The National Times - EU-Verbraucherverbände reichen Beschwerde gegen Airlines wegen Greenwashings ein

EU-Verbraucherverbände reichen Beschwerde gegen Airlines wegen Greenwashings ein


EU-Verbraucherverbände reichen Beschwerde gegen Airlines wegen Greenwashings ein
EU-Verbraucherverbände reichen Beschwerde gegen Airlines wegen Greenwashings ein / Foto: © AFP

Verbraucherverbände aus 19 europäischen Ländern haben Beschwerde bei der EU-Kommission gegen 17 Airlines wegen der Täuschung von Verbrauchern mit Angaben zum Umwelt- und Klimaschutz eingereicht. Insbesondere das System der sogenannten CO2-Kompensation - ein freiwilliger Klimaschutzaufpreis bei der Flugbuchung - sei nichts anderes als Greenwashing, erklärte der europäische Verbraucherverband Beuc am Donnerstag. Einer rechtlichen Analyse zufolge liegen demnach Verstöße gegen EU-Vorschriften vor.

Textgröße ändern:

"Behauptungen, dass die Zahlung zusätzlicher Gebühren die CO2-Emissionen eines Fluges 'ausgleichen', 'neutralisieren' oder 'kompensieren' kann, sind sachlich falsch", erklärte Beuc. Das Geld fließe in Projekte und Aktivitäten, deren Beitrag zum Klimaschutz "hochgradig unsicher" seien. "Der Schaden, der durch die CO2-Emissionen des Flugverkehrs verursacht wird, ist hingegen sicher."

Außerdem prangern die Verbraucherschützer an, dass manche Airlines Aufpreise für die Entwicklung nachhaltiger Flugtreibstoffe verlangen. "Diese Kraftstoffe sind noch nicht marktreif", erklärte Beuc. Bis Ende der 2030er Jahre werde der Anteil am Kraftstoffmix gering bleiben - und Verbraucher sollten dafür nicht zur Kasse gebeten werden.

Drüber hinaus sei es grundsätzlich ein Problem, dass die Airlines "bei den Verbrauchern den Eindruck erwecken, dass Fliegen nachhaltig ist". Denn das sei es nicht so und werde es "auch in naher Zukunft nicht werden". Sollten Verbrauchern dadurch Kosten entstehen, müssten die staatlichen Verbraucherschutzbehörden "die Fluggesellschaften auffordern, ihren Kunden die Kosten zu erstatten".

Beteiligt an der Beschwerde sind Organisationen aus 17 EU-Ländern sowie der Schweiz und Norwegen, darunter der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv). Die EU-Kommission ist demnach aufgerufen, gegen Airlines wie die Lufthansa, Ryanair, KLM und weitere zu ermitteln.

A.Parker--TNT

Empfohlen

Klimawandel: Skigebiet im französischen Jura schließt 30 Prozent der Pisten

Die angekündigte Schließung von Skipisten im französischen Mittelgebirge Jura angesichts des Klimawandels hat in der betroffenen Region Proteste ausgelöst. "Das ist ein harter Schlag für die Geschäfte", heißt es in einer Online-Petition, die bis Freitag von mehreren Tausend Menschen unterschrieben wurde. "Diese Entscheidung bedroht die touristische Zukunft und die Arbeitsplätze in dem Skigebiet", heißt es weiter.

285.000 Aale sollen in Berliner Flüssen ausgesetzt werden

In Berliner Flüssen sollen in der kommenden Woche 285.000 Aale ausgesetzt werden. Die Fische mit einem Durchschnittsgewicht von sieben Gramm würden am Dienstag in den Uferzonen von Havel, Spree und Dahme in die Freiheit entlassen, kündigte die Senatsumweltverwaltung am Freitag an. Sie sollen zum Erhalt des Aalbestands beitragen.

Pariser Atomkoalition: 15 Staaten beraten über weltweiten Ausbau von Kernkraft

Zwei Monate vor der Klimakonferenz in Aserbaidschan sind in Paris Vertreter von etwa 15 Staaten zusammen gekommen, um über die Förderung des weltweiten Ausbaus von Atomkraft zu beraten. Dabei gehe es um "konkrete Mittel, um die internationalen Selbstverpflichtungen zu erfüllen, die Atomenergie im Kampf gegen den Klimawandel zu nutzen", betonte die Agentur für Atomenergie, eine Unterorganisation der OECD, am Donnerstag.

Umwelthilfe: Ausmaß von Luftverschmutzung wird von Behörden verschleiert

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) wirft Behörden in mehreren europäischen Staaten vor, das Ausmaß von Luftverschmutzung zu verschleiern. "Luftqualitätsmessungen belegen eine deutlich höhere Stickstoffdioxid-Belastung an 64 Standorten in Bulgarien, Ungarn, Tschechien, Kosovo, Slowakei und Rumänien, als offizielle Daten glauben lassen", erklärte die Organisation am Mittwoch in Berlin. Bei staatlichen Messungen werde "offensichtlich systematisch gegen EU-Vorgaben verstoßen".

Textgröße ändern: