The National Times - Forscher fordern bessere Vorbereitung auf die schlimmsten Klimakrisen-Szenarien

Forscher fordern bessere Vorbereitung auf die schlimmsten Klimakrisen-Szenarien


Forscher fordern bessere Vorbereitung auf die schlimmsten Klimakrisen-Szenarien
Forscher fordern bessere Vorbereitung auf die schlimmsten Klimakrisen-Szenarien / Foto: © AFP/Archiv

Forscher des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) und der Universität in Cambridge mahnen in einer Studie dazu, sich auf die Folgen eines "Klima-Endspiels" vorzubereiten. "Unumkehrbare und potenziell katastrophale Risiken, die durch den vom Menschen verursachten Klimawandel verursacht werden, müssen in unsere Planung und unser Handeln einfließen", erklärte der an der Studie beteiligte PIK-Direktor Johan Rockström am Dienstag.

Textgröße ändern:

"Kipppunkte rücken näher, nicht nur, weil wir immer mehr klimaschädliche Treibhausgase ausstoßen," sondern auch weil die Erde anfälliger für den Klimawandel sei als früher angenommen, warnte Rockström. Das Absterben des Amazonas-Regenwalds und das beschleunigte Abschmelzen des Grönlandeises seien "Beispiele für Systeme, die schnell von kühlenden Kohlenstoffsenken zu Quellen weiterer Erwärmung werden können".

Klimaforscher bezeichnen als Kipppunkte Schwellen, bei deren Erreichen eine Kaskade aus negativen Folgen und dadurch eine Verschärfung der Klimakrise nicht mehr zu vermeiden ist. Dies betrifft unter anderem auch die Alpengletscher, das arktische Meereis im Sommer und die Permafrostböden in Sibirien.

"Das bedeutet, dass wir uns nicht damit begnügen können, nur Mittelwerte zu betrachten", warnte Rockström. Auch "extreme Risiken" müssten einkalkuliert werden. "Die Mathematik der Katastrophe durchzurechnen könnte der Schlüssel dazu sein, sie zu vermeiden", mahnte der PIK-Direktor.

Er und seine Kollegen fordern daher in ihrer Studie, die am Montag im Fachblatt "Proceedings of the National Academy of Science" veröffentlicht wurde, eine internationale Forschungsagenda zu vereinbaren, damit Regierungen für die schlimmsten Klimaszenarien planen können. Dabei sollten die vier großen Gefahren Extremwetterereignisse, Hungersnöte und Mangelernährung, Konflikte und das Auftreten neuer ansteckender Krankheiten in den Blick genommen werden.

Die Studienautoren heben hervor, dass die Klimaberichte von UN-Organisationen sich vornehmlich damit beschäftigten, welche Folgen drohen, wenn sich die Erde um 1,5 bis zwei Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalters erwärmt, die Erderwärmung also im Rahmen der Zielvereinbarung des Pariser Klimaabkommens bleibt.

Tatsächlich steuert die Erde derzeit aber auf eine Erwärmung um 2,7 Grad zu, auch ein noch höherer Anstieg der Durchschnittstemperatur ist möglich. Die Studienautoren fordern daher einen wissenschaftlichen UN-Bericht zu "katastrophalen Klimawandelszenarien".

G.Waters--TNT

Empfohlen

Nach tödlichem Unfall: US-Behörde untersucht Autopilot-System des Tesla-Konzerns

Nach Berichten über Unfälle mit selbstfahrenden Autos des US-Konzerns Tesla haben die Behörden eine weitere Untersuchung eingeleitet. Dabei werde die Tesla-Software für autonomes Fahren (FSD) unter die Lupe genommen, teilte die US-Bundesbehörde für Straßen- und Fahrzeugsicherheit (NHTSA) am Freitag mit.

Astronauten tragen Prada: Weltraumanzug für Nasa-Mission zum Mond-Südpol vorgestellt

Nicht nur der Teufel trägt Prada - sondern auch die Astronauten der ersten bemannten Nasa-Mission zum Südpol des Mondes. Das italienische Modehaus entwarf zusammen mit den US-Raumfahrtunternehmen Axiom Space den Weltraumanzug für die Teilnehmer der für September 2026 geplanten Mission Artemis 3, der am Mittwoch in Mailand vorgestellt wurde. Die äußerste Schicht des Anzugs ist weiß - so wie bei den Anzügen der Astronauten der ersten bemannten Mondlandung Apollo 11 vor rund 50 Jahren.

Airbus will 2500 Stellen bei Verteidigungs- und Raumfahrtsparte streichen

Der europäische Flugzeugbauer Airbus will bis zu 2500 Stellen in seiner kriselnden Verteidigungs- und Raumfahrtsparte abbauen. Der Bereich sei in den vergangenen Jahren von einem "schwierigen Geschäftsumfeld mit unterbrochenen Lieferketten" und hohen Kosten betroffen gewesen, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Nun stünden strukturelle Änderungen an, die zu einem Abbau von "bis zu 2500 Stellen bis Mitte 2026" führen dürften.

Kirk und Picard: Sieben neue "Star Trek"-Frösche in Madagaskar entdeckt

Von Forschenden in den Regenwäldern von Madagaskar neu entdeckte Baumfroscharten sind wegen ihrer ungewöhnlichen Laute nach bekannten Captains der Science-Fiction-Serie "Star Trek" benannt worden. Statt Quaklauten geben die Frösche sehr spezielle hochfrequente Pfeiflaute ab, die wie Soundeffekte aus "Star Trek" klingen, wie das hessische Landesmuseum Darmstadt am Dienstag berichtete.

Textgröße ändern: