The National Times - Bundesumweltministerium betont Rolle von Industrie bei Verpackungsmüll

Bundesumweltministerium betont Rolle von Industrie bei Verpackungsmüll


Bundesumweltministerium betont Rolle von Industrie bei Verpackungsmüll
Bundesumweltministerium betont Rolle von Industrie bei Verpackungsmüll / Foto: © AFP/Archiv

Das Bundesumweltministerium (BMUV) hat angesichts neuer Vorschläge der EU-Kommission zur Reduzierung von Verpackungsmüll in Europa den Handlungsbedarf in der Industrie hervorgehoben. "Wir müssen auch an die Verpackungsmengen im Nicht-Lebensmittelbereich denken", sagte ein Sprecher des BMUV am Donnerstag. "Der Großteil der Verpackungsmengen stammt nicht von frischem Obst und Gemüse."

Textgröße ändern:

Die Kommission hatte am Mittwoch unter anderem vorgeschlagen, Einwegverpackungen bei Obst und Gemüse zu verbieten. Die Einschweißfolie um die Supermarkt-Gurke oder das Zwiebelnetz könnten somit wegfallen. In Deutschland entstanden im Jahr 2020 nach Angaben des BMUV rund 226 Kilogramm Verpackungsmüll pro Kopf, von denen jedoch mit 105 Kilogramm weniger als die Hälfte von privaten Verbrauchern stammt.

Die Vorschläge der EU-Kommission sehen auch Vorgaben für Unternehmen vor. Etwa sollten Verpackungen nicht mehr überdimensioniert für die Größe der Ware sein dürfen. Dies könnte etwa beim Versand von Waren im Onlinehandel eine Rolle spielen. Zudem sollen im elektronischen Handel bis 2030 zehn Prozent der Transportverpackungen wiederverwendbar sein.

Das BMUV begrüßte die Kommissionsvorschläge grundsätzlich. Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) sprach von einer "guten Nachricht für den Umwelt- und Klimaschutz".

Bis die Regeln umgesetzt werden, wird es jedoch noch dauern. Nach Vorstellungen der Kommission soll sich dies bis 2030 in den Supermarktregalen und anderswo bemerkbar machen. Zunächst müssen sich aber die Mitgliedstaaten und das EU-Parlament mit den Vorschlägen befassen, was noch zahlreiche Änderungen mit sich bringen kann.

T.F.Russell--TNT

Empfohlen

Klimawandel: Skigebiet im französischen Jura schließt 30 Prozent der Pisten

Die angekündigte Schließung von Skipisten im französischen Mittelgebirge Jura angesichts des Klimawandels hat in der betroffenen Region Proteste ausgelöst. "Das ist ein harter Schlag für die Geschäfte", heißt es in einer Online-Petition, die bis Freitag von mehreren Tausend Menschen unterschrieben wurde. "Diese Entscheidung bedroht die touristische Zukunft und die Arbeitsplätze in dem Skigebiet", heißt es weiter.

285.000 Aale sollen in Berliner Flüssen ausgesetzt werden

In Berliner Flüssen sollen in der kommenden Woche 285.000 Aale ausgesetzt werden. Die Fische mit einem Durchschnittsgewicht von sieben Gramm würden am Dienstag in den Uferzonen von Havel, Spree und Dahme in die Freiheit entlassen, kündigte die Senatsumweltverwaltung am Freitag an. Sie sollen zum Erhalt des Aalbestands beitragen.

Pariser Atomkoalition: 15 Staaten beraten über weltweiten Ausbau von Kernkraft

Zwei Monate vor der Klimakonferenz in Aserbaidschan sind in Paris Vertreter von etwa 15 Staaten zusammen gekommen, um über die Förderung des weltweiten Ausbaus von Atomkraft zu beraten. Dabei gehe es um "konkrete Mittel, um die internationalen Selbstverpflichtungen zu erfüllen, die Atomenergie im Kampf gegen den Klimawandel zu nutzen", betonte die Agentur für Atomenergie, eine Unterorganisation der OECD, am Donnerstag.

Umwelthilfe: Ausmaß von Luftverschmutzung wird von Behörden verschleiert

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) wirft Behörden in mehreren europäischen Staaten vor, das Ausmaß von Luftverschmutzung zu verschleiern. "Luftqualitätsmessungen belegen eine deutlich höhere Stickstoffdioxid-Belastung an 64 Standorten in Bulgarien, Ungarn, Tschechien, Kosovo, Slowakei und Rumänien, als offizielle Daten glauben lassen", erklärte die Organisation am Mittwoch in Berlin. Bei staatlichen Messungen werde "offensichtlich systematisch gegen EU-Vorgaben verstoßen".

Textgröße ändern: