The National Times - Brennender Frachter in der Nordsee auf dem Weg zu vorläufigem Ankerplatz

Brennender Frachter in der Nordsee auf dem Weg zu vorläufigem Ankerplatz


Brennender Frachter in der Nordsee auf dem Weg zu vorläufigem Ankerplatz

Der seit Tagen in der Nordsee brennende Auto-Frachter befindet sich auf dem Weg zu einem neuen vorläufigen Ankerplatz rund 16 Kilometer nördlich der Inseln Schiermonnikoog und Ameland: Niederländische Experten begannen am späten Sonntagnachmittag mit dem Schleppmanöver, es sollte laut der für Wasserwege zuständigen Behörde Rijkswaterstaat bis zu 14 Stunden dauern. Langfristig soll der Frachter in einen Hafen geschleppt werden.

Textgröße ändern:

Der mit knapp 3800 Neuwagen beladene Frachter befand sich zuletzt rund 18 Kilometer nördlich der niederländischen Insel Terschelling. Ein erster Abschleppversuch musste am Samstag gestoppt werden, weil starker Rauch aus dem 18.500 Tonnen schweren Schiff direkt auf das Schleppschiff zutrieb, was als zu große Gefahr für die Crew eingeschätzt wurde.

Laut den niederländischen Behörden ist die "Fremantle Highway" unter der Wasserlinie noch intakt. Die Stabilität des Schiffes wird demnach bei dem Abschleppmanöver ständig überwacht. Vorsichtshalber wird es dabei von einem Spezialschiff begleitet, das Öl auffangen kann.

Der Meeresschutzexperte Kim Detloff vom Naturschutzbund Deutschland (Nabu) begrüßte das Abschleppmanöver. Der angepeilte Liegeplatz der "Fremantle Highway" vor Schiermonnikoog sei besser vor Wellen, Wind und Strömung geschützt, sagte er am Montag im Bayerischen Rundfunk.

Auch sei der neue Liegeplatz weniger frequentiert als das bisherige Gebiet nördlich von Terschelling. "Das Schiff trieb vier Tage lang in stark befahrenen Gewässern", sagte Detloff. Er verglich den Zustand mit einer "halb gut gesicherten Unfallstelle auf dem Randstreifen einer Autobahn."

Die Gefahr einer Umweltkatastrophe im Falle einer Havarie sei aber nach wie vor nicht gebannt, warnte der Nabu-Experte weiter. "Wir würden diese chronische Ölverschmutzung haben, über viele Quadratkilometer. Und bei der vorherrschenden Windlage würde das in die deutsche Bucht, ins Wattenmeer gedrückt." Laut dem Bundesumweltministerium in Berlin befinden sich an Bord der "Fremantle Highway" 1600 Tonnen Schweröl sowie weitere 200 Tonnen Marinediesel.

C.Stevenson--TNT

Empfohlen

Klimawandel: Skigebiet im französischen Jura schließt 30 Prozent der Pisten

Die angekündigte Schließung von Skipisten im französischen Mittelgebirge Jura angesichts des Klimawandels hat in der betroffenen Region Proteste ausgelöst. "Das ist ein harter Schlag für die Geschäfte", heißt es in einer Online-Petition, die bis Freitag von mehreren Tausend Menschen unterschrieben wurde. "Diese Entscheidung bedroht die touristische Zukunft und die Arbeitsplätze in dem Skigebiet", heißt es weiter.

285.000 Aale sollen in Berliner Flüssen ausgesetzt werden

In Berliner Flüssen sollen in der kommenden Woche 285.000 Aale ausgesetzt werden. Die Fische mit einem Durchschnittsgewicht von sieben Gramm würden am Dienstag in den Uferzonen von Havel, Spree und Dahme in die Freiheit entlassen, kündigte die Senatsumweltverwaltung am Freitag an. Sie sollen zum Erhalt des Aalbestands beitragen.

Pariser Atomkoalition: 15 Staaten beraten über weltweiten Ausbau von Kernkraft

Zwei Monate vor der Klimakonferenz in Aserbaidschan sind in Paris Vertreter von etwa 15 Staaten zusammen gekommen, um über die Förderung des weltweiten Ausbaus von Atomkraft zu beraten. Dabei gehe es um "konkrete Mittel, um die internationalen Selbstverpflichtungen zu erfüllen, die Atomenergie im Kampf gegen den Klimawandel zu nutzen", betonte die Agentur für Atomenergie, eine Unterorganisation der OECD, am Donnerstag.

Umwelthilfe: Ausmaß von Luftverschmutzung wird von Behörden verschleiert

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) wirft Behörden in mehreren europäischen Staaten vor, das Ausmaß von Luftverschmutzung zu verschleiern. "Luftqualitätsmessungen belegen eine deutlich höhere Stickstoffdioxid-Belastung an 64 Standorten in Bulgarien, Ungarn, Tschechien, Kosovo, Slowakei und Rumänien, als offizielle Daten glauben lassen", erklärte die Organisation am Mittwoch in Berlin. Bei staatlichen Messungen werde "offensichtlich systematisch gegen EU-Vorgaben verstoßen".

Textgröße ändern: