The National Times - Zweitägiger Amazonasgipfel beginnt in Belém

Zweitägiger Amazonasgipfel beginnt in Belém


Zweitägiger Amazonasgipfel beginnt in Belém
Zweitägiger Amazonasgipfel beginnt in Belém / Foto: © AFP

In Brasilien hat ein zweitägiger Gipfel zur Rettung des Amazonaswaldes begonnen. Das Treffen der Vertreter aus acht Amazonasstaaten sei "wegweisend", sagte Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva am Dienstag vor dessen Eröffnung in der Stadt Belém in Onlinediensten. Es markiere einen "Wendepunkt in der Geschichte des Schutzes des Amazonas und des ökologischen Wandels".

Textgröße ändern:

Die Konferenz in der an der Mündung des Amazonas gelegenen Stadt Belém ist der erste Gipfel der Organisation des Amazonas-Kooperationsvertrags (Octa) seit dem Jahr 2009. Der Vertrag war 1978 von Bolivien, Brasilien, Ecuador, Guyana, Kolumbien, Peru, Suriname und Venezuela geschlossen worden. Auch Deutschland und Norwegen sind als Hauptunterstützer des Amazonas-Fonds in Belém vertreten.

Lula nahm am Dienstag zusammen mit seinen Kollegen aus Bolivien, Kolumbien und Peru an dem Treffen teil, während Ecuador, Guyana und Suriname durch Minister vertreten waren. Venezuelas Präsident Nicolás Maduro wurde kurzfristig von seiner Vizepräsidentin Delcy Rodríguez vertreten.

Der Amazonas gilt als "grüne Lunge" des Planeten. Sein Regenwald nimmt in gigantischen Mengen Kohlendioxid aus der Erdatmosphäre auf und wirkt damit der Erderwärmung durch dieses Treibhausgas entgegen. Wissenschaftler warnen jedoch, dass sich der Amazonaswald einem Kipp-Punkt nähert, von dem an seine Bäume absterben und das gespeicherte Kohlendioxid wieder in die Atmosphäre abgeben würde. Dies hätte katastrophale Folgen für das Erdklima.

Auf einem Treffen mit ihren Kollegen im Vorfeld des Gipfels warnte die brasilianische Umweltministerin Marina Silva am Montag davor, dass der Amazonas "einen Punkt erreicht, an dem es kein Zurück mehr gibt". Die Staaten der Region seien entschlossen, dies nicht zuzulassen.

Ein Fünftel des brasilianischen Regenwaldes ist bereits zerstört. Brasilien, auf dessen Staatsgebiet sich rund 60 Prozent des Amazonaswaldes befinden, hat versprochen, die illegale Abholzung bis 2030 vollständig zu verhindern.

Lula will erreichen, dass die anderen Länder diesem Vorbild folgen, nachdem sich Brasilien unter seinem rechtsradikalem Vorgänger Jair Bolsonaro weitgehend aus dem globalen Kampf gegen den Klimawandel ausgeklinkt hatte. Demnach soll der Gipfel eine gemeinsame Erklärung mit einem ehrgeizigen Aktionsplan zum Stopp der Entwaldung verabschieden. Die "Erklärung von Belém" sei "von den acht Ländern in Rekordzeit von etwas mehr als einem Monat ausgehandelt worden", sagte der brasilianische Außenminister Mauro Vieira am Montag.

F.Adams--TNT

Empfohlen

Klimawandel: Skigebiet im französischen Jura schließt 30 Prozent der Pisten

Die angekündigte Schließung von Skipisten im französischen Mittelgebirge Jura angesichts des Klimawandels hat in der betroffenen Region Proteste ausgelöst. "Das ist ein harter Schlag für die Geschäfte", heißt es in einer Online-Petition, die bis Freitag von mehreren Tausend Menschen unterschrieben wurde. "Diese Entscheidung bedroht die touristische Zukunft und die Arbeitsplätze in dem Skigebiet", heißt es weiter.

285.000 Aale sollen in Berliner Flüssen ausgesetzt werden

In Berliner Flüssen sollen in der kommenden Woche 285.000 Aale ausgesetzt werden. Die Fische mit einem Durchschnittsgewicht von sieben Gramm würden am Dienstag in den Uferzonen von Havel, Spree und Dahme in die Freiheit entlassen, kündigte die Senatsumweltverwaltung am Freitag an. Sie sollen zum Erhalt des Aalbestands beitragen.

Pariser Atomkoalition: 15 Staaten beraten über weltweiten Ausbau von Kernkraft

Zwei Monate vor der Klimakonferenz in Aserbaidschan sind in Paris Vertreter von etwa 15 Staaten zusammen gekommen, um über die Förderung des weltweiten Ausbaus von Atomkraft zu beraten. Dabei gehe es um "konkrete Mittel, um die internationalen Selbstverpflichtungen zu erfüllen, die Atomenergie im Kampf gegen den Klimawandel zu nutzen", betonte die Agentur für Atomenergie, eine Unterorganisation der OECD, am Donnerstag.

Umwelthilfe: Ausmaß von Luftverschmutzung wird von Behörden verschleiert

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) wirft Behörden in mehreren europäischen Staaten vor, das Ausmaß von Luftverschmutzung zu verschleiern. "Luftqualitätsmessungen belegen eine deutlich höhere Stickstoffdioxid-Belastung an 64 Standorten in Bulgarien, Ungarn, Tschechien, Kosovo, Slowakei und Rumänien, als offizielle Daten glauben lassen", erklärte die Organisation am Mittwoch in Berlin. Bei staatlichen Messungen werde "offensichtlich systematisch gegen EU-Vorgaben verstoßen".

Textgröße ändern: