The National Times - Washington erhöht zu Beginn der Klimagespräche mit China den Druck auf Peking

Washington erhöht zu Beginn der Klimagespräche mit China den Druck auf Peking


Washington erhöht zu Beginn der Klimagespräche mit China den Druck auf Peking
Washington erhöht zu Beginn der Klimagespräche mit China den Druck auf Peking / Foto: © AFP/Archiv

Zum Auftakt der Gespräche des US-Klimabeauftragten John Kerry in China hat Washingtons Nationaler Sicherheitsberater Jake Sullivan den Druck auf Peking erhöht. Kerry werde Druck auf die chinesischen Vertreter ausüben, damit diese sich "nicht hinter irgendeiner Behauptung zu verstecken, ein Entwicklungsland zu sein" und so zögerliches Vorgehen bei der Emissionsreduktion zu rechtfertigen, sagte Sullivan am Sonntag (Ortszeit) dem Nachrichtensender CNN.

Textgröße ändern:

Bei den Gesprächen zwischen chinesischen und US-Vertretern während der am Sonntag begonnenen und voraussichtlich bis Mittwoch dauernden China-Reise Kerrys soll es nach Angaben des US-Außenministeriums um eine stärkere und ehrgeizigere Umsetzung der Vereinbarungen und die Vorbereitung der UN-Klimakonferenz COP28 gehen. Chinesische Staatsmedien meldeten am Montag, Kerry habe sich vier Stunden lang mit seinem chinesischen Kollegen Xie Zhenhua getroffen.

China und die USA sind die Staaten mit dem größten CO2-Ausstoß. "Jedes Land, einschließlich China, hat die Verantwortung, seine Emissionen zu senken", sagte US-Sicherheitsberater Sullivan. Die Welt solle "China ermutigen, sogar unter Druck setzen, weitaus drastischere Maßnahmen zur Senkung Emissionen zu ergreifen".

Peking hat seinen hohen CO2-Ausstoß lange mit seinem offiziellen Status als Entwicklungsland rechtfertigt. Peking "müsse mehr tun", sagte Sullivan. Der US-Klimabeauftragte Kerry werde in Peking "diesen Aspekt ansprechen".

Kerry ist der dritte ranghohe Vertreter der US-Regierung, der innerhalb weniger Wochen nach China reist. Er folgt auf US-Außenminister Antony Blinken, der im Juni nach Peking reiste, und US-Finanzministerin Janet Yellen, die vergangene Woche in China war.

Im vergangenen Jahr hatte China die Gespräche mit den USA über die Klimapolitik kurzzeitig ausgesetzt, nachdem die damalige Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, Taiwan besucht hatte. Kerrys Beziehungen zu seinen chinesischen Gesprächspartnern gelten jedoch als vergleichsweise gut. Die Biden-Regierung sieht die Klimapolitik als Politikfeld, auf dem Washington und Peking zusammenarbeiten können.

China und die USA sind einerseits für die weltweit größten CO2-Emissionen verantwortlich, tätigen aber auch die umfangreichsten Investitionen in erneuerbare Energien.

Peking hat sich dazu verpflichtet, seine Emissionen nach 2030 zurückzufahren und bis 2060 CO2-neutral zu werden. Staatspräsident Xi Jinping zufolge wird sein Land ab 2026 zudem die Nutzung von Kohle verringern. Zuletzt hatte China die Nutzung von Kohlekraftwerken allerdings wieder gesteigert.

N.Taylor--TNT

Empfohlen

Klimawandel: Skigebiet im französischen Jura schließt 30 Prozent der Pisten

Die angekündigte Schließung von Skipisten im französischen Mittelgebirge Jura angesichts des Klimawandels hat in der betroffenen Region Proteste ausgelöst. "Das ist ein harter Schlag für die Geschäfte", heißt es in einer Online-Petition, die bis Freitag von mehreren Tausend Menschen unterschrieben wurde. "Diese Entscheidung bedroht die touristische Zukunft und die Arbeitsplätze in dem Skigebiet", heißt es weiter.

285.000 Aale sollen in Berliner Flüssen ausgesetzt werden

In Berliner Flüssen sollen in der kommenden Woche 285.000 Aale ausgesetzt werden. Die Fische mit einem Durchschnittsgewicht von sieben Gramm würden am Dienstag in den Uferzonen von Havel, Spree und Dahme in die Freiheit entlassen, kündigte die Senatsumweltverwaltung am Freitag an. Sie sollen zum Erhalt des Aalbestands beitragen.

Pariser Atomkoalition: 15 Staaten beraten über weltweiten Ausbau von Kernkraft

Zwei Monate vor der Klimakonferenz in Aserbaidschan sind in Paris Vertreter von etwa 15 Staaten zusammen gekommen, um über die Förderung des weltweiten Ausbaus von Atomkraft zu beraten. Dabei gehe es um "konkrete Mittel, um die internationalen Selbstverpflichtungen zu erfüllen, die Atomenergie im Kampf gegen den Klimawandel zu nutzen", betonte die Agentur für Atomenergie, eine Unterorganisation der OECD, am Donnerstag.

Umwelthilfe: Ausmaß von Luftverschmutzung wird von Behörden verschleiert

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) wirft Behörden in mehreren europäischen Staaten vor, das Ausmaß von Luftverschmutzung zu verschleiern. "Luftqualitätsmessungen belegen eine deutlich höhere Stickstoffdioxid-Belastung an 64 Standorten in Bulgarien, Ungarn, Tschechien, Kosovo, Slowakei und Rumänien, als offizielle Daten glauben lassen", erklärte die Organisation am Mittwoch in Berlin. Bei staatlichen Messungen werde "offensichtlich systematisch gegen EU-Vorgaben verstoßen".

Textgröße ändern: