DOSB fordert Staatsminister für Sport
Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hat zehn konkrete Forderungen an die nächste Bundesregierung gestellt, darunter die Einsetzung einer Staatsministerin oder eines Staatsministers für Sport im Bundeskanzleramt. "Wir brauchen jemanden, der sich am Kabinettstisch exklusiv für den Sport einsetzen kann", sagte DOSB-Präsident Thomas Weikert. Traditionell fällt der Sport in den Verantwortungsbereich des Bundesministeriums des Innern und für Heimat, das sich im Schwerpunkt um Sicherheit kümmert. In dieser Konstellation sieht der organisierte Sport seine Interessen nicht ausreichend vertreten.
Beispielhaft nannte Weikert den sogenannten "Entwicklungsplan Sport". Dieser sei ein "Dekadenprojekt", er sei von der bisherigen Regierung aber "unambitioniert" behandelt und "verwaltet" worden. Beim DOSB habe sich darüber "pure Enttäuschung" eingestellt.
494 Mitglieder des DOSB stimmten bei der MV am Samstag in Saarbrücken ohne Gegenstimme einem Dringlichkeitsantrag zu, der neben der Staatsminister-Forderung unter anderem auch die Punkte Investitionen und Infrastruktur, Sicherheit und Schutz vor interpersonaler Gewalt, verbindliche Unterstützung einer deutschen Olympiabewerbung und die Umsetzung einer Leistungssportreform enthält.
Mit einer neuen Regierung wolle man das Sportfördergesetz "über die Linie" bringen, so Weikert. Allerdings halte der DOSB es für falsch, den bestehenden Entwurf, den die Ampel-Koalition vor ihrem Bruch beschlossen hatte, bis zur Neuwahl am 23. Februar durch das Parlament zu bringen. Ein "Schnellschuss in den letzten Tagen der Legislatur", sagte Weikert, würde dem deutschen Sport nicht helfen. Danach sieht es nach der ersten Lesung vom vergangenen Freitag auch nicht aus. Die CDU/CSU-Fraktion, ohne deren Stimmen nichts geht, kritisierte den Entwurf harsch.
Lewis--TNT