The National Times - Gericht: Verurteilte KZ-Sekretärin Irmgard F. im Alter von 99 Jahren gestorben

Gericht: Verurteilte KZ-Sekretärin Irmgard F. im Alter von 99 Jahren gestorben


Gericht: Verurteilte KZ-Sekretärin Irmgard F. im Alter von 99 Jahren gestorben
Gericht: Verurteilte KZ-Sekretärin Irmgard F. im Alter von 99 Jahren gestorben / Foto: © AFP/Archiv

Die verurteilte ehemalige Sekretärin des Konzentrationslagers (KZ) Stutthof, Irmgard F., ist im Alter von 99 Jahren gestorben. Eine Sprecherin des Landgerichts Itzehoe bestätigte am Montag den Tod von F., die wegen Beihilfe zum Mord in 10.505 Fällen verurteilt worden war. Zuerst berichtete Der Schleswig-Holsteinische Zeitungsverlag (SHZ) darüber. Nach SHZ-Informationen lebte Irmgard F. in Quickborn im Kreis Pinneberg.

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F. hatte in den Jahren 1943 bis 1945 als Stenotypistin im Geschäftszimmer des Lagerkommandanten im KZ Stutthof in der Nähe von Danzig gearbeitet. Sie war damals 18 bis 19 Jahre alt. Da es auf das Alter zum Tatzeitpunkt ankommt, fand das Verfahren in Itzehoe gegen sie vor einer Jugendkammer statt.

Das Landgericht verurteilte F. Ende 2022 zu einer Jugendstrafe von zwei Jahren auf Bewährung. Der Bundesgerichtshof verwarf im vergangenen Jahr die Revision der inzwischen 99 Jahre alten Frau gegen ihre Verurteilung. F. habe als einzige Sekretärin in Stutthof "vertrauensvoll und eng mit dem Lagerkommandanten" zusammengearbeitet und einen großen Teil von dessen dienstlicher Korrespondenz erledigt, befand das Gericht. Sie sei an einer zentralen Schnittstelle des Lagers tätig gewesen und habe den Kommandanten und dessen Adjutanten physisch und psychisch bei den Morden unterstützt.

Es war das Erste Urteil gegen eine Zivilangestellte eines Konzentrationslagers. Im KZ Itzehoe hatte die SS während des Zweiten Weltkriegs mehr als hunderttausend Menschen unter erbärmlichen Bedingungen gefangen gehalten. Etwa 65.000 starben nach Erkenntnissen von Historikern. Stutthof war berüchtigt für eine völlig unzureichende Versorgung der Gefangenen, die von den Verantwortlichen zu Tötungszwecken absichtlich herbeigeführt wurde.

Die meisten Menschen starben an Hunger, Durst, Seuchen und schwerster Sklavenarbeit. Es gab dort aber auch Gaskammern und eine Genickschussanlage, in der kranke und zur Zwangsarbeit nicht mehr fähige Gefangene systematisch und gezielt getötet wurden.

V.Allen--TNT

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