The National Times - Frankreichs Grüne wollen Flüge in Privatjets verbieten

Frankreichs Grüne wollen Flüge in Privatjets verbieten


Frankreichs Grüne wollen Flüge in Privatjets verbieten
Frankreichs Grüne wollen Flüge in Privatjets verbieten / Foto: © AFP/Archiv

Die französischen Grünen wollen Flüge in Privatjets verbieten. "Auf diese Weise sollen die Superreichen an den Klima-Anstrengungen beteiligt werden, zu denen alle Franzosen aufgerufen sind", sagte der Grünen-Chef Julien Bayou der Zeitung "Le Monde". Die Nationalversammlung wollte am Donnerstag einen entsprechenden Gesetzentwurf debattieren. Da das Regierungslager aber mit Rücksicht auf die heimische Flugzeugindustrie ein Jet-Verbot ablehnt, hat der Vorschlag keine Aussichten, verabschiedet zu werden.

Textgröße ändern:

Nach einer Studie von Greenpeace liegt Frankreich mit etwa 85.000 Flügen in Privatjets EU-weit an der Spitze. Die dabei entstehenden Emissionen entsprächen dem durchschnittlichen jährlichen CO2-Ausstoß von 85.000 Franzosen.

Einige der Privatjets legten absurd kurze Strecken zurück, etwa die 21 Kilometer zwischen Le Havre und dem Badeort Deauville. Auf dieser Strecke wurden im vergangenen Jahr mehr als 100 Flüge in Privatjets verzeichnet.

Nach Angaben der Umweltorganisation Transport und Umwelt verursacht ein Passagier eines Privatjets fünf bis 14 Mal so viel CO2-Ausstoß wie der Passagier eines Linienflugs. Ein Linienflug stößt demnach wiederum vierzig Mal so viel CO2 aus wie ein Zug. Zudem seien Privatjets in 25 bis 40 Prozent der Fälle ohne Passagiere unterwegs, etwa um jemanden abzuholen, betont die Organisation.

Laut einem Instagram-Nutzerkonto, das öffentliche Flugdaten auswertet, war etwa der Chef des Luxuskonzerns LVMH, Bernard Arnault, im vergangenen Jahr innerhalb eines Monats 18 Mal zwischen Paris und Brüssel geflogen. Die Bahnfahrt zwischen beiden Städten dauert eine Stunde und 22 Minuten. Arnault verkaufte inzwischen seinen Jet und zeigte sich in einem Interview erfreut, dass seine Flüge in geleasten Jets nicht mehr so leicht verfolgt werden können.

Transportminister Clément Beaune hatte Ende vergangenen Sommers nach einer massiven Hitzewelle infolge des Klimawandels eine Einschränkung von Privatjet-Flügen gefordert. Umweltminister Christophe Béchu kritisierte dies jedoch als populistisch. Béchu weist darauf hin, dass der Ausstoß von Treibhausgasen durch Privatjets lediglich 0,1 Prozent der landesweiten Emissionen ausmache.

Deutschland liegt beim Aufkommen von Privatjet-Flügen im europäischen Vergleich auf Platz drei nach Großbritannien und Frankreich.

M.A.Walters--TNT

Empfohlen

Immer weniger Betriebe mit Schweinehaltung in Deutschland

In Deutschland gibt es immer weniger schweinehaltende Betriebe. Zum Stichtag 3. November lag die Zahl von 15.600 Betrieben 1,0 Prozent oder 200 Betriebe unter dem Wert von Mai dieses Jahres und 3,4 Prozent unter dem Vorjahreswert, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Freitag mitteilte. Noch deutlicher war der Rückgang mit 41,7 Prozent im Zehnjahresvergleich.

Bundesverwaltungsgericht: LNG-Schiff in Wilhelmshaven darf mit Chlor gereinigt werden

Die Rohre in dem vor Wilhelmshaven liegenden Flüssiggasterminal "Höegh Esperanza" dürfen mit Chlor gereinigt werden. Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig wies am Donnerstagnachmittag eine Klage der Deutschen Umwelthilfe dagegen zurück. Das Reinigungsverfahren, die sogenannte Elektrochlorierung, entspreche dem vom Gesetz geforderten Stand der Technik. (Az. 7 A 14.23)

Kurz vor Trump-Rückkehr: US-Regierung legt neue Klimaziele bis 2035 vor

Wenige Wochen vor dem Amtsantritt von Donald Trump hat die US-Regierung des amtierenden Präsidenten Joe Biden ihre neuen Klimaziele bekanntgegeben. Wie das Weiße Haus am Donnerstag mitteilte, verpflichten sich die USA, bis 2035 ihre Treibhausgasemissionen um 61 bis 66 Prozent unter das Niveau von 2005 zu senken. Mit dieser Agenda soll es noch gelingen, die Erderwärmung auf höchstens 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen.

Ölpest: Fast 50 Kilometer Strände an russischer Schwarzmeer-Küste verschmutzt

Nach der Havarie von zwei Öltankern vor der durch Russland annektierten ukrainischen Halbinsel Krim wird immer mehr Öl an der Schwarzmeerküste angespült. Inzwischen muss ein 49 Kilometer langer Strandabschnitt in der südrussischen Region Krasnodar zwischen dem Urlaubsort Anapa und der Stadt Temrjuk gesäubert werden, wie das Katastrophenschutzministerium am Mittwoch mitteilte. Weitere 70 Kilometer Küste stehen demnach unter Beobachtung.

Textgröße ändern: