The National Times - Einleitung von Fukushima-Kühlwasser ins Meer begonnen

Einleitung von Fukushima-Kühlwasser ins Meer begonnen


Einleitung von Fukushima-Kühlwasser ins Meer begonnen
Einleitung von Fukushima-Kühlwasser ins Meer begonnen / Foto: © POOL/AFP

In Japan hat am Donnerstag die Einleitung von Kühlwasser aus dem zerstörten Atomkraftwerk Fukushima in den Pazifik begonnen. "Jetzt öffnen sich die Ventile nahe der Meerwasser-Transportpumpen", hieß es in einem Video der Betreiberfirma Tepco. Das Wasser wurde davor gefiltert, wodurch fast alle radioaktiven Bestandteile bis auf Tritium entfernt wurden.

Textgröße ändern:

Die Betreiberfirma Tepco hatte am Donnerstagmorgen mitgeteilt, dass die Wetter- und Meeresbedingungen geeignet seien und dass sie die Wasserpumpen gegen 13 Uhr (Ortszeit, 06.00 GMT) einschalten werde. Beobachter der UN-Atomaufsichtsbehörde, die den Plan gebilligt hat, sollten vor Ort anwesend sein, hieß es, Tepco-Mitarbeiter sollten während des Einleitens Wasserproben entnehmen.

Bis März 2024 soll in vier Etappen Wasser eingeleitet werden. Die erste Einleitung werde etwa 17 Tage dauern, hieß es.

Insgesamt sollen den im In- und Ausland umstrittenen japanischen Plänen zufolge über Jahrzehnte mehr als 1,3 Millionen Kubikmeter Wasser aus dem Kraftwerk ins Meer geleitet werden.

Kritik an dem Vorhaben äußern vor allem China und Hongkong sowie Umweltschützer. "Der Ozean ist das gemeinsame Eigentum der gesamten Menschheit und kein Ort, an dem Japan willkürlich nuklear verseuchtes Wasser entsorgen kann", sagte der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Wang Wenbin. Hongkongs Regierungschef John Lee nannte den Schritt Japans in Onlinediensten "unverantwortlich".

Die Umweltorganisation Greenpeace kritisierte das Filter-Verfahren hingegen als "fehlerhaft" und erklärte, in den kommenden Jahren würden in Fukushima "immense" Mengen radioaktives Material ins Meer gelangen.

Das Akw Fukushima Daiichi war 2011 von einem schweren Erdbeben und einem Tsunami getroffen worden. Das Kühlsystem fiel aus, in drei der sechs Reaktoren kam es zur Kernschmelze. 18.000 Menschen kamen ums Leben.

Seitdem hat der Betreiber Tepco 1,34 Millionen Tonnen Wasser gespeichert, das zur Kühlung der Überreste der immer noch hochradioaktiven Reaktoren verwendet wurde. Weil die Speicherkapazitäten für das Kühlwasser vor Ort nicht mehr ausreichen, soll dieses nun ins Meer geleitet werden.

F.Hammond--TNT

Empfohlen

Immer weniger Betriebe mit Schweinehaltung in Deutschland

In Deutschland gibt es immer weniger schweinehaltende Betriebe. Zum Stichtag 3. November lag die Zahl von 15.600 Betrieben 1,0 Prozent oder 200 Betriebe unter dem Wert von Mai dieses Jahres und 3,4 Prozent unter dem Vorjahreswert, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Freitag mitteilte. Noch deutlicher war der Rückgang mit 41,7 Prozent im Zehnjahresvergleich.

Bundesverwaltungsgericht: LNG-Schiff in Wilhelmshaven darf mit Chlor gereinigt werden

Die Rohre in dem vor Wilhelmshaven liegenden Flüssiggasterminal "Höegh Esperanza" dürfen mit Chlor gereinigt werden. Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig wies am Donnerstagnachmittag eine Klage der Deutschen Umwelthilfe dagegen zurück. Das Reinigungsverfahren, die sogenannte Elektrochlorierung, entspreche dem vom Gesetz geforderten Stand der Technik. (Az. 7 A 14.23)

Kurz vor Trump-Rückkehr: US-Regierung legt neue Klimaziele bis 2035 vor

Wenige Wochen vor dem Amtsantritt von Donald Trump hat die US-Regierung des amtierenden Präsidenten Joe Biden ihre neuen Klimaziele bekanntgegeben. Wie das Weiße Haus am Donnerstag mitteilte, verpflichten sich die USA, bis 2035 ihre Treibhausgasemissionen um 61 bis 66 Prozent unter das Niveau von 2005 zu senken. Mit dieser Agenda soll es noch gelingen, die Erderwärmung auf höchstens 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen.

Ölpest: Fast 50 Kilometer Strände an russischer Schwarzmeer-Küste verschmutzt

Nach der Havarie von zwei Öltankern vor der durch Russland annektierten ukrainischen Halbinsel Krim wird immer mehr Öl an der Schwarzmeerküste angespült. Inzwischen muss ein 49 Kilometer langer Strandabschnitt in der südrussischen Region Krasnodar zwischen dem Urlaubsort Anapa und der Stadt Temrjuk gesäubert werden, wie das Katastrophenschutzministerium am Mittwoch mitteilte. Weitere 70 Kilometer Küste stehen demnach unter Beobachtung.

Textgröße ändern: