Hülkenbergs Kurz-Comeback "alles andere als einfach"
Die "Sachen gepackt", den "Helm poliert", und dann ab zum Flughafen: Bei Nico Hülkenberg kehrte am Donnerstag so etwas wie hektische Routine ein - schon zum vierten Mal gibt der 34-Jährige ein kurzfristiges Comeback in der Formel 1. Ab Freitag ersetzt er Sebastian Vettel bei Aston Martin, der Ex-Weltmeister fällt für den Großen Preis von Bahrain (Sonntag, 16.00 Uhr MEZ/Sky) aufgrund einer Corona-Infektion aus.
Also klingelte am Donnerstagmorgen das Telefon des Ersatzpiloten. Gegen 9.00 Uhr rief das Team an, "für meine spontanen Kurzeinsätze also verhältnismäßig früh dieses Mal", sagte Hülkenberg augenzwinkernd dem SID.
2020, im Jahr nach seinem Aus als Stammpilot, war er schon dreimal eingesprungen, als das Team noch Racing Point hieß. Besonders der Einsatz im Oktober am Nürburgring war damals eine knappe Angelegenheit: Gegen 11.00 Uhr vormittags hatte der TV-Experte das RTL-Studio in Köln verlassen, am Nachmittag bestritt er in der Eifel das Qualifying.
Da wirkt das Bahrain-Comeback nun beinahe entschleunigend: Am Donnerstag ging es aus Südfrankreich über Amsterdam nach Bahrain, Ankunft um kurz nach Mitternacht. Auf seiner Reise habe er "mit Ingenieuren und auch mit Seb telefoniert, der mir noch ein bisschen was über das neue Auto gesagt hat – ihm wünsche ich natürlich eine gute Besserung!"
Der Einsatz dürfte zur besonderen Herausforderung werden, denn es ist das erste Rennen einer neuen Ära. Komplett neu entwickelte Autos kommen zum Einsatz, und der Emmericher Hülkenberg hatte bislang keine Chance, diese Boliden zu testen. An den sechs Testtagen vor der Saison kamen die Stammpiloten Vettel und Lance Stroll zum Einsatz. Die Vertretung werde daher "alles andere als einfach", sagte Hülkenberg, "aber ich werde jetzt natürlich versuchen, das Beste draus zu machen."
C.Blake--TNT