The National Times - EU-Einigung besiegelt Ende kostenloser Emissionszertifikate für Flugverkehr

EU-Einigung besiegelt Ende kostenloser Emissionszertifikate für Flugverkehr


EU-Einigung besiegelt Ende kostenloser Emissionszertifikate für Flugverkehr
EU-Einigung besiegelt Ende kostenloser Emissionszertifikate für Flugverkehr / Foto: © AFP

Unterhändler des Europäischen Parlaments und der EU-Mitgliedstaaten haben sich auf ein Ende der Vergabe kostenloser Emissionszertifikate im Luftverkehr geeinigt. Bis 2026 soll dieses Privileg der Branche schrittweise abgeschafft werden, wie das Parlament am Mittwoch mitteilte. Eine Ausweitung des verpflichtenden Emissionshandels für den Flugverkehr ist demnach jedoch vorerst nicht vorgesehen.

Textgröße ändern:

Bei den Verhandlungen hatte sich das EU-Parlament dafür stark gemacht: Statt Flüge nur innerhalb Europas sollten alle Flüge, die von einem Flughafen in der EU sowie in Island, Liechtenstein oder Norwegen starten, dem Emissionshandel unterliegen. Die Einigung mit den Mitgliedstaaten sieht nun vor, sich bei Verbindungen mit Drittstaaten auf das internationale, freiwillige Ausgleichssystem Corsia zu verlassen.

Nur wenn eine Auswertung der EU-Kommission im Jahr 2026 ergibt, dass sich zu wenig Länder an dem freiwilligen System beteiligen, muss die Kommission Vorschläge für die Aufnahme von Flügen in Drittländer in den Emissionshandel vorlegen. Es sei mittlerweile "klar, dass das internationale System nicht funktionieren wird", bemängelte der Grünen-Europaabgeordnete Bas Eickhout, der an den Verhandlungen teilnahm.

Idee des 2005 eingeführten Emissionshandels ist es, klimaschädliches Verhalten zu verringern: Unternehmen in CO2-intensiven Branchen müssen bei Versteigerungen begrenzt vorhandene Verschmutzungszertifikate erwerben. Der Flugverkehr fällt seit 2012 unter den Emissionshandel, die EU-Länder können Unternehmen bislang jedoch kostenlose CO2-Zertifikate zugestehen.

Der europäische Airline-Verband A4E bezeichnete das Ende dieser Möglichkeit im Jahr 2026 als "sehr enttäuschend". "Das ist lange, bevor wirklich wirksame Lösungen zur Dekarbonisierung" im nötigen Umfang zur Verfügung stünden, erklärte der Verband.

S.Cooper--TNT

Empfohlen

Klimawandel: Skigebiet im französischen Jura schließt 30 Prozent der Pisten

Die angekündigte Schließung von Skipisten im französischen Mittelgebirge Jura angesichts des Klimawandels hat in der betroffenen Region Proteste ausgelöst. "Das ist ein harter Schlag für die Geschäfte", heißt es in einer Online-Petition, die bis Freitag von mehreren Tausend Menschen unterschrieben wurde. "Diese Entscheidung bedroht die touristische Zukunft und die Arbeitsplätze in dem Skigebiet", heißt es weiter.

285.000 Aale sollen in Berliner Flüssen ausgesetzt werden

In Berliner Flüssen sollen in der kommenden Woche 285.000 Aale ausgesetzt werden. Die Fische mit einem Durchschnittsgewicht von sieben Gramm würden am Dienstag in den Uferzonen von Havel, Spree und Dahme in die Freiheit entlassen, kündigte die Senatsumweltverwaltung am Freitag an. Sie sollen zum Erhalt des Aalbestands beitragen.

Pariser Atomkoalition: 15 Staaten beraten über weltweiten Ausbau von Kernkraft

Zwei Monate vor der Klimakonferenz in Aserbaidschan sind in Paris Vertreter von etwa 15 Staaten zusammen gekommen, um über die Förderung des weltweiten Ausbaus von Atomkraft zu beraten. Dabei gehe es um "konkrete Mittel, um die internationalen Selbstverpflichtungen zu erfüllen, die Atomenergie im Kampf gegen den Klimawandel zu nutzen", betonte die Agentur für Atomenergie, eine Unterorganisation der OECD, am Donnerstag.

Umwelthilfe: Ausmaß von Luftverschmutzung wird von Behörden verschleiert

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) wirft Behörden in mehreren europäischen Staaten vor, das Ausmaß von Luftverschmutzung zu verschleiern. "Luftqualitätsmessungen belegen eine deutlich höhere Stickstoffdioxid-Belastung an 64 Standorten in Bulgarien, Ungarn, Tschechien, Kosovo, Slowakei und Rumänien, als offizielle Daten glauben lassen", erklärte die Organisation am Mittwoch in Berlin. Bei staatlichen Messungen werde "offensichtlich systematisch gegen EU-Vorgaben verstoßen".

Textgröße ändern: