The National Times - Offenbar große Bereitschaft in Bevölkerung zum Energiesparen

Offenbar große Bereitschaft in Bevölkerung zum Energiesparen


Offenbar große Bereitschaft in Bevölkerung zum Energiesparen
Offenbar große Bereitschaft in Bevölkerung zum Energiesparen / Foto: © AFP

Vor dem Hintergrund von Ukraine-Krieg, Klimawandel und hohen Preisen gibt es in der Bevölkerung offensichtlich eine wachsende Bereitschaft zum Energiesparen. Laut einer Umfrage des Forsa-Instituts versuchen 72 Prozent der Deutschen bereits beim Gas- und Stromverbrauch sowie beim Autofahren mit weniger Energie auszukommen. Elf Prozent wollen dies demnach demnächst tun, wie RTL und n-tv am Samstag berichteten. Lediglich 15 Prozent lehnten Einsparungen ab.

Textgröße ändern:

63 Prozent der Befragten gaben demnach zudem an, sie seien bereit, im kommenden Winter die Temperatur bei sich zu Hause um zwei Grad zu senken. 34 Prozent sagten, sie seien dazu nicht bereit. In den vergangenen Tagen hatten Vorschläge unter anderem der Bundesnetzagentur für kontroverse Debatten gesorgt, die gesetzliche Mindesttemperatur in Mietwohnungen von 20 auf 18 Grad zu senken.

Gegen eine solche Maßnahme wandte sich FDP-Fraktionschef Christian Dürr. "Von einer Pflicht zum Energiesparen halte ich nichts", sagte er dem Berliner "Tagesspiegel". Vielmehr müsse die Regierung verhindern, dass es im kommenden Winter zu einer Gas-Knappheit komme.

Grundsätzlich für niedrigere Raumtemperaturen sprach sich dagegen Caritas-Präsidentin Maria Welskop-Deffaa aus. "So können wir verhindern, dass die Preise im nächsten Winter durch die Decke gehen", sagte sie ebenfalls dem "Tagesspiegel". Es sei falsch, Knappheit auf Kosten ärmerer Menschen allein über den Preis zu steuern.

Unions-Fraktionsvize Jens Spahn forderte in dem Blatt eine Drosselung von Gaskraftwerken, um Speicher trotz der seit einigen Tagen reduzierten Gaslieferungen aus Russland weiterhin zu befüllen. Zudem müsse es für Unternehmen Anreize für Einsparungen geben.

Auch BDI-Präsident Siegfried Russwurm sprach sich dafür aus, man solle "jetzt schon die Gasverstromung stoppen und sofort die Kohlekraftwerke aus der Reserve holen". Forderungen nach längeren Laufzeiten für Atomkraftwerke wies der in der Funke Mediengruppe dagegen als unrealistisch zurück. Eine Absage erteilte der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie Vorgaben zu Einsparungen beim Autofahren, etwa durch ein Tempolimit oder Sonntags-Fahrverbote.

Die Wirtschaftsexpertin Veronika Grimm schlug Prämien für private Haushalte vor, die ihren Gasverbrauch deutlich verringern. Dies sei besser als staatliche Vorgaben, weil Menschen dann dort verzichten könnten, "wo es am wenigsten einschneidend ist", sagte sie der "Rheinischen Post".

Von einer "besorgniserregenden Entwicklung" sprach mit Blick auf die russischen Lieferkürzungen die Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), Kerstin Andreae. Auch sie drängte zu Einsparungen, um Gasspeicher schneller befüllen zu können. Allerdings sei die Versorgung in Deutschland derzeit trotz der Drosselung aus Russland stabiler als noch vor einigen Monaten, sagte sie ebenfalls der "Rheinischen Post".

Aus Sicht der Bundesnetzagentur ist offenbar entscheidend, ob die russischen Lieferungen bald wieder auf das übliche Niveau steigen. Sollte dies nicht geschehen, müsse die Bundesregierung das Gespräch mit rund 2000 Großkunden suchen und über Einschränkungen beraten, berichtete die "Bild"-Zeitung unter Berufung auf interne Warnungen von Netzagentur-Chef Klaus Müller an das Bundeswirtschaftsministerium. Russland begründet die Kürzung mit technischen Problemen, die Bundesregierung geht jedoch von einer politischen Motivation aus.

A.Wood--TNT

Empfohlen

Trump: TV-Mediziner Dr. Oz soll Spitzenposten im US-Gesundheitswesen bekommen

Der designierte US-Präsident Donald Trump hat den aus dem Fernsehen bekannten Mediziner Mehmet Oz für einen Spitzenposten im US-Gesundheitswesen nominiert. Der 64-jährige Ex-Chirurg, der einst als Gast-Medizinexperte in der Sendung von Talkshow-Queen Oprah Winfrey zu Berühmtheit gelangte, soll laut einer Erklärung Trumps von Dienstag künftig die für die staatlichen Krankenkassen Medicaid und Medicare zuständige Bundesbehörde CMS leiten.

Verhandlungskreise: Grundsatzeinigung auf Koalitionsvertrag in Thüringen erzielt

Zweieinhalb Monate nach der Landtagswahl in Thüringen haben sich die Parteispitzen von CDU, BSW und SPD in dem Bundesland nach Angaben aus Verhandlungskreisen auf den Entwurf eines Koalitionsvertrags geeinigt. Es sei "ein gemeinsamer Entwurf zum Regierungsvertrag erarbeitet" worden, der bis Donnerstag "finalisiert" werden solle, hieß es am Dienstag aus den Reihen der Verhandler. Nach zweitägigen Verhandlungen seit Montag sei ein "zukunftsweisender Konsens" erreicht worden.

USA erkennen Edmundo González Urrutia als gewählten Präsidenten Venezuelas an

Vier Monate nach der Präsidentschaftswahl in Venezuela haben die USA den Oppositionspolitiker Edmundo González Urrutia als Sieger der Präsidentschaftswahl in dem südamerikanischen Land anerkannt. Das venezolanische Volk habe den 75-Jährigen am 28. Juli zu seinem Präsidenten gewählt, erklärte US-Außenminister Antony Blinken am Mittwoch im Onlinedienst X. "Die Demokratie verlangt es, den Wählerwillen zu respektieren."

Verhandlungskreise: Grundsatzeinigung auf Koalitionsvertrag in Thüringen

Zweieinhalb Monate nach der Landtagswahl in Thüringen haben sich die Parteispitzen von CDU, BSW und SPD in dem Bundesland nach Angaben aus Verhandlungskreisen auf den Entwurf eines Koalitionsvertrags geeinigt. Es sei "ein gemeinsamer Entwurf zum Regierungsvertrag erarbeitet" worden, der in den kommenden beiden Tagen "finalisiert" werden solle, hieß es am Dienstag aus den Reihen der Verhandler. Nach zweitägigen Verhandlungen seit Montag sei ein "zukunftsweisender Konsens" erreicht worden.

Textgröße ändern: