The National Times - ESA-Klimasatellit zur Wolken-Vermessung ins All gestartet

ESA-Klimasatellit zur Wolken-Vermessung ins All gestartet


ESA-Klimasatellit zur Wolken-Vermessung ins All gestartet
ESA-Klimasatellit zur Wolken-Vermessung ins All gestartet / Foto: © AFP

Die Europäische Weltraumorganisation ESA hat einen Satelliten ins All geschickt, der den Nutzen von Wolken bei der Eindämmung der Erderwärmung erforschen soll. Eine Falcon-9-Rakete des privaten US-Raumfahrtunternehmens SpaceX brachte den Klimasatelliten EarthCARE am Dienstag (Ortszeit) vom kalifornischen Weltraumbahnhof Vandenberg ins All, wie die ESA auf ihrer Website mitteilte. Der 2,2 Tonnen schwere Satellit soll künftig knapp 400 Kilometer über der Erde kreisen.

Textgröße ändern:

Der Start der EarthCARE-Mission sei eine Erinnerung daran, dass es bei der Raumfahrt "nicht nur um die Erforschung ferner Galaxien und Planeten" gehe, sondern auch um die Erforschung "unserer wunderschönen, aber fragilen Erde", sagte ESA-Direktor Josef Aschbacher in einem in Online-Netzwerken verbreiteten Video. Die Leiterin des ESA-Erdbeobachtungsprogramms, Simonetta Cheli, hob bei einer Pressekonferenz hervor, dass die Erforschung der Wolken von großer Bedeutung für die Klimaforschung sei.

Die EarthCARE-Mission ist eine Kollaboration der ESA mit der japanischen Raumfahrtbehörde Jaxa. Gebaut wurde der Satellit vom europäischen Luftfahrtunternehmen Airbus. Laut Cheli ist es der erste Satellit, der mithilfe von Radar und Laserstrahlen sowohl die vertikale, als auch die horizontale Verteilung von Wolken vermisst.

Wolken sind ein vielseitiges und kompliziertes Wetterphänomen. Ihre Beschaffenheit hängt davon ab, wo in der Troposphäre, der niedrigsten Schicht der Erdatmosphäre, sie sich befinden. Wolken zählten zu den wichtigsten und zugleich am wenigsten erforschten Klimafaktoren, sagte ESA-Experte Dominique Gilliéron der Nachrichtenagentur AFP.

Über den Polkappen beginnt die Troposphäre etwa acht Kilometer über der Erde, über dem Äquator jedoch erst in einer Höhe von etwa 18 Kilometern. Dies bedeutet, dass die Wolken das Klima unterschiedlich beeinflussen, abhängig von Höhe und Breitengrad.

Die hellen weißen Cumulus-Wolken, die aus Wassertröpfchen bestehen, hängen tief und wirken wie ein Sonnenschirm, der Sonnenstrahlung zurück ins Weltall reflektiert und auf diese Weise die Atmosphäre kühlt. Die Cirrus-Wolken weiter oben bestehen aus Eiskristallen, welche die Sonnenstrahlen passieren lassen, so dass sie die Erde wie "eine Decke" weiter erwärmen, wie Gilliéron erläuterte.

EarthCARE misst mit seinem Radar, wie viel Wasser die Wolken enthalten und wie schnell sie über die Erde ziehen. Mithilfe anderer Messgeräte werden die Form und die Temperatur der Wolken gemessen. Außer Wolken werden mithilfe von Laserstrahlen auch Aerosole vermessen, also winzige Partikel in der Atmosphäre wie Staub, Pollen oder vom Menschen produzierte Luftverschmutzungen.

Aus der Vielzahl der gesammelten Daten soll erstmals ein umfassendes Bild der Wolken aus Satellitenperspektive gewonnen werden, das wiederum bei der Aktualisierung von Klimamodellen genutzt werden soll. Auf diese Weise sollen die Voraussagen, wie schnell und stark sich die Erde erwärmt, präziser werden. Die Forscher interessiert dabei laut Gilliéron auch, ob der derzeit überwiegend kühlende Effekt von Wolken sich verstärkt oder nachlässt.

E.Reid--TNT

Empfohlen

Nvidia toppt erneut die Erwartungen - und enttäuscht doch die Anleger

Der US-Chiphersteller Nvidia hat mit seinen neuesten Zahlen erneut die Erwartungen übertroffen - und doch die Anleger enttäuscht. Im dritten Quartal verzeichnete das Unternehmen einen Nettogewinn von 19,3 Milliarden Dollar (18,3 Milliarden Euro) - mehr als doppelt so viel wie im Vorjahresquartal (plus 109 Prozent). Experten hatten rund 17,4 Milliarden Dollar prognostiziert. Die Anleger hatten jedoch auf noch mehr gehofft, der Aktienkurs sank.

BGH befragt Europäischen Gerichtshof zu Tantiemen für Zweitnutzung von Texten

Im Streit zwischen Wissenschaftsautoren und der Verwertungsgesellschaft Wort über die Verteilung von Tantiemen zieht der Bundesgerichtshof (BGH) den Europäischen Gerichtshof (EuGH) zu Rate. Die europäischen Richterinnen und Richter sollen in dem Zusammenhang Fragen zum EU-Recht beantworten, wie der BGH am Donnerstag in Karlsruhe entschied. Geklärt werden soll, ob die Förderung kulturell bedeutender Werke aus den Einnahmen einer Verwertungsgesellschaft mit EU-Recht vereinbar ist. (Az. I ZR 135/23)

Merkels Memoiren: Ex-Kanzlerin rechtfertigt Russland-Politik

Die frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat in ihren Memoiren ihre vielfach kritisierte Russland-Politik verteidigt. Merkel rechtfertigte insbesondere ihre Weigerung aus dem Jahr 2008, der Ukraine und Georgien den Status eines Nato-Beitrittskandidaten einzuräumen - und damit ein Stück weit auf Bedenken Russlands eingegangen zu sein: "Die Aufnahme eines neuen Mitglieds sollte nicht nur ihm ein Mehr an Sicherheit bringen, sondern auch der Nato", schrieb Merkel in ihrem Erinnerungsbuch "Freiheit", aus dem "Die Zeit" am Donnerstag einen Auszug veröffentlichte.

US-Chiphersteller Nvidia verzeichnet Nettogewinn von 19,3 Milliarden Dollar

Der US-Chiphersteller Nvidia hat mit seinen neuesten Zahlen erneut die Erwartungen übertroffen: Im dritten Quartal verzeichnete das Unternehmen einen Nettogewinn in Höhe von 19,3 Milliarden Dollar (18,3 Milliarden Euro) - mehr als doppelt so viel wie im Vorjahresquartal (plus 109 Prozent) und weit über den von Experten prognostizierten 17,4 Milliarden Dollar.

Textgröße ändern: