The National Times - E-Fuel-Hersteller klagt gegen Verbrenner-Aus auf EU-Ebene

E-Fuel-Hersteller klagt gegen Verbrenner-Aus auf EU-Ebene


E-Fuel-Hersteller klagt gegen Verbrenner-Aus auf EU-Ebene
E-Fuel-Hersteller klagt gegen Verbrenner-Aus auf EU-Ebene / Foto: © Patrik STOLLARZ/AFP/Archiv

Die im Handel mit synthetischen Kraftstoffen tätige Lühmann-Gruppe will gegen das auf EU-Ebene beschlossene Aus von Verbrennungsmotoren klagen. Es klinge "schön, nur noch emissionsfreie Autos zuzulassen", sagte Lühmann-Chef Lorenz Kiene der "Welt am Sonntag". Der Plan der EU sei jedoch "von Ideologie getrieben, nicht von Fakten".

Textgröße ändern:

Das Unternehmen kritisiert insbesondere, dass die EU nur solche Autos als emissionsfrei betrachtet, die keine Abgase ausstoßen. Es ergebe aber "keinen Sinn, Emissionen nur am Auspuff zu messen", sagte Kiene. Man solle stattdessen den CO2-Ausstoß "über den gesamten Lebenszyklus eines Fahrzeugs hinweg erfassen".

Auf EU-Ebene war im März eine Verordnung verabschiedet worden, derzufolge neu zugelassene Autos ab 2035 emissionsfrei sein müssen. Verbrennungsmotoren, die mit synthetischen Kraftstoffen, sogenannten E-Fuels, betrieben werden, sind dies nicht. Weil das ausgestoßene CO2 jedoch bei der Produktion der Kraftstoffe etwa aus Industrieanlagen oder aus der Luft entnommen wird, gelten sie in der Bilanz als klimaneutral, wenn der zur Produktion verwendete Strom wiederum mit erneuerbaren Energien produziert wurde.

Allen voran die FDP um Bundesverkehrsminister Volker Wissing wollen auf E-Fuels setzen, um Autos mit Verbrennungsmotor klimaneutral zu machen. Die synthetischen Kraftstoffe gelten bislang aber als sehr teuer und vom Wirkungsgrad her hochgradig ineffizient - vor allem im Vergleich zu Elektroautos, die den Strom unmittelbar für den Antrieb nutzen können.

Wissing hatte sich lange gegen die EU-Verordnung gestellt und "rechtliche verbindliche" Zusagen dafür gefordert, dass mit E-Fuels betriebene Neufahrzeuge auch nach 2035 noch zugelassen werden können. Die EU-Kommission arbeitet derzeit noch an der Umsetzung dieser Vorgaben. Eine technische Schwierigkeit dabei ist, dass sichergestellt werden müsste, dass entsprechende Fahrzeuge tatsächlich ausschließlich mit E-Fuels betankt werden.

Das Verkehrsministerium in Berlin setzt sich außerdem dafür ein, die Nutzung von E-Fuels in den Vorgaben der neuen EU-Abgasnorm Euro 7 einfließen zu lassen. Wie bereits beim Ringen um das Verbrenner-Aus steht Deutschland auf EU-Ebene mit dieser Forderung jedoch weitgehend allein. Im Entwurfstext, den der derzeitige spanische EU-Ratsvorsitz am Montag im Kreis der Mitgliedstaaten zur Abstimmung stellen will, kommen E-Fuels dem Vernehmen nach nicht vor.

S.Ross--TNT

Empfohlen

Immer weniger Betriebe mit Schweinehaltung in Deutschland

In Deutschland gibt es immer weniger schweinehaltende Betriebe. Zum Stichtag 3. November lag die Zahl von 15.600 Betrieben 1,0 Prozent oder 200 Betriebe unter dem Wert von Mai dieses Jahres und 3,4 Prozent unter dem Vorjahreswert, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Freitag mitteilte. Noch deutlicher war der Rückgang mit 41,7 Prozent im Zehnjahresvergleich.

Bundesverwaltungsgericht: LNG-Schiff in Wilhelmshaven darf mit Chlor gereinigt werden

Die Rohre in dem vor Wilhelmshaven liegenden Flüssiggasterminal "Höegh Esperanza" dürfen mit Chlor gereinigt werden. Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig wies am Donnerstagnachmittag eine Klage der Deutschen Umwelthilfe dagegen zurück. Das Reinigungsverfahren, die sogenannte Elektrochlorierung, entspreche dem vom Gesetz geforderten Stand der Technik. (Az. 7 A 14.23)

Kurz vor Trump-Rückkehr: US-Regierung legt neue Klimaziele bis 2035 vor

Wenige Wochen vor dem Amtsantritt von Donald Trump hat die US-Regierung des amtierenden Präsidenten Joe Biden ihre neuen Klimaziele bekanntgegeben. Wie das Weiße Haus am Donnerstag mitteilte, verpflichten sich die USA, bis 2035 ihre Treibhausgasemissionen um 61 bis 66 Prozent unter das Niveau von 2005 zu senken. Mit dieser Agenda soll es noch gelingen, die Erderwärmung auf höchstens 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen.

Ölpest: Fast 50 Kilometer Strände an russischer Schwarzmeer-Küste verschmutzt

Nach der Havarie von zwei Öltankern vor der durch Russland annektierten ukrainischen Halbinsel Krim wird immer mehr Öl an der Schwarzmeerküste angespült. Inzwischen muss ein 49 Kilometer langer Strandabschnitt in der südrussischen Region Krasnodar zwischen dem Urlaubsort Anapa und der Stadt Temrjuk gesäubert werden, wie das Katastrophenschutzministerium am Mittwoch mitteilte. Weitere 70 Kilometer Küste stehen demnach unter Beobachtung.

Textgröße ändern: