The National Times - Polizei beendet Räumung von besetztem Wald in Laußnitzer Heide in Sachsen

Polizei beendet Räumung von besetztem Wald in Laußnitzer Heide in Sachsen


Polizei beendet Räumung von besetztem Wald in Laußnitzer Heide in Sachsen
Polizei beendet Räumung von besetztem Wald in Laußnitzer Heide in Sachsen / Foto: © AFP/Archiv

Nur einen Tag nach Beginn hat die sächsische Polizei die Räumung eines Protestcamps gegen den Kiesabbau in einem Wald in der Laußnitzer Heide beendet. "Es befinden sich nun keine Personen mehr auf dem Gelände", teilten die Beamten am Donnerstag auf Twitter mit. Einige Baumhäuser mussten demnach aber noch entfernt werden.

Textgröße ändern:

Am Donnerstag wurden bis zum Mittag den Angaben zufolge sechs Baumhäuser geräumt und entfernt. In ihnen befanden sich 14 Menschen, darunter auch ein zwölfjähriger Junge. Zudem wurden zwei Seilstrukturen aufgelöst, in denen sich drei Aktivisten befanden. Die 16 Erwachsenen und das Kind wurden aus dem Sperrbereich gebracht.

Bereits am Mittwochabend wurde laut Polizei nach Einsatzende eine mit Gurten in einem Baum festgeschnallte Frau entdeckt, teilten die Beamten in Görlitz mit. Sie habe sich nach Gesprächen dazu entschlossen, herunter zu kommen, und erhielt einen Platzverweis.

Der Einsatz sei insgesamt ruhig verlaufen, resümierte die Polizei. Sechs Baumhäuser und ein Tripod wurden bereits am Mittwoch beseitigt. Eine Aktivistin, die sich an ein Rohr geklebt hatte, musste medizinisch behandelt werden.

Gegen zehn Aktivisten leiteten die Beamten Ermittlungsverfahren ein. Dabei handelt es sich überwiegend um Ermittlungen wegen Widerstands gegen die Polizei. Darüber hinaus gab es eine Anzeige wegen des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz und das Sprengstoffgesetz. Drei Aktivisten verstießen den Angaben zufolge gegen das Aufenthalts- und Betretungsverbot. Mehr als eintausend Beamte waren am ersten Tag im Einsatz gewesen.

Am Mittwochmorgen hatten die Beamten zunächst damit begonnen, die Auflagen einer Allgemeinverfügung in dem Waldstück zu kontrollieren. Eine Räumung des Waldstücks Heidebogen hatten sie von dem Ergebnis dieser Begehung abhängig gemacht und zunächst offen gelassen. Weil die Auflagen nicht eingehalten worden seien, sei die Versammlung im Wald beendet worden, hieß es.

Seit 2021 hatten Umweltschützer das Waldstück in der Laußnitzer Heide besetzt. Sie protestierten damit gegen eine Abholzung der Fläche für die Erweiterung des nahen Kiesabbaus. Am 23. Januar lief eine Frist aus, bis zu der die Aktivisten das Camp und auch die Baumhäuser hätten räumen müssen. Seitdem wurde der Beginn eines größeren Polizeieinsatzes zur Räumung erwartet.

O.Nicholson--TNT

Empfohlen

Klimawandel: Skigebiet im französischen Jura schließt 30 Prozent der Pisten

Die angekündigte Schließung von Skipisten im französischen Mittelgebirge Jura angesichts des Klimawandels hat in der betroffenen Region Proteste ausgelöst. "Das ist ein harter Schlag für die Geschäfte", heißt es in einer Online-Petition, die bis Freitag von mehreren Tausend Menschen unterschrieben wurde. "Diese Entscheidung bedroht die touristische Zukunft und die Arbeitsplätze in dem Skigebiet", heißt es weiter.

285.000 Aale sollen in Berliner Flüssen ausgesetzt werden

In Berliner Flüssen sollen in der kommenden Woche 285.000 Aale ausgesetzt werden. Die Fische mit einem Durchschnittsgewicht von sieben Gramm würden am Dienstag in den Uferzonen von Havel, Spree und Dahme in die Freiheit entlassen, kündigte die Senatsumweltverwaltung am Freitag an. Sie sollen zum Erhalt des Aalbestands beitragen.

Pariser Atomkoalition: 15 Staaten beraten über weltweiten Ausbau von Kernkraft

Zwei Monate vor der Klimakonferenz in Aserbaidschan sind in Paris Vertreter von etwa 15 Staaten zusammen gekommen, um über die Förderung des weltweiten Ausbaus von Atomkraft zu beraten. Dabei gehe es um "konkrete Mittel, um die internationalen Selbstverpflichtungen zu erfüllen, die Atomenergie im Kampf gegen den Klimawandel zu nutzen", betonte die Agentur für Atomenergie, eine Unterorganisation der OECD, am Donnerstag.

Umwelthilfe: Ausmaß von Luftverschmutzung wird von Behörden verschleiert

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) wirft Behörden in mehreren europäischen Staaten vor, das Ausmaß von Luftverschmutzung zu verschleiern. "Luftqualitätsmessungen belegen eine deutlich höhere Stickstoffdioxid-Belastung an 64 Standorten in Bulgarien, Ungarn, Tschechien, Kosovo, Slowakei und Rumänien, als offizielle Daten glauben lassen", erklärte die Organisation am Mittwoch in Berlin. Bei staatlichen Messungen werde "offensichtlich systematisch gegen EU-Vorgaben verstoßen".

Textgröße ändern: