The National Times - Ost-Beauftragter sieht Windkraft als "großen Standortvorteil" für den Osten

Ost-Beauftragter sieht Windkraft als "großen Standortvorteil" für den Osten


Ost-Beauftragter sieht Windkraft als "großen Standortvorteil" für den Osten
Ost-Beauftragter sieht Windkraft als "großen Standortvorteil" für den Osten / Foto: © AFP/Archiv

Der Ost-Beauftragte Carsten Schneider (SPD) rechnet wegen der großen Unterschiede zwischen den Bundesländern im Windkraftausbau mit Verschiebungen in der "wirtschaftlichen Landkarte" zugunsten Ostdeutschlands. "Die Unternehmen sitzen in Zukunft dort, wo der Strom produziert wird. Grüner Strom kann damit zu einem großen Standortvorteil für den Osten werden", sagte Schneider der "Bild am Sonntag".

Textgröße ändern:

Der Osten habe "anders als in Bayern den Ausbau der erneuerbaren Energien nicht verschlafen", sagte der Beauftragte der Bundesregierung für die neuen Länder. "Die wirtschaftliche Landkarte Deutschlands wird deshalb gerade neu gezeichnet", zeigte sich Schneider überzeugt.

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) sieht sein Bundesland klar im Vorteil. Es gehöre zu den Ländern mit den besten Voraussetzungen für die Nutzung der Windenergie, betonte er. "Schon jetzt liefern 2800 Anlagen Strom mit einer Leistung von insgesamt 5344 Megawatt." Bezogen auf die Landesfläche sei Sachsen-Anhalt mit 261 Anlagen pro Quadratkilometer an dritter Stelle. "Das wissen Investoren mehr und mehr zu schätzen, die für ihre Produktion gezielt immer mehr grüne Energie nachfragen."

Auch die Ministerpräsidenten der windkraftstarken Bundesländer Niedersachsen und Schleswig-Holstein setzen auf die Zugkraft der erneuerbaren Energien. "Industrie folgt Energie – das ist eine historische Erfahrung und dieser Leitsatz wird auch beim Ausbau der erneuerbaren Energien gelten", sagte Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) der Zeitung.

Schleswig-Holsteins Regierungschef Daniel Günther (CDU) sagte: "Weil es bei uns so viel Windstrom gibt, haben wir die Stromnetze bereits massiv ausgebaut." Damit seien in Schleswig-Holstein auch gleichzeitig zahlreiche neue große Umspannwerke entstanden. "Hier können Industrieunternehmen große Anschlussleistungen erhalten." Das sei sonst bundesweit so kurzfristig nicht möglich.

Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung sagte der "Bild am Sonntag": "Windkraft ist ein enormer Standortvorteil. Ansiedlungen von Unternehmen werden künftig noch stärker als bisher davon abhängig gemacht, wie hoch der Anteil von Windenergie ist." Kemfert fügte hinzu: "Bayern hat einen enormen Standortnachteil, weil es zu wenig Windenergie ausbaut."

D.Cook--TNT

Empfohlen

Klimawandel: Skigebiet im französischen Jura schließt 30 Prozent der Pisten

Die angekündigte Schließung von Skipisten im französischen Mittelgebirge Jura angesichts des Klimawandels hat in der betroffenen Region Proteste ausgelöst. "Das ist ein harter Schlag für die Geschäfte", heißt es in einer Online-Petition, die bis Freitag von mehreren Tausend Menschen unterschrieben wurde. "Diese Entscheidung bedroht die touristische Zukunft und die Arbeitsplätze in dem Skigebiet", heißt es weiter.

285.000 Aale sollen in Berliner Flüssen ausgesetzt werden

In Berliner Flüssen sollen in der kommenden Woche 285.000 Aale ausgesetzt werden. Die Fische mit einem Durchschnittsgewicht von sieben Gramm würden am Dienstag in den Uferzonen von Havel, Spree und Dahme in die Freiheit entlassen, kündigte die Senatsumweltverwaltung am Freitag an. Sie sollen zum Erhalt des Aalbestands beitragen.

Pariser Atomkoalition: 15 Staaten beraten über weltweiten Ausbau von Kernkraft

Zwei Monate vor der Klimakonferenz in Aserbaidschan sind in Paris Vertreter von etwa 15 Staaten zusammen gekommen, um über die Förderung des weltweiten Ausbaus von Atomkraft zu beraten. Dabei gehe es um "konkrete Mittel, um die internationalen Selbstverpflichtungen zu erfüllen, die Atomenergie im Kampf gegen den Klimawandel zu nutzen", betonte die Agentur für Atomenergie, eine Unterorganisation der OECD, am Donnerstag.

Umwelthilfe: Ausmaß von Luftverschmutzung wird von Behörden verschleiert

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) wirft Behörden in mehreren europäischen Staaten vor, das Ausmaß von Luftverschmutzung zu verschleiern. "Luftqualitätsmessungen belegen eine deutlich höhere Stickstoffdioxid-Belastung an 64 Standorten in Bulgarien, Ungarn, Tschechien, Kosovo, Slowakei und Rumänien, als offizielle Daten glauben lassen", erklärte die Organisation am Mittwoch in Berlin. Bei staatlichen Messungen werde "offensichtlich systematisch gegen EU-Vorgaben verstoßen".

Textgröße ändern: