The National Times - Ex-US-Vizepräsident Gore prangert bei Klimakonferenz Emirate wegen CO2-Emissionen an

Ex-US-Vizepräsident Gore prangert bei Klimakonferenz Emirate wegen CO2-Emissionen an


Ex-US-Vizepräsident Gore prangert bei Klimakonferenz Emirate wegen CO2-Emissionen an
Ex-US-Vizepräsident Gore prangert bei Klimakonferenz Emirate wegen CO2-Emissionen an / Foto: © AFP

Bei der UN-Klimakonferenz in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) hat der frühere US-Vizepräsident und Klimaschutz-Vorkämpfer Al Gore den Gastgeber wegen dessen CO2-Bilanz angeprangert. "Die Abu Dhabi National Oil Company behauptet noch immer, keine Methan-Emissionen oder andere vom Transport von Öl und Gas zu haben. Tatsächlich haben sie welche. Wir können sie aus dem Weltraum sehen", sagte Gore am Sonntag im Plenum der Konferenz in Dubai.

Textgröße ändern:

Gore zeigte dabei auf große Bildschirme mit Satellitenbildern von den Orten mit dem größten Treibhausgasausstoß in den VAE. Andere Karten zeigten Pipeline-Lecks. Die Daten waren gemeinsam mit dem unabhängigen Emissionszähler Climate Trace erstellt worden, einem Netzwerk aus 300 Satelliten und Künstlicher Intelligenz (KI), das Emissionen von mehr als 352 Millionen Standorten aus zehn Industriezweigen überwacht.

Den Daten zufolge stieg der Ausstoß von Treibhausgasen in den VAE im Jahr 2022 um 7,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr an. Weltweit erhöhte sich der Ausstoß nur um 1,5 Prozent. Gore lobte indes die Initiative von 50 Öl- und Gasunternehmen, darunter auch Adnoc, ihre Methan-Emissionen auf "nahezu null" zu reduzieren.

Die Abu Dhabi National Oil Company (Adnoc) wird von Sultan Ahmed al-Dschaber geleitet, der gleichzeitig auch Präsident der UN-Klimakonferenz (COP28) ist. Seine Ernennung war von Klimaaktivisten heftig kritisiert worden. Adnoc äußerte sich zunächst nicht auf eine Anfrage der Nachrichtenagentur AFP zu Gores Äußerungen.

Unterdessen berichtete die britische Zeitung "Guardian" über eine Diskussion zwischen al-Dschaber und der ehemaligen irischen Präsidentin Mary Robinson, in welcher der COP28-Präsident den Ausstieg aus den fossilen Brennstoffen zur Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad in Frage gestellt habe.

"Keine wissenschaftliche Studie, kein Szenario besagt, dass wir durch den Ausstieg aus den fossilen Brennstoffen 1,5 Grad erreichen können", zitierte die Zeitung al-Dschaber bei einer Veranstaltung, die bereits am 21. November stattgefunden hatte.

Die Reduzierung und der Ausstieg aus den fossilen Energien seien "unumgänglich", betonte der COP28-Präsident demnach zwar. "Aber wir müssen ernsthaft und pragmatisch sein", betonte er zugleich. Und al-Dschaber warnte dem Medienbericht zufolge auch, dass der Ausstieg aus der Nutzung fossiler Brennstoffe die Welt "in die Steinzeit" zurückschicken könnte.

Die von Climate Trace veröffentlichten Daten zeigen, dass die weltweiten Treibhausgasemissionen zwischen 2015, dem Jahr des Pariser Klimaabkommens, und 2022 um 8,6 Prozent stiegen. Demnach waren nur fünf Länder - China, die USA, Indien, Indonesien und Russland - für 75 Prozent des Ausstoßes verantwortlich. China allein verantwortete fast die Hälfte des weltweiten Anstiegs.

Gore warnte, dass die Länder sich zu einem Ausstieg aus fossilen Brennstoffen verpflichten müssten, wenn die diesjährige Weltklimakonferenz als "historischer" Erfolg gewertet werden solle. Bei dem bis zum 12. Dezember andauernden Treffen laufen harte Verhandlungen zur Zukunft der fossilen Energien.

T.Bennett--TNT

Empfohlen

Immer weniger Betriebe mit Schweinehaltung in Deutschland

In Deutschland gibt es immer weniger schweinehaltende Betriebe. Zum Stichtag 3. November lag die Zahl von 15.600 Betrieben 1,0 Prozent oder 200 Betriebe unter dem Wert von Mai dieses Jahres und 3,4 Prozent unter dem Vorjahreswert, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Freitag mitteilte. Noch deutlicher war der Rückgang mit 41,7 Prozent im Zehnjahresvergleich.

Bundesverwaltungsgericht: LNG-Schiff in Wilhelmshaven darf mit Chlor gereinigt werden

Die Rohre in dem vor Wilhelmshaven liegenden Flüssiggasterminal "Höegh Esperanza" dürfen mit Chlor gereinigt werden. Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig wies am Donnerstagnachmittag eine Klage der Deutschen Umwelthilfe dagegen zurück. Das Reinigungsverfahren, die sogenannte Elektrochlorierung, entspreche dem vom Gesetz geforderten Stand der Technik. (Az. 7 A 14.23)

Kurz vor Trump-Rückkehr: US-Regierung legt neue Klimaziele bis 2035 vor

Wenige Wochen vor dem Amtsantritt von Donald Trump hat die US-Regierung des amtierenden Präsidenten Joe Biden ihre neuen Klimaziele bekanntgegeben. Wie das Weiße Haus am Donnerstag mitteilte, verpflichten sich die USA, bis 2035 ihre Treibhausgasemissionen um 61 bis 66 Prozent unter das Niveau von 2005 zu senken. Mit dieser Agenda soll es noch gelingen, die Erderwärmung auf höchstens 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen.

Ölpest: Fast 50 Kilometer Strände an russischer Schwarzmeer-Küste verschmutzt

Nach der Havarie von zwei Öltankern vor der durch Russland annektierten ukrainischen Halbinsel Krim wird immer mehr Öl an der Schwarzmeerküste angespült. Inzwischen muss ein 49 Kilometer langer Strandabschnitt in der südrussischen Region Krasnodar zwischen dem Urlaubsort Anapa und der Stadt Temrjuk gesäubert werden, wie das Katastrophenschutzministerium am Mittwoch mitteilte. Weitere 70 Kilometer Küste stehen demnach unter Beobachtung.

Textgröße ändern: