The National Times - Urteil: Unfall auf Weg zu Blumenpflücken gilt nicht als Arbeitsunfall

Urteil: Unfall auf Weg zu Blumenpflücken gilt nicht als Arbeitsunfall


Urteil: Unfall auf Weg zu Blumenpflücken gilt nicht als Arbeitsunfall
Urteil: Unfall auf Weg zu Blumenpflücken gilt nicht als Arbeitsunfall / Foto: © AFP/Archiv

Ein Unfall auf dem Weg zum Pflücken einer Sonnenblume für einen Schulvortrag gilt einem Gerichtsurteil zufolge nicht als Arbeitsunfall. Das entschied das Landessozialgericht Sachsen-Anhalt und folgte damit der Argumentation der zuständigen Unfallkasse, wie das Gericht am Mittwoch in Halle mitteilte.

Textgröße ändern:

Geklagt hatte ein damals 15-jähriger Jugendlicher, der in der Schule einen Vortrag über Korbblütler halten sollte. Um diesen anschaulicher zu gestalten, fuhr er morgens vor der Schule mit seinem Moped zu einem Sonnenblumenfeld, um dort eine Blume zu pflücken und mitzubringen. Auf dem Weg dorthin kam es zu einem schweren Verkehrsunfall, bei dem der Schüler unter anderem ein offenes Schädel-Hirn-Trauma erlitt.

Dass die Unfallkasse dies nicht als Arbeitsunfall anerkannte, war aus Sicht des Landessozialgerichts rechtens. Zwar falle auch die Beschaffung eines Arbeitsgeräts unter den Unfallversicherungsschutz, hieß es. Der Schüler sei von seiner Lehrerin aber nicht dazu aufgefordert worden, eine Sonnenblume mitzubringen.

"Selbst wenn die Lehrerin allgemein darauf hingewiesen haben sollte, dass das Mitbringen von Anschauungsmaterial günstig für eine bessere Note sei, hätte dem 15-Jährigen klar sein müssen, dass dies keine Billigung oder gar Anweisung sein könne, illegal eine Blume auf fremdem Privatgrund zu pflücken", befand das Gericht. Das Urteil fiel Ende März. Revision beim Bundessozialgericht ist möglich.

A.Wood--TNT

Empfohlen

SPD-Basis macht Weg für Schwarz-Rot frei - Klingbeil soll Finanzminister werden

Der Weg für die Wahl von CDU-Chef Friedrich Merz zum nächsten Bundeskanzler ist frei. Nach CDU und CSU stimmten auch die SPD-Mitglieder mit großer Mehrheit dem schwarz-roten Koalitionsvertrag zu. Am Montag wollen ihn die Koalitionäre unterschreiben, tags darauf stehen die Kanzlerwahl und die Vereidigung der Regierung auf dem Programm. SPD-Chef Lars Klingbeil soll als Finanzminister und Vizekanzler der führende Kopf der Sozialdemokraten im Kabinett werden.

Kaschmir: Pakistan rechnet mit unmittelbar bevorstehendem Angriff Indiens

Die Regierung in Pakistan rechnet nach eigenen Angaben im Konflikt um die Himalaya-Region Kaschmir mit einem unmittelbar bevorstehenden Angriff seines Nachbarlandes Indien. Die Regierung verfüge über "glaubwürdige Geheimdienstinformationen", die besagten, "dass Indien innerhalb der nächsten 24 bis 36 Stunden einen Militärschlag ausführen will", erklärte der pakistanische Informationsminister Attaullah Tarar am Mittwoch in Islamabad. Die indische Regierung wolle den tödlichen Angriff im Urlaubsort Pahalgam im von Indien kontrollierten Teil Kaschmirs in der vergangenen Woche als "Vorwand" dafür nutzen, fügte Tarar hinzu.

Fotos von nordkoreanischen Kriegsgefangenen: Deutscher Presserat spricht Rüge aus

Der Deutsche Presserat hat einen Medienbericht über von der Ukraine gefangengenommene nordkoreanische Soldaten gerügt. Die verantwortliche Redaktion habe von der Ukraine veröffentlichte Bilder der verletzten beiden Kriegsgefangenen und eines russischen Armeeausweises samt Namen und persönlicher Angaben veröffentlicht, teilte der Presserat am Mittwoch in Berlin mit. Sie seien dadurch identifizierbar gewesen, was ein Verstoß gegen den Persönlichkeitsschutz sei.

Frankreichs Regierungschef startet Gespräche über Wahlrechtsreform

Die Regierung von Präsident Emmanuel Macron in Frankreich will ähnlich wie in Deutschland bei den Parlamentswahlen zumindest teilweise das Verhältniswahlrecht einführen. Premierminister François Bayrou startete dazu am Mittwoch Beratungen mit den Vorsitzenden und Fraktionschefs der in der Nationalversammlung vertretenen Parteien. Zum Auftakt traf sich Bayrou mit der Fraktionschefin des rechtspopulistischen Rassemblement National (RN), Marine Le Pen, sowie RN-Chef Jordan Bardella. Der RN stellt die größte Fraktion in der Nationalversammlung. Weitere Treffen sollen in den kommenden Tagen folgen.

Textgröße ändern: