Macron trifft mit Blick auf Mali-Einsatz Präsidenten von Partnerländern
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron will am Mittwoch Staats- und Regierungschefs mehrerer Partnerländer mit Blick auf den französischen Militäreinsatz in der Sahel-Zone treffen. Es werde "bald danach" konkrete Ankündigungen geben, sagte Regierungssprecher Gabriel Attal am Mittwoch in Paris. Die französische Regierung bereitet hinter den Kulissen seit längerem den Rückzug ihrer Soldaten aus dem westafrikanischen Krisenland Mali vor, in dem auch Soldaten der Bundeswehr stationiert sind.
Der französische Außenminister Jean-Yves Le Drian hatte am Vorabend angedeutet, der Kampf gegen dschihadistische Gruppen in der Region solle dann neu organisiert werden. "Wenn die Bedingungen nicht mehr stimmen, (...) dann werden wir mit anderen Ländern in der Sahelzone zusammenarbeiten, die darum bitten", sagte Le Drian dem Sender France5. Im Gespräch ist etwa eine Verlagerung der Soldaten in den Niger.
Voraussichtlich wird der Abzug der französischen Soldaten auch das Ende des europäischen Einsatzes Takuba zu Folge haben. An Takuba sind unter anderem tschechische und estnische Soldaten beteiligt. Auch die Zukunft der UN-Mission und der EU-Ausbildungsmission steht in Frage. An den beiden Einsätzen ist die Bundeswehr mit etwa 1300 Soldaten beteiligt.
Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) erklärte in Berlin nach einem Gespräch mit ihrem malischen Kollegen Sadio Camara, die Bedingungen für die Fortsetzung des Einsatzes seien derzeit nicht gegeben.
Es wird damit gerechnet, dass sich Macron am Mittwoch oder Donnerstag zur künftigen Struktur des Militäreinsatz in der Sahelzone äußert. Frankreich war seit 2013 in Mali präsent, um zunächst den Vormarsch dschihadistischer Gruppen zu stoppen. Macron hatte sich dann bemüht, mehrere EU-Staaten an Bord zu holen. Auf französische Initiative war 2020 die Task Force Takuba gegründet worden.
In den vergangenen Wochen hatten sich die Spannungen verschärft, weil die durch zwei Putsche an die Macht gekommene Militärjunta die geplanten Wahlen weit in die Zukunft verschoben hat. Außerdem arbeitet sie mit russischen Militärberatern zusammen. Nach französischen Angaben sind mittlerweile etwa tausend Söldner der privaten russischen Wagner-Gruppe im Land.
V.Bennett--TNT