The National Times - Wissenschaftlerinnen nach Klima-Marsch durch die Schweiz in Bern eingetroffen

Wissenschaftlerinnen nach Klima-Marsch durch die Schweiz in Bern eingetroffen


Wissenschaftlerinnen nach Klima-Marsch durch die Schweiz in Bern eingetroffen
Wissenschaftlerinnen nach Klima-Marsch durch die Schweiz in Bern eingetroffen / Foto: © AFP

In der Schweizer Hauptstadt Bern haben tausende Demonstranten vier Klima-Aktivistinnen willkommen geheißen, die für ihr Anliegen wochenlang durch das Land gewandert waren. Die Ökologin Julia Steinberger, die Juristin Irene Wettstein, die Infektiologin Valerie d'Acremont und die Politikwissenschaftlerin Bastienne Joerchel beendeten ihren Marsch auf dem Platz vor dem Regierungssitz und dem Parlament in Bern, wie die Schweizer Nachrichtenagentur Keystone-SDA berichtete.

Textgröße ändern:

Demnach versammelten sich dort fast 4000 Unterstützerinnen und Unterstützer der Aktion. Die vier Wissenschaftlerinnen waren am 1. April in Genf zu ihrem sogenannten Blauen Marsch für das Klima aufgebrochen. Auf ihrer 224 Kilometer langen Tour legten sie Zwischenstopps in vielen Schweizer Orten ein. Auf den einzelnen Etappen wurden sie von Dutzenden, mitunter hunderten Unterstützern begleitet, zumeist Frauen. Auf der letzten Etappe liefen laut SDA etwa 150 Menschen mit.

Mit der Aktion wollten Steinberger, Wettstein, d'Acremont und Joerchel die Schweizer Regierung dazu bewegen, mehr gegen die Erderwärmung zu tun. In einer Online-Petition fordern sie, dass das reiche Alpenland es zur "absoluten Priorität" erhebt, seine Treibhausgasemissionen vor 2030 zu halbieren und bis 2050 klimaneutral zu werden.

"Unsere politischen Forderungen sind dringend", sagte Steinberger dem Schweizer Rundfunksender RTS. Die Schweiz liege in der Klimapolitik "sehr, sehr weit zurück" und habe sogar Rückschritte bei der Einhaltung des Pariser Klimaabkommens gemacht. Am Kampf gegen die globale Erwärmung müssten sich aber alle beteiligen.

Der Klimawandel führt zu einem rapiden Abschmelzen der Gletscher in den Schweizer Alpen. Gletscher sind unter anderem als Wasserspeicher von großer Bedeutung und damit auch für Wasserkraftwerke, aus denen mehr als 60 Prozent der in der Schweiz erzeugten Energie stammt.

B.Cooper--TNT

Empfohlen

Klimawandel: Skigebiet im französischen Jura schließt 30 Prozent der Pisten

Die angekündigte Schließung von Skipisten im französischen Mittelgebirge Jura angesichts des Klimawandels hat in der betroffenen Region Proteste ausgelöst. "Das ist ein harter Schlag für die Geschäfte", heißt es in einer Online-Petition, die bis Freitag von mehreren Tausend Menschen unterschrieben wurde. "Diese Entscheidung bedroht die touristische Zukunft und die Arbeitsplätze in dem Skigebiet", heißt es weiter.

285.000 Aale sollen in Berliner Flüssen ausgesetzt werden

In Berliner Flüssen sollen in der kommenden Woche 285.000 Aale ausgesetzt werden. Die Fische mit einem Durchschnittsgewicht von sieben Gramm würden am Dienstag in den Uferzonen von Havel, Spree und Dahme in die Freiheit entlassen, kündigte die Senatsumweltverwaltung am Freitag an. Sie sollen zum Erhalt des Aalbestands beitragen.

Pariser Atomkoalition: 15 Staaten beraten über weltweiten Ausbau von Kernkraft

Zwei Monate vor der Klimakonferenz in Aserbaidschan sind in Paris Vertreter von etwa 15 Staaten zusammen gekommen, um über die Förderung des weltweiten Ausbaus von Atomkraft zu beraten. Dabei gehe es um "konkrete Mittel, um die internationalen Selbstverpflichtungen zu erfüllen, die Atomenergie im Kampf gegen den Klimawandel zu nutzen", betonte die Agentur für Atomenergie, eine Unterorganisation der OECD, am Donnerstag.

Umwelthilfe: Ausmaß von Luftverschmutzung wird von Behörden verschleiert

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) wirft Behörden in mehreren europäischen Staaten vor, das Ausmaß von Luftverschmutzung zu verschleiern. "Luftqualitätsmessungen belegen eine deutlich höhere Stickstoffdioxid-Belastung an 64 Standorten in Bulgarien, Ungarn, Tschechien, Kosovo, Slowakei und Rumänien, als offizielle Daten glauben lassen", erklärte die Organisation am Mittwoch in Berlin. Bei staatlichen Messungen werde "offensichtlich systematisch gegen EU-Vorgaben verstoßen".

Textgröße ändern: