The National Times - Umweltschützer fordern mehr Tempo bei Exportverbot für "hochgefährliche Pestizide"

Umweltschützer fordern mehr Tempo bei Exportverbot für "hochgefährliche Pestizide"


Umweltschützer fordern mehr Tempo bei Exportverbot für "hochgefährliche Pestizide"
Umweltschützer fordern mehr Tempo bei Exportverbot für "hochgefährliche Pestizide" / Foto: © AFP/Archiv

Knapp ein Jahr nach der Ankündigung eines Exportverbots für in der EU verbotene Pestizide haben Entwicklungsorganisationen und Umweltschützer der Ampel-Regierung vorgeworfen, das entsprechende Gesetzesvorhaben zu verschleppen. "Tausende Tonnen bei uns verbotener Pestizide werden aktuell weiterhin ins außereuropäische Ausland exportiert", hieß es in einer am Montag veröffentlichten Erklärung. Gerade im globalen Süden stelle der Einsatz dieser "teils hochgefährlichen Pestizide" eine große Gefahr dar.

Textgröße ändern:

"Wirtschaftliche Interessen dürfen niemals Vorrang vor Gesundheit und Umweltschutz haben", forderte die Referentin für globale Landwirtschaft und Welternährung des Entwicklungsnetzwerks Inkota, Silke Bollmohr. "Aus diesem Grund betrachten wir eine Blockade des angekündigten Pestizidexportverbots innerhalb der Bundesregierung sehr kritisch." Das katholische Hilfswerk Misereor verwies darauf, dass Partnerorganisationen weltweit Fälle "eklatanter Häufungen von schweren Erkrankungen und Todesfällen in Gegenden mit hohem Pestizideinsatz" dokumentierten.

Die Organisationen und Verbände - darunter auch der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), die Menschenrechtsorganisation European Center for Constitutional and Human Rights (ECCHR), die Grünen-nahe Heinrich-Böll-Stiftung, das Pestizid-Aktions-Netzwerk (PAN Germany) und die Linken-nahe Rosa-Luxemburg-Stiftung - appellierten an alle beteiligten Ressorts der Bundesregierung, zusammenzuarbeiten und den vorliegenden Verordnungsentwurf in die Verbände- und Länderkonsultationen zu übergeben, damit die Verordnung "schnellstmöglich" in Kraft treten könne.

Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) hatte im September 2022 angekündigt, ein Exportverbot "für bestimmte gesundheitsschädliche Pflanzenschutzmittel" auf den Weg zu bringen. Vereinbart worden war dies auch im Koalitionsvertrag von SPD, Grünen und FDP. Dort heißt es, die Ampel werde von den rechtlichen Möglichkeiten Gebrauch machen, um "den Export von bestimmten Pestiziden zu untersagen, die in der EU aus Gründen des Schutzes der menschlichen Gesundheit nicht zugelassen sind".

Ende März hatte Özdemir dann seinen Referentenentwurf vorgelegt. Ende Juni teilte sein Ministerium mit, dass der Vorschlag weiterhin mit anderen Ressorts besprochen werde.

T.Bennett--TNT

Empfohlen

285.000 Aale sollen in Berliner Flüssen ausgesetzt werden

In Berliner Flüssen sollen in der kommenden Woche 285.000 Aale ausgesetzt werden. Die Fische mit einem Durchschnittsgewicht von sieben Gramm würden am Dienstag in den Uferzonen von Havel, Spree und Dahme in die Freiheit entlassen, kündigte die Senatsumweltverwaltung am Freitag an. Sie sollen zum Erhalt des Aalbestands beitragen.

Pariser Atomkoalition: 15 Staaten beraten über weltweiten Ausbau von Kernkraft

Zwei Monate vor der Klimakonferenz in Aserbaidschan sind in Paris Vertreter von etwa 15 Staaten zusammen gekommen, um über die Förderung des weltweiten Ausbaus von Atomkraft zu beraten. Dabei gehe es um "konkrete Mittel, um die internationalen Selbstverpflichtungen zu erfüllen, die Atomenergie im Kampf gegen den Klimawandel zu nutzen", betonte die Agentur für Atomenergie, eine Unterorganisation der OECD, am Donnerstag.

Umwelthilfe: Ausmaß von Luftverschmutzung wird von Behörden verschleiert

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) wirft Behörden in mehreren europäischen Staaten vor, das Ausmaß von Luftverschmutzung zu verschleiern. "Luftqualitätsmessungen belegen eine deutlich höhere Stickstoffdioxid-Belastung an 64 Standorten in Bulgarien, Ungarn, Tschechien, Kosovo, Slowakei und Rumänien, als offizielle Daten glauben lassen", erklärte die Organisation am Mittwoch in Berlin. Bei staatlichen Messungen werde "offensichtlich systematisch gegen EU-Vorgaben verstoßen".

Breites Bündnis ruft zu Teilnahme am globalen Klimastreik in Deutschland auf

Zahlreiche Organisationen rufen die Menschen in Deutschland dazu auf, sich am globalen Klimastreik am Freitag zu beteiligen. "Wir müssen jetzt wieder laut werden, um Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit einzufordern", erklärte die Koordinatorin des Bündnisses, Lisa Sagner, am Montag. Den Organisationen zufolge wurden für Freitag bundesweit bereits mehr als 100 Demonstrationen angemeldet; größere Kundgebungen würden in Berlin, Hamburg und München erwartet.

Textgröße ändern: