The National Times - Druck auf Ampel-Koalition zu vorgezogener Abschaffung der EEG-Umlage wächst

Druck auf Ampel-Koalition zu vorgezogener Abschaffung der EEG-Umlage wächst


Druck auf Ampel-Koalition zu vorgezogener Abschaffung der EEG-Umlage wächst
Druck auf Ampel-Koalition zu vorgezogener Abschaffung der EEG-Umlage wächst

Wegen der stark steigenden Energiepreise wächst der Druck auf die Ampel-Koalition, die Abschaffung der EEG-Umlage auf den Strompreis vorzuziehen. Neben Industrievertretern forderte am Samstag auch der Deutsche Städte- und Gemeindebund eine schnelle Entlastung noch in diesem Jahr. Aus der Union kamen Forderungen nach sofortigem Handeln, um Unternehmen und Verbraucher zu unterstützen.

Textgröße ändern:

Die bisherigen Pläne der Ampel-Koalition sehen vor, dass die auf den Strompreis erhobene Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) ab 2023 entfällt. Die Finanzierung des Ökostrom-Ausbaus soll dann aus Haushaltsmitteln erfolgen.

Wegen der hohen Energiepreise prüfen SPD, FDP und Grüne aber derzeit Änderungen. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hatte jüngst gesagt, die EEG-Umlage solle "so früh wie möglich" und "so weit wie möglich" abgebaut werden.

"Wir brauchen dringend eine Entlastung", sagte Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes (DStGB), der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Dazu solle eine vorgezogene Abschaffung der EEG-Umlage geprüft werden.

Der Verband der Chemischen Industrie (VCI) forderte eine sofortige Abschaffung. 2023 sei dafür zu spät, sagte VCI-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Große Entrup der "Augsburger Allgemeinen". Gerade für mittelständische Betriebe der Branche sei der derzeitige Kostenanstieg existenziell bedrohlich.

Der Präsident des Industrieverbands BDI, Siegfried Russwurm, forderte ein weitergehendes Entgegenkommen der Ampel-Regierung. "Akuter Handlungsbedarf besteht in der Belastung durch Netzentgelte und die Stromsteuer", sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Daher müssen diese deutlich abgesenkt werden." Mit der Abschaffung der EEG-Umlage würden die Unternehmen noch nicht an einen global wettbewerbsfähigen Strompreis herankommen.

Die privaten Haushalte und die Industrie in Deutschland zahlten "weltweit mit die höchsten Strompreise“, kritisierte Russwurm. "Wenn wir die Menschen motivieren wollen, auf Elektrifizierung umzusteigen, darf der Strompreis nicht künstlich teuer sein."

CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt warf der Ampel-Koalition vor, Unternehmer in der jetzigen Ausnahmesituation der Corona-Pandemie im Regen stehen zu lassen. "Statt mit Entlastungen, Anreizen und Unterstützung reagiert die Ampel mit weiteren Anforderungen und zusätzlichen Belastungen", sagte Dobrindt der "Augsburger Allgemeinen". Er nannte dies "den falschen Weg".

"Die steigenden Energiepreise belasten viele Menschen mit kleinen und mittleren Einkommen", sagte Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) in einem im Onlinedienst Twitter verbreiteten Video. "Die Energiekosten dürfen nicht zur neuen sozialen Frage werden." Die Bundesregierung dürfe "deshalb mit der Abschaffung der EEG-Umlage nicht bis zum Jahr 2023 warten, sondern muss jetzt handeln".

Nach Angaben des Städte- und Gemeindebundes würde die EEG-Abschaffung für einen Vier-Personen-Haushalt bei einem Verbrauch von 4000 kWh eine jährliche Einsparung von circa 150 Euro bedeuten. DStGB-Hauptgeschäftsführer Landsberg forderte zudem eine Erhöhung der Pendlerpauschale um fünf Cent ab dem ersten Kilometer.

N.Roberts--TNT

Empfohlen

Umwelthilfe: Ausmaß von Luftverschmutzung wird von Behörden verschleiert

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) wirft Behörden in mehreren europäischen Staaten vor, das Ausmaß von Luftverschmutzung zu verschleiern. "Luftqualitätsmessungen belegen eine deutlich höhere Stickstoffdioxid-Belastung an 64 Standorten in Bulgarien, Ungarn, Tschechien, Kosovo, Slowakei und Rumänien, als offizielle Daten glauben lassen", erklärte die Organisation am Mittwoch in Berlin. Bei staatlichen Messungen werde "offensichtlich systematisch gegen EU-Vorgaben verstoßen".

Breites Bündnis ruft zu Teilnahme am globalen Klimastreik in Deutschland auf

Zahlreiche Organisationen rufen die Menschen in Deutschland dazu auf, sich am globalen Klimastreik am Freitag zu beteiligen. "Wir müssen jetzt wieder laut werden, um Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit einzufordern", erklärte die Koordinatorin des Bündnisses, Lisa Sagner, am Montag. Den Organisationen zufolge wurden für Freitag bundesweit bereits mehr als 100 Demonstrationen angemeldet; größere Kundgebungen würden in Berlin, Hamburg und München erwartet.

Drohende Umweltkatastrophe: Von Huthis angegriffener Öltanker wird abgeschleppt

Dreieinhalb Wochen nach dem Angriff der pro-iranischen Huthi-Miliz auf einen Öltanker vor der Küste des Jemen hat die Aktion zum Abschleppen des Schiffes begonnen, durch das eine schwere Umweltkatastrophe drohte. Die unter griechischer Flagge fahrende "Sounion" werde unter militärischer Eskorte nach Norden geschleppt, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP am Samstag aus dem Verteidigungsministerium in Athen. An Bord des Tankers waren zum Zeitpunkt des Beschusses 150.000 Tonnen Rohöl.

Simbabwe will wegen Dürre und Lebensmittelknappheit 200 Elefanten töten

Simbabwe will angesichts einer beispiellosen Dürre und damit einhergehenden Lebensmittelengpässen 200 Elefanten töten. Zugleich handele es sich um eine Maßnahme gegen die stark wachsende Elefantenpopulation, teilte die zuständige Behörde am Freitag mit.

Textgröße ändern: