The National Times - Umfrage: Zwei Drittel der Deutschen für Klimaschutz zu Verzicht bereit

Umfrage: Zwei Drittel der Deutschen für Klimaschutz zu Verzicht bereit


Umfrage: Zwei Drittel der Deutschen für Klimaschutz zu Verzicht bereit
Umfrage: Zwei Drittel der Deutschen für Klimaschutz zu Verzicht bereit / Foto: © AFP/Archiv

Zwei von drei Deutschen sind zu einem persönlichen Verzicht für den Klimaschutz bereit. Insgesamt 68 Prozent würden sich dafür einschränken, wie eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Yougov im Auftrag der "Welt am Sonntag" ergab. Fast jeder fünfte Befragte (19 Prozent) lehnt einen Verzicht zugunsten des Klimas generell ab. Weitere 13 Prozent wollten sich nicht äußern.

Textgröße ändern:

Am größten ist laut Umfrage die Bereitschaft zu Einschnitten beim Fliegen und Heizen. 43 Prozent würden sich darauf einlassen, seltener zu fliegen. 40 Prozent würden weniger heizen. Deutlich geringere Einschränkungen wollen die Deutschen allerdings bei Essgewohnheiten hinnehmen. Lediglich 27 Prozent geben an, gegebenenfalls ihre Ernährung umzustellen. Am geringsten ist die Bereitschaft zum Verzicht beim Auto - nur 13 Prozent der Befragten würden den eigenen Pkw abschaffen.

Die Bundesregierung plant zum Klimaschutz weitreichende Maßnahmen, die tief in das Leben der Menschen einschneiden – bis hin zum jüngst beschlossenen Verbot zum Einbau von Öl- und Gasheizungen. Deutschland soll bis zum Jahr 2045 klimaneutral werden. Der Bedarf soll dann ausschließlich durch erneuerbare Energiequellen wie Fotovoltaik, Wind- und Wasserkraft gedeckt werden.

Dass dies überhaupt gelingen kann, davon ist eine Mehrheit jedoch noch nicht überzeugt. 21 Prozent halten dies "auf keinen Fall" für umsetzbar. Weitere 30 Prozent schätzen, ein vollständiger Umstieg sei "eher nicht" möglich. Überzeugt, dass eine Energiewende umfassend funktionieren wird, sind nur 14 Prozent der Bürger, 24 Prozent können sich dies immerhin "eher" vorstellen. Zwischen dem 14. und 17. April befragte Yougov 2021 Menschen.

A.M.James--TNT

Empfohlen

Klimawandel: Skigebiet im französischen Jura schließt 30 Prozent der Pisten

Die angekündigte Schließung von Skipisten im französischen Mittelgebirge Jura angesichts des Klimawandels hat in der betroffenen Region Proteste ausgelöst. "Das ist ein harter Schlag für die Geschäfte", heißt es in einer Online-Petition, die bis Freitag von mehreren Tausend Menschen unterschrieben wurde. "Diese Entscheidung bedroht die touristische Zukunft und die Arbeitsplätze in dem Skigebiet", heißt es weiter.

285.000 Aale sollen in Berliner Flüssen ausgesetzt werden

In Berliner Flüssen sollen in der kommenden Woche 285.000 Aale ausgesetzt werden. Die Fische mit einem Durchschnittsgewicht von sieben Gramm würden am Dienstag in den Uferzonen von Havel, Spree und Dahme in die Freiheit entlassen, kündigte die Senatsumweltverwaltung am Freitag an. Sie sollen zum Erhalt des Aalbestands beitragen.

Pariser Atomkoalition: 15 Staaten beraten über weltweiten Ausbau von Kernkraft

Zwei Monate vor der Klimakonferenz in Aserbaidschan sind in Paris Vertreter von etwa 15 Staaten zusammen gekommen, um über die Förderung des weltweiten Ausbaus von Atomkraft zu beraten. Dabei gehe es um "konkrete Mittel, um die internationalen Selbstverpflichtungen zu erfüllen, die Atomenergie im Kampf gegen den Klimawandel zu nutzen", betonte die Agentur für Atomenergie, eine Unterorganisation der OECD, am Donnerstag.

Umwelthilfe: Ausmaß von Luftverschmutzung wird von Behörden verschleiert

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) wirft Behörden in mehreren europäischen Staaten vor, das Ausmaß von Luftverschmutzung zu verschleiern. "Luftqualitätsmessungen belegen eine deutlich höhere Stickstoffdioxid-Belastung an 64 Standorten in Bulgarien, Ungarn, Tschechien, Kosovo, Slowakei und Rumänien, als offizielle Daten glauben lassen", erklärte die Organisation am Mittwoch in Berlin. Bei staatlichen Messungen werde "offensichtlich systematisch gegen EU-Vorgaben verstoßen".

Textgröße ändern: