The National Times - Tausende protestieren in Südkorea gegen Absetzung von Präsident Yoon

Tausende protestieren in Südkorea gegen Absetzung von Präsident Yoon


Tausende protestieren in Südkorea gegen Absetzung von Präsident Yoon
Tausende protestieren in Südkorea gegen Absetzung von Präsident Yoon / Foto: © AFP

In Südkorea sind tausende Menschen gegen die Amtsenthebung von Präsident Yoon Suk Yeol auf die Straße gegangen. In der Hauptstadt Seoul trotzen die Anhänger Yoons am Samstag dem Regen und skandierten "Die Amtsenthebung ist ungültig" oder "Annulliert die vorgezogene Wahl". Am Freitag hatte das Verfassungsgericht die Absetzung Yoons bestätigt. Damit muss innerhalb von 60 Tagen eine Präsidentschaftswahl abgehalten werden.

Textgröße ändern:

"Die Entscheidung des Verfassungsgerichts hat die freie Demokratie in unserem Land zerstört", sagte die Demonstrantin Yang Joo Young der Nachrichtenagentur AFP. Mit Blick auf die Zukunft sei sie "zutiefst besorgt", fügte die 26-Jährige hinzu.

Das Verfassungsgericht des ostasiatischen Landes hatte am Freitag einstimmig die Absetzung Yoons bestätigt, für die das Parlament gestimmt hatte. Yoon hatte Südkorea mit einer kurzzeitigen Ausrufung des Kriegsrechts vor vier Monaten in eine tiefe politische Krise gestürzt. Die drastische Maßnahme hatte er mit einem Haushaltsstreit begründet.

Das Parlament in Seoul votierte daraufhin für die Absetzung Yoons, die Staatsanwaltschaft leitete strafrechtliche Ermittlungen gegen ihn ein. Immer wieder gab es seitdem Massenproteste für und gegen Yoon.

Nach der Verkündung des Urteils am Freitag gab es auch Szenen des Jubels in Seoul. Gegner Yoons fielen sich in die Arme und vergossen Freudentränen.

Nach der Absetzung Yoons gilt Oppositionsführer Lee Jae Myung als aussichtsreicher Kandidat bei einer Neuwahl. Er und seine Partei nehmen eine versöhnlichere Haltung gegenüber Nordkorea ein als Yoon.

"Ich glaube, dass Südkorea am Ende ist", sagte der Demonstrant Park Jong Hwan mit Blick auf eine Kandidatur Lees. "Es fühlt sich an, als wären wir bereits in einen sozialistischen, kommunistischen Staat übergegangen."

T.F.Russell--TNT

Empfohlen

Nach Putin-Ankündigung: Ukraine bereit zu Waffenruhe auch über Ostern hinaus

Nach der russischen Ankündigung einer "Oster-Waffenruhe" hat sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zu deren Einhaltung bereiterklärt, sollte Moskau dies auch tun. "Wenn Russland nun plötzlich bereit ist, sich wirklich auf ein Format des vollständigen und bedingungslosen Schweigens (der Waffen) einzulassen, wird die Ukraine entsprechend handeln", schrieb Selenskyj am Samstagabend im Onlinedienst X. Er betonte zugleich, dass Moskau die angekündigte Waffenruhe bereits gebrochen habe.

Selenskyj: Ukraine zu Waffenruhe über Ostern bereit

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich zu einer Waffenruhe über Ostern bereiterklärt, sollte sich Russland auch daran halten. "Wenn Russland nun plötzlich bereit ist, sich wirklich auf ein Format des vollständigen und bedingungslosen Schweigens (der Waffen) einzulassen, wird die Ukraine entsprechend handeln - und damit Russlands Handlungen widerspiegeln", schrieb Selenskyj am Samstagabend im Onlinedienst X. Er schlug zudem vor, die zuvor von Russlands Präsident Wladimir Putin verkündete Waffenruhe "über den Ostertag des 20. April hinaus zu verlängern".

Putin kündigt "Oster-Waffenruhe" im Ukraine-Krieg an

Russlands Präsident Wladimir Putin hat anlässlich des Osterfests eine Waffenruhe für die russischen Truppen im Ukraine-Krieg angekündigt. Die "Oster-Waffenruhe" gelte ab Samstag 17.00 Uhr MESZ und solle bis Sonntag 23.00 Uhr MESZ dauern, sagte Putin. Er begründete den Schritt bei einem vom Fernsehen übertragenen Treffen mit dem russischen Generalstabschef Waleri Gerassimow mit "humanitären Gründen" und rief die Ukraine auf, in diesem Zeitraum ebenfalls die Waffen niederzulegen. Kiew äußerte sich skeptisch.

Teheran: USA und Iran wollen Atomgespräche fortsetzen

Der Iran und die USA haben am Samstag in Rom die zweite Runde ihrer Atomgespräche beendet und nach iranischen Angaben weitere Gespräche vereinbart. Die vom Golfstaat Oman vermittelten Gespräche dauerten dem iranischen Staatsfernsehen zufolge rund vier Stunden. Iranische Medien bezeichneten die Atmosphäre als "konstruktiv". Die nächste, dann dritte Gesprächsrunde soll in der kommenden Woche im Oman stattfinden.

Textgröße ändern: