The National Times - Zahl der E-Auto-Neuzulassungen eingebrochen - Wissing hält an Ziel für 2030 fest

Zahl der E-Auto-Neuzulassungen eingebrochen - Wissing hält an Ziel für 2030 fest


Zahl der E-Auto-Neuzulassungen eingebrochen - Wissing hält an Ziel für 2030 fest
Zahl der E-Auto-Neuzulassungen eingebrochen - Wissing hält an Ziel für 2030 fest / Foto: © AFP/Archiv

Der Neuwagenmarkt in Deutschland hat im März den Rückwärtsgang eingelegt und besonders für den Elektroantrieb sieht es derzeit düster aus: Wie das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) am Donnerstag mitteilte, gingen die Elektro-Neuzulassungen um knapp 29 Prozent zurück und erreichten nur noch einen Anteil von 11,9 Prozent an den Neuzulassungen - nach 18,3 Prozent im Vorjahresmonat. Die Regierung hält trotzdem am Ziel von 15 Millionen Elektroautos bis 2030 fest.

Textgröße ändern:

"Die Nachfrage nach Elektroautos ist aktuell sehr schwach – trotz der hohen Rabatte, die viele Hersteller gegeben haben, um den Wegfall der Umweltprämie zu kompensieren", kommentierte Constantin Gall, Experte der Unternehmensberatung EY, die Zahlen. Die politische Entscheidung, die Förderung vergangenes Jahr auslaufen zu lassen, "hat im Markt zu erheblicher Verunsicherung geführt". Kundinnen und Kunden hätten begonnen, am Hochlauf der Elektromobilität zu zweifeln.

Insgesamt wurden im vergangenen Monat 263.844 Autos neu zugelassen, das waren 6,2 Prozent weniger als vor einem Jahr, wie das KBA in Flensburg mitteilte. Der Vorjahresmonat hatte allerdings auch drei Arbeitstage mehr. Laut EY lag der Markt zudem noch immer 24 Prozent unter dem Vorkrisenniveau von 2019.

Der größte Anteil an den Neuzulassungen entfiel im März weiterhin auf die Benziner, sie machten 37,8 Prozent aus - auch das war aber ein Rückgang um 3,4 Prozent. Es folgten Hybrid-Fahrzeuge mit einem Anteil von 31,5 Prozent und Dieselautos mit 18,3 Prozent. Pkw, die mit Flüssiggas oder Erdgas betrieben werden, kamen auf 0,5 Prozent.

Die "abrupte Beendigung der Förderung von Elektrofahrzeugen für private Halter Ende 2023" habe zum Einbruch der Nachfrage nach Elektrowagen geführt, erklärte auch der Automobilverband VDA. Trotz des bereits schwachen Vorjahresniveaus seien die Zulassungen im März deutlich gesunken.

Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) verteidigte das Ende der Förderung. Es sei "keine Lösung, dauerhaft mit Subventionen einen Markt zu schaffen", sagte er im ZDF-"Morgenmagazin". Vielmehr müsse dafür gesorgt werden, dass der Automobilmarkt marktwirtschaftlich aus sich heraus funktioniere. Dabei seien auch die Autobauer in der Pflicht, die "attraktive Preisangebote" machen müssten.

Daran, dass bis 2030 rund 15 Millionen E-Autos auf deutschen Straßen fahren, hält die Regierung fest. Das sei ein "sehr ehrgeiziges Ziel", sagte Wissing, aber "das Ziel, das wir uns vorgenommen haben" und dafür müsse nun vor allem die nötige Ladeinfrastruktur geschaffen werden. Derzeit sind auf deutschen Straßen rund 1,5 Millionen Elektroautos unterwegs. Das Ziel der Regierung hält auch die Automobilbranche für sehr schwer zu erreichen.

Der Autoexperte Stefan Bratzel vom Center of Automotive Management in Bergisch Gladbach nannte die Zielmarke im ZDF "illusorisch". Zentral seien die Kosten - es müsse niedrigere Anschaffungspreise geben, "die in der Höhe der Verbrenner liegen".

G.Morris--TNT

Empfohlen

Pariser Atomkoalition: 15 Staaten beraten über weltweiten Ausbau von Kernkraft

Zwei Monate vor der Klimakonferenz in Aserbaidschan sind in Paris Vertreter von etwa 15 Staaten zusammen gekommen, um über die Förderung des weltweiten Ausbaus von Atomkraft zu beraten. Dabei gehe es um "konkrete Mittel, um die internationalen Selbstverpflichtungen zu erfüllen, die Atomenergie im Kampf gegen den Klimawandel zu nutzen", betonte die Agentur für Atomenergie, eine Unterorganisation der OECD, am Donnerstag.

Umwelthilfe: Ausmaß von Luftverschmutzung wird von Behörden verschleiert

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) wirft Behörden in mehreren europäischen Staaten vor, das Ausmaß von Luftverschmutzung zu verschleiern. "Luftqualitätsmessungen belegen eine deutlich höhere Stickstoffdioxid-Belastung an 64 Standorten in Bulgarien, Ungarn, Tschechien, Kosovo, Slowakei und Rumänien, als offizielle Daten glauben lassen", erklärte die Organisation am Mittwoch in Berlin. Bei staatlichen Messungen werde "offensichtlich systematisch gegen EU-Vorgaben verstoßen".

Breites Bündnis ruft zu Teilnahme am globalen Klimastreik in Deutschland auf

Zahlreiche Organisationen rufen die Menschen in Deutschland dazu auf, sich am globalen Klimastreik am Freitag zu beteiligen. "Wir müssen jetzt wieder laut werden, um Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit einzufordern", erklärte die Koordinatorin des Bündnisses, Lisa Sagner, am Montag. Den Organisationen zufolge wurden für Freitag bundesweit bereits mehr als 100 Demonstrationen angemeldet; größere Kundgebungen würden in Berlin, Hamburg und München erwartet.

Drohende Umweltkatastrophe: Von Huthis angegriffener Öltanker wird abgeschleppt

Dreieinhalb Wochen nach dem Angriff der pro-iranischen Huthi-Miliz auf einen Öltanker vor der Küste des Jemen hat die Aktion zum Abschleppen des Schiffes begonnen, durch das eine schwere Umweltkatastrophe drohte. Die unter griechischer Flagge fahrende "Sounion" werde unter militärischer Eskorte nach Norden geschleppt, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP am Samstag aus dem Verteidigungsministerium in Athen. An Bord des Tankers waren zum Zeitpunkt des Beschusses 150.000 Tonnen Rohöl.

Textgröße ändern: