The National Times - Österreich und Luxemburg bekräftigen Klage-Absicht im Fall eines Ökosiegels für Atomkraft

Österreich und Luxemburg bekräftigen Klage-Absicht im Fall eines Ökosiegels für Atomkraft


Österreich und Luxemburg bekräftigen Klage-Absicht im Fall eines Ökosiegels für Atomkraft
Österreich und Luxemburg bekräftigen Klage-Absicht im Fall eines Ökosiegels für Atomkraft

Das geplante Ökosiegel für Atomkraft und Gas ist weiter zwischen den EU-Ministern umstritten. Während Österreich und Luxemburg bereits rechtliche Schritte planen, will Deutschland erst den offiziellen Vorschlag der Kommission abwarten. "Wir arbeiten an unserer Stellungnahme, dann legt die Kommission einen neuen Text vor, und dann werden wir den juristisch analysieren", sagte Wirtschafts-Staatssekretär Sven Giegold, am Freitag der Nachrichtenagentur AFP.

Textgröße ändern:

Die österreichische Umweltministerin Leonore Gewessler wollte das Thema in bilateralen Gesprächen am Rande des EU-Ministertreffens weiter vertiefen. "Wir werden unsere schwerwiegenden Bedenken in einer Stellungnahme an die Kommission übermitteln", sagte sie.

Die Frist für die Anmerkungen der Mitgliedsländer zu einem ersten Entwurf war bereits einmal verschoben worden und sollte am Freitagabend enden. "Wir untergraben die Glaubwürdigkeit der Taxonomie. Es ist irreführend, wenn wir Energien als nachhaltig bezeichnen, die es nicht sind", sagte Gewessler. Atomenergie sei zu teuer und zu langsam, um einen Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels zu leisten.

Die luxemburgische Umweltministerin Carole Dieschbourg appellierte an Deutschland, sich der geplanten Klage anzuschließen, falls es dazu komme. "Wir würden es begrüßen, wenn Deutschland sich beteiligen würde", sagte Dieschbourg. "Dafür gibt es juristische und inhaltliche Gründe", fügte sie hinzu. Die Einstufung von Atomkraft als nachhaltig würde zudem ein falsches Signal senden. "Wenn es dazu kommt, ist es Greenwashing", sagte sie.

Frankreichs Umweltministerin Barbara Pompili, die Giegold am Vorabend zu einem Zweiergespräch getroffen hatte, bestätigte, dass es beim Thema Taxonomie weiterhin Unstimmigkeiten mit Deutschland gebe. Dafür gehe es aber bei der Energie-Effizienz und der Ausweitung des Emissionshandels gut voran.

Auch beim Thema der Abholzung von Wäldern habe es unter den EU-Ministern Fortschritte gegeben, sagte Pompili. Frankreich will während seiner EU-Ratspräsidentschaft ein Importverbot für Produkte durchsetzen, für deren Herstellung Regenwälder gerodet werden - insbesondere für den Anbau von Soja für Tiernahrung.

Pompili hatte deswegen mit einer Gruppe von Ministern am Morgen ein Unternehmen in der Region besucht, das Proteine aus Mehlwürmern herstellt. Mehrere Minister probierten die mit Schokolade überzogenen Proteinriegel auf Käferbasis und zeigten sich positiv überrascht. "Wir wollen zeigen, dass es Lösungen gibt, Tiere zu ernähren, ohne dafür wertvolle Anbauflächen zu nutzen", betonte Pompili. Ein Kilo Tierfutter aus Insekten bedeute 98 Prozent weniger Anbaufläche, beispielsweise für Soja.

Auf dem offiziellen Programm des informellen Treffens der europäischen Umwelt- und Energieminister standen am Freitag auch die Rolle der Wälder beim Klima- und Umweltschutz. Am Samstag wollten die Minister unter anderem über die stark gestiegenen Energiepreise beraten.

M.Davis--TNT

Empfohlen

Reach sichert sich wichtiges Investment, um seine globale Expansion zu forcieren und sein Wachstum als Merchant für Unternehmenskunden zu stärken

Mit Unterstützung eines beachtlichen Investments von Primus Capital ist Reach für seinen ambitionierten Wachstumskurs im Jahr 2025 bestens gerüstet

Studie: Gletscherschmelze hat sich binnen eines Jahrzehnts um 36 Prozent beschleunigt

Das weltweite Abschmelzen von Gletschereis hat sich einer internationalen Studie zufolge binnen eines Jahrzehnts um mehr als ein Drittel beschleunigt. Wie aus dem am Mittwoch veröffentlichten Papier einer Gruppe unter Beteiligung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) hervorgeht, schmolz zwischen 2012 und 2023 um 36 Prozent mehr Gletschereis als zwischen 2000 und 2011.

Batterienhersteller Northvolt beantragt Verlängerung von Gläubigerschutz

Der kriselnde schwedische Hersteller von Batterien für E-Autos, Northvolt, hat in den USA eine Verlängerung seines Gläubigerschutzstatus beantragt. Das Ende November gestartete sogenannte Chapter-11-Insolvenzverfahren solle weiterhin wie geplant im ersten Quartal 2025 beendet werden, sagte ein Unternehmenssprecher am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP. "Aber wir müssen auch handeln, um bei Bedarf flexibel zu sein."

Verglühende Raketentrümmer an Nachthimmel sorgen für Alarm in Deutschland

Verglühende Trümmer einer kommerziellen Weltraumrakete haben in der Nacht zum Mittwoch über Deutschland für Aufregung gesorgt. Medienberichten zufolge gab es wegen der Leuchterscheinungen zahlreiche besorgte Anrufe bei der Polizei. Einem Sprecher des Weltraumkommandos der Bundeswehr im nordrhein-westfälischem Uedem zufolge handelte es sich um eine ausgebrannte Raketenstufe einer Falcon-9-Rakete des US-Unternehmens SpaceX. Gefahr für die Bevölkerung habe nicht bestanden.

Textgröße ändern: