteten "rund im die Uhr".

Aktivistin Neubauer ermahnt Grüne zu Engagement für Klimaschutz im Wahlkampf

Die Klimaschutzaktivistin Luisa Neubauer hat die Grünen ermahnt, den Kampf gegen die Klimakrise zu einem zentralen Wahlkampfthema zu machen. Die Klimaschutzbewegung stelle den Anspruch an die Partei, "in diesem Wahlkampf die ökologischen Standards zu setzen", sagte Neubauer am Samstag auf dem Grünen-Parteitag in Wiesbaden. "Die Erwartungen an euch sind groß."

UN-Klimakonferenz: Aktivisten kritisieren Teilnahme von Vertretern der Ölindustrie

Die Teilnahme hunderter Vertreter der Ölindustrie an der UN-Klimakonferenz (COP29) in Aserbaidschan hat Kritik von Umweltaktivisten hervorgerufen. Konzernführer und Lobbyisten trafen sich am Freitag in Baku zum "Energietag". "Das ist so, als wären Tabaklobbyisten auf einer Konferenz über Lungenkrebs", sagte David Tong von der Kampagnengruppe Oil Change International. Auch der frühere US-Vize-Präsident und Klimaaktivist Al Gore kritisierte den Einfluss der Energiebranche auf die UN-Klimakonferenz.

Vertreter der Ölindustrie bei UN-Klimakonferenz in Aserbaidschan

Bei der UN-Klimakonferenz (COP29) in Aserbaidschan nehmen am Freitag hunderte Vertreter der Ölindustrie an einem "Energietag" teil. Während die Verhandlungsführer hinter verschlossenen Türen über die Aufstockung der Klimafonds für Entwicklungsländer diskutieren, halten Führungskräfte großer Ölfirmen Veranstaltungen ab. Kritik an der Anwesenheit von Lobbyisten der fossilen Brennstoffindustrie kam von Umweltgruppen.

Textgröße ändern: