The National Times - Hohe US-Zölle: Deutsche Pharmaindustrie, Medizintechnik und Fahrzeugbau stark betroffen

Hohe US-Zölle: Deutsche Pharmaindustrie, Medizintechnik und Fahrzeugbau stark betroffen


Hohe US-Zölle: Deutsche Pharmaindustrie, Medizintechnik und Fahrzeugbau stark betroffen
Hohe US-Zölle: Deutsche Pharmaindustrie, Medizintechnik und Fahrzeugbau stark betroffen / Foto: © AFP/Archiv

Die hohen US-Zölle treffen in Deutschland Branchen wie die Pharmaindustrie und Medizintechnik, den Fahrzeug- sowie den Maschinenbau besonders schwer: Für viele Exportgüter dieser Branchen sind die USA der bedeutendste Absatzmarkt, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Montag erklärte. Knapp ein Viertel aller deutschen Pharma-Exporte gingen 2024 in die Vereinigten Staaten, bei Luft- und Raumfahrzeugen waren es rund 17 Prozent, bei Fahrzeugen 13 Prozent.

Textgröße ändern:

Rund ein Zehntel (10,4 Prozent) aller Exporte aus Deutschland ging im vergangenen Jahr in die USA, das war der höchste Anteil seit 2002, wie das Statistikamt erklärte. Der Wert betrug rund 161 Milliarden Euro.

Bei einzelnen Waren ist die Abhängigkeit von den USA als Absatzmarkt besonders hoch: So gingen 2024 rund 34 Prozent der aus Deutschland exportierten immunologischen Erzeugnisse wie Antisera, Vaccine oder Blut in die Vereinigten Staaten und ein Viertel der exportierten Triebwerke und Gasturbinen. Bei Hubschraubern, Flugzeugen und Raumfahrzeugen wie etwa Satelliten lag der Anteil bei fast 21 Prozent, bei dosierten oder für den Einzelverkauf bestimmten Arzneiwaren bei knapp 18 Prozent und bei Pkw bei knapp 16 Prozent.

Auf der Importseite sind die USA nach China und den Niederlanden der drittgrößte Lieferant für Deutschland. 2024 kamen sieben Prozent der Einfuhren aus den Vereinigten Staaten; der Wert lag bei 91,5 Milliarden Euro.

Besonders hoch mit rund 20 Prozent war der Anteil hier bei optischen und fotografischen Erzeugnissen, etwa medizinische Apparate. Bei Pharma-Importen machte der Anteil aus den USA rund 17 Prozent aus. Rund 16 Prozent der importierten Luft- und Raumfahrzeuge kamen ebenfalls aus den USA. Auch Brennstoffe, vor allem Erdöl und Steinkohle, importierte Deutschland in großen Mengen aus den USA, der Anteil betrug hier knapp 14 Prozent.

Und auch bei den Importen ist die Handelsbeziehung zu den USA für einzelne Waren sehr wichtig: Zwei Drittel aller Sojabohnen kamen 2024 aus den USA und die Hälfte aller importierten Triebwerke und Gasturbinen, ein Drittel der Steinkohle-Einfuhren und rund 19 Prozent der Rohöl-Importe.

A.M.Murray--TNT

Empfohlen

Lauterbach: Elektronische Patientenakte startet am 29. April bundesweit

Ab dem 29. April kann die elektronischen Patientenakte (ePA) in ganz Deutschland genutzt werden. Dies geht aus einem Brief von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hervor, der der Nachrichtenagentur AFP am Dienstag vorlag. Die "intensive Testung" der ePA in den Modellregionen habe gezeigt, "dass die Technik einsatzbereit ist", heißt es darin. Es sei deshalb "jetzt an der Zeit, in die entscheidende Phase einzutreten".

Medizin, Maschinen, Autos: Einzelne Exportbranchen besonders von USA abhängig

Einzelne Industriebranchen in Deutschland sind besonders abhängig von Exporten in die USA und werden von Zölle getroffen: Für die Pharmaindustrie und Medizintechnik, den Fahrzeug- sowie den Maschinenbau sind die USA der wichtigste Absatzmarkt deutscher Unternehmen, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. Insgesamt ging im vergangenen Jahr gut ein Zehntel der deutschen Exporte in die USA - Warenwert 161 Milliarden Euro.

Studie: Weltweit wird weniger als zehn Prozent des Plastiks recycelt

Weltweit wird laut einer neuen Studie weniger als zehn Prozent des Plastiks recycelt. Von den 400 Millionen Tonnen Plastik, die 2022 produziert wurden, stammten nur 9,5 Prozent aus recycelten Materialien, heißt es in der am Donnerstag im Wissenschaftsmagazin "Communications Earth & Environment" veröffentlichten Studie von Forschern der Pekinger Tsinghua Universität. "Die globale Recyclingrate stagniert", erklärten die Autoren. Während immer mehr Plastik produziert werde, habe es bei der Wiederverwertung kaum Fortschritte gegeben.

Erbgut mehrerer Menschenaffenarten erstmals vollständig entschlüsselt

Ein internationales Forschungsteam hat die Genome von sechs Menschenaffenarten erstmals vollständig entschlüsselt. Die Ergebnisse ermöglichten tiefere Einblicke in die Evolution der Menschenaffen, teilte die Universität Hamburg am Donnerstag mitteilte. Damit liege erstmals das komplette Erbgut von Schimpanse, Bonobo, Gorilla, Borneo- und Sumatra-Orang-Utan sowie dem Siamang vor. Der Siamang gilt als naher Verwandter der Menschenaffen.

Textgröße ändern: