The National Times - Synthetischer HVO-Diesel kommt an die Tankstellen

Synthetischer HVO-Diesel kommt an die Tankstellen


Synthetischer HVO-Diesel kommt an die Tankstellen
Synthetischer HVO-Diesel kommt an die Tankstellen / Foto: © AFP

Der etwa aus Pflanzenöl hergestellte synthetische Diesel-Kraftstoff HVO100 kann ab Mittwoch frei verkauft werden. Die dafür nötige Gesetzesänderung wird dann im Bundesgesetzblatt veröffentlicht und tritt somit in Kraft. Der Kraftstoff wird an der Tankstelle mit dem Zusatz XTL vermarktet und ist für viele Dieselfahrzeuge geeignet. Die Klimabilanz ist deutlich besser als bei herkömmlichem Diesel, allerdings kostet der neue Kraftstoff auch mehr.

Textgröße ändern:

HVO steht für Hydrotreated Vegetable Oil - hydriertes Pflanzenöl. HVO-Diesel kann etwa aus Pflanzenölen, pflanzlichen und tierischen Fetten oder daraus bestehenden Abfallstoffen hergestellt werden. Der Ausstoß von Feinstaub, Partikeln und Stickoxid ist dadurch bedeutend geringer.

Bei der Verbrennung wird ähnlich viel CO2 freigesetzt wie bei herkömmlichem Diesel. Da dieses CO2 jedoch aus nachwachsenden Rohstoffen stammt, ist die Bilanz nahezu klimaneutral - es kommen lediglich die Emissionen zum Tragen, die bei der Herstellung des Kraftstoffes angefallen sind. Unter dem Strich wird von einer CO2-Reduktion von bis zu 90 Prozent ausgegangen.

Wegen der besseren Klimabilanz wird auf HVO-Diesel keine CO2-Steuer fällig. Weil die Herstellung mehr kostet als bei herkömmlichem Diesel, wird die Öko-Alternative dennoch auf absehbare Zeit teurer bleiben. Bislang liegt der Preisunterschied an der Zapfsäule bei 15 bis 20 Cent.

Kunden können den neuen Kraftstoff tanken, "wenn das Fahrzeug vom Hersteller dafür freigegeben ist", erklärte der Wirtschaftsverband Fuels und Energie (en2x). "Dies erkennen sie an einem Aufkleber im Tankdeckel oder in den Informationen in der Bedienungsanleitung des Fahrzeugs."

Die FDP-Abgeordnete Judith Skudelny nannte die Markteinführung einen "Meilenstein für mehr Klimaschutz und Technologieoffenheit". Wer klimafreundlich Auto fahren wolle, könne künftig zwischen synthetischen Kraftstoffen und dem E-Auto wählen. "Wir sind überzeugt, dass viele Autofahrer in Deutschland diesen umweltfreundlichen Dieselkraftstoff tanken werden", erklärte der Präsident des Automobilclubs Mobil in Deutschland, Michael Haberland.

Auch der Bundesverband Freier Tankstellen und unabhängiger deutscher Mineralölhändler (BFT) begrüßt die Markteinführung, kritisierte jedoch, dass dies zu lange gedauert habe. "Endlich haben unsere Tankstellenunternehmen Rechtssicherheit und die Verbraucherinnen und Verbraucher die Möglichkeit, klimafreundlichen Diesel zu tanken", erklärte BFT-Geschäftsführer Daniel Kaddik.

B.Scott--TNT

Empfohlen

Immer weniger Betriebe mit Schweinehaltung in Deutschland

In Deutschland gibt es immer weniger schweinehaltende Betriebe. Zum Stichtag 3. November lag die Zahl von 15.600 Betrieben 1,0 Prozent oder 200 Betriebe unter dem Wert von Mai dieses Jahres und 3,4 Prozent unter dem Vorjahreswert, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Freitag mitteilte. Noch deutlicher war der Rückgang mit 41,7 Prozent im Zehnjahresvergleich.

Bundesverwaltungsgericht: LNG-Schiff in Wilhelmshaven darf mit Chlor gereinigt werden

Die Rohre in dem vor Wilhelmshaven liegenden Flüssiggasterminal "Höegh Esperanza" dürfen mit Chlor gereinigt werden. Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig wies am Donnerstagnachmittag eine Klage der Deutschen Umwelthilfe dagegen zurück. Das Reinigungsverfahren, die sogenannte Elektrochlorierung, entspreche dem vom Gesetz geforderten Stand der Technik. (Az. 7 A 14.23)

Kurz vor Trump-Rückkehr: US-Regierung legt neue Klimaziele bis 2035 vor

Wenige Wochen vor dem Amtsantritt von Donald Trump hat die US-Regierung des amtierenden Präsidenten Joe Biden ihre neuen Klimaziele bekanntgegeben. Wie das Weiße Haus am Donnerstag mitteilte, verpflichten sich die USA, bis 2035 ihre Treibhausgasemissionen um 61 bis 66 Prozent unter das Niveau von 2005 zu senken. Mit dieser Agenda soll es noch gelingen, die Erderwärmung auf höchstens 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen.

Ölpest: Fast 50 Kilometer Strände an russischer Schwarzmeer-Küste verschmutzt

Nach der Havarie von zwei Öltankern vor der durch Russland annektierten ukrainischen Halbinsel Krim wird immer mehr Öl an der Schwarzmeerküste angespült. Inzwischen muss ein 49 Kilometer langer Strandabschnitt in der südrussischen Region Krasnodar zwischen dem Urlaubsort Anapa und der Stadt Temrjuk gesäubert werden, wie das Katastrophenschutzministerium am Mittwoch mitteilte. Weitere 70 Kilometer Küste stehen demnach unter Beobachtung.

Textgröße ändern: