The National Times - US-Senat stimmt gegen Kanada-Zölle - Mehrere Republikaner votieren mit Demokraten

US-Senat stimmt gegen Kanada-Zölle - Mehrere Republikaner votieren mit Demokraten


US-Senat stimmt gegen Kanada-Zölle - Mehrere Republikaner votieren mit Demokraten
US-Senat stimmt gegen Kanada-Zölle - Mehrere Republikaner votieren mit Demokraten / Foto: © GETTY IMAGES NORTH AMERICA/AFP/Archiv

Mehrere republikanische US-Senatoren haben Präsident Donald Trump in seiner aggressiven Zollpolitik gegenüber Kanada die Gefolgschaft verweigert. Der Senat in Washington verabschiedete am Mittwoch mit den Stimmen der oppositionellen Demokraten sowie von vier Republikanern eine Resolution gegen die 25-Prozent-Zölle auf kanadische Importe. Die Resolution wurde mit 51 gegen 48 Stimmen beschlossen. Trumps Republikaner haben im Senat eine Mehrheit von 53 der 100 Sitze.

Textgröße ändern:

Das Senatsvotum hat jedoch nur symbolische Bedeutung. Es besteht praktisch keine Chance, dass die Resolution in ein Gesetz mündet. In Washington wird erwartet, dass der republikanische Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Mike Johnson, ein Votum in dieser Kammer über den Text verhindert. Johnson ist ein treuer Trump-Verbündeter.

Das Senatsvotum fand kurz nach Trumps Verkündung neuer Zölle gegen Handelspartner in der ganzen Welt statt. In der Liste der von diesen Zöllen betroffenen Staaten stehen Kanada wie auch Mexiko jedoch nicht. Beide Nachbarländer sind mit den USA durch ein Freihandelsabkommen verbunden.

Trump hatte dennoch Anfang Februar per Dekret pauschale Zölle von 25 Prozent auf Importe aus den zwei Nachbarstaaten angeordnet. Er begründete die Strafzölle mit dem Vorwurf, dass beide Länder nicht genug gegen den Schmuggel der Droge Fentanyl und gegen die irreguläre Zuwanderung in die USA unternähmen.

In den Wochen danach folgte ein Hin und Her bei diesen Zöllen, auf viele kanadische Produkte gelten jedoch seit März die Importaufschläge von 25 Prozent. Kanada reagierte mit Gegenzöllen, auch werden US-Produkte dort vielfach boykottiert. Der neue kanadische Premierminister Mark Carney hat angekündigt, er werde die US-Zölle "bekämpfen".

Die Beziehungen zwischen den USA und Kanada werden auch durch Trumps wiederholte Ankündigung stark belastet, er wolle das nördliche Nachbarland den Vereinigten Staaten als 51. Bundesstaat einverleiben. Das jetzige Senatsvotum gegen seine Kanada-Zölle bezeichnete Trump als "Machenschaft" der Demokraten. Das Repräsentantenhaus werde dem Text "niemals" zustimmen, und "ich (...) werde ihn "niemals abzeichnen", schrieb der Präsident in seinem Onlinedienst Truth Social.

Das Votum des Senats gegen die Kanada-Zölle war ein ungewöhnlicher Vorgang: In den bisherigen knapp zweieinhalb Monaten von Trumps zweiter Amtszeit folgten die in beiden Kongresskammern über eine knappe Mehrheit verfügenden Republikaner der Linie des Präsidenten.

Zu den vier republikanischen Abweichlern, die zusammen mit den Demokraten für die Resolution stimmten, gehört der frühere langjährige Chef der Republikaner in der Kongresskammer, Mitch McConnell. Seine Beziehung zu Trump ist schon seit Jahren angespannt und verschlechterte sich besonders nach dem Sturm fanatischer Trump-Anhänger auf das Kapitol in Washington - den Sitz des Kongresses - im Januar 2021.

M.Davis--TNT

Empfohlen

Klöckner kann sich digitale Abstimmungen im Bundestag vorstellen

Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) will die Digitalisierung im Parlament vorantreiben. "Es gibt die Überlegung, ob wir nicht digital abstimmen können und man in Echtzeit zum Beispiel im Plenarsaal – auch für den Zuschauer draußen – Abstimmungsergebnisse zeigen kann", sagte Klöckner der "Bild am Sonntag".

Kretschmann: Pazifismus heißt, verteidigungsbereit zu sein und aufzurüsten

Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat die Steigerung der Verteidigungsausgaben und den Ausbau der Wehrfähigkeit in Deutschland und Europa als richtig bezeichnet. "Friedenssehnsucht ist immer gut. Aber jetzt heißt Pazifismus was anderes, nämlich verteidigungsbereit sein, aufrüsten - und zwar so, dass wir andere wirklich abschrecken",sagte Kretschmann dem Nachrichtenportal "ZDF heute" in einem am Samstag veröffentlichten Interview.

Hohe Frühbeteiligung an Parlamentswahl in Kanada

Bereits eine Woche vor der Parlamentswahl in Kanada gibt es erste Anzeichen auf eine hohe Wahlbeteiligung. Mehr als zwei Millionen Menschen nahmen laut der Nachrichtenagentur AFP vorliegenden Zahlen der kanadischen Bundeswahlbehörde vom Samstag (Ortszeit) die Möglichkeit zur früheren Stimmabgabe teil. Dies entspricht einer Zunahme von 36 Prozent im Vergleich zur letzten Parlamentswahl im Jahr 2021. Der Hauptwahltermin ist der 28. April.

Klingbeil: Zurückweisung von Asylsuchenden eng mit EU-Partnern abstimmen

SPD-Chef Lars Klingbeil hat den designierten Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) dazu aufgerufen, die Zurückweisung von Asylsuchenden eng mit den europäischen Partnern abzustimmen. "Friedrich Merz hat selbst gesagt, er habe ein gutes Verhältnis zu Emmanuel Macron, Donald Tusk und anderen europäischen Regierungschefs", sagte Klingbeil den Zeitungen der Funke Mediengruppe laut Vorabmeldung vom Sonntag. "Das wird er für gemeinsame Absprachen nutzen", fügte Klingbeil hinzu. "Natürlich müssen wir gerade in diesen Zeiten europäisch eng abgestimmt agieren."

Textgröße ändern: