The National Times - China hält großangelegtes Militärmanöver rund um Taiwan ab

China hält großangelegtes Militärmanöver rund um Taiwan ab


China hält großangelegtes Militärmanöver rund um Taiwan ab
China hält großangelegtes Militärmanöver rund um Taiwan ab / Foto: © TAIWAN DEFENCE MINISTRY/AFP

Ungeachtet der scharfen Kritik aus Taipeh hat die chinesische Armee ein Militärmanöver mit massivem Truppenaufgebot rund um die Insel Taiwan abgehalten. Geübt würden "Präzisionsangriffe" und eine Blockade der Insel, erklärte die chinesische Armee am Dienstag. Taiwans Streben nach Unabhängigkeit sei "zum Scheitern verurteilt", sagte der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Guo Jiakun, vor Journalisten. Die Regierung von Taiwan bezeichnete China als den "größten Unruhestifter" der Welt.

Textgröße ändern:

Die Militärübung ziele darauf ab, eine "ernste Warnung" an Taiwan zu senden, erklärte die chinesische Armee. Sie sei zur "Abschreckung" der "Separatisten" gedacht, hieß es mit Blick auf die Regierung in Taipeh. An der großangelegten Übung seien Heer, Marine, Luftwaffe und Raketeneinheiten beteiligt.

Nach Angaben des Sprechers des für Einsätze entlang der Straße von Taiwan zuständigen chinesischen Militärkommandos, Shi Yi, übten die chinesischen Truppen unter anderem "Angriffe auf Meeres- und Bodenziele". Das chinesische Militär "kesselt Taiwan aus mehreren Richtungen ein", erklärte er.

Dazu veröffentlichte das zuständige Militärkommando eine Grafik, auf der Schiffe und Kampfjets zu sehen sind, die die Insel umzingeln. Auf einem weiteren Bild ist Taiwans Präsident Lai Ching-te als Insekt dargestellt, das über einem offenen Feuer geröstet wird.

Zeitgleich zu den Militärübungen gab Chinas Küstenwache "Patrouillen" rund um Taiwan bekannt. Zu den Übungen gehörten demnach "Inspektionen" sowie Einsätze zum "Aufgreifen, Abfangen und Festsetzen" von "unberechtigten Schiffen".

Das taiwanische Verteidigungsministerium meldete 21 chinesische Kriegsschiffe, darunter der Flugzeugträger "Shandong" und seine Begleitschiffe, sowie 71 Flugzeuge und vier Schiffe der Küstenwache. Dies ist nach Berechnungen der Nachrichtenagentur AFP die größte Ansammlung von Kriegsschiffen um Taiwan seit dem Mai des vergangenen Jahres, als 27 chinesische Schiffe gemeldet wurden.

Das Präsidialamt von Taiwan verurteilte das Vorgehen Chinas "aufs Schärfste". Ministerpräsident Cho Jung-tai erklärte, "der Rückgriff auf militärische Gewalt ist nicht das, was moderne, fortschrittliche Gesellschaften verfolgen sollten". Im vergangenen Monat hatte Taiwans Präsident Lai China als "ausländische feindliche Macht bezeichnet".

In Reaktion auf das massive chinesische Truppenaufgebot entsandte Taiwan nach eigenen Angaben ebenfalls Flugzeuge und Schiffe und versetzte auf dem Land positionierte Raketensysteme in Bereitschaft.

China betrachtet das demokratische Taiwan als abtrünnige Provinz, die wieder mit dem Festland vereinigt werden soll - notfalls mit militärischer Gewalt. Peking verstärkte in den vergangenen Jahren seine militärischen Aktivitäten rund um Taiwan, um seinem Anspruch Nachdruck zu verleihen.

China bezeichnet seine Militärübungen meist als Routinetests für eine mögliche Blockade und Einnahme von Taiwan. Experten vermuten, dass Chinas Ambitionen bezüglich Taiwan eher auf eine Blockade hinauslaufen könnten als auf eine umfassende und riskantere Invasion der Insel.

Taiwan ist auch ein potenzieller Krisenherd für einen Konflikt zwischen China und den USA als wichtigstem Geldgeber und Waffenlieferanten der Insel. Die Vereinigten Staaten und Länder in der Pazifikregion blicken mit Sorge auf das zunehmend aggressive Vorgehen Pekings in der Region.

Zuletzt hatte US-Verteidigungsminister Pete Hegseth eine "glaubwürdige Abschreckung" für Taiwan zugesichert. Bei einem Besuch in Japan sagte er am Sonntag, die USA hielten an einer "robusten" und "glaubwürdigen Abschreckung im Indopazifik einschließlich der Taiwan-Straße" fest. US-Präsident Donald Trump hatte im vergangenen Monat gesagt, eine Invasion Taiwans wäre "katastrophal".

P.Jones--TNT

Empfohlen

Vance in Rom gelandet - Treffen mit Meloni und Besuch im Vatikan geplant

Einen Tag nach dem Besuch der italienischen Regierungschefin Giorgia Meloni bei US-Präsident Donald Trump in Washington ist US-Vizepräsident JD Vance zu einem Besuch in Rom eingetroffen. Die Air Force Two mit dem Vizepräsidenten, seiner Frau Usha und ihren drei Kindern an Bord landete am Freitagmorgen am Flughafen Ciampino. Vance will Meloni treffen und den Vatikan besuchen.

Ukraine: Mindestens zwei Tote und dutzende Verletzte nach Angriffen auf Charkiw und Sumy

Bei russischen Angriffen auf die Städte Charkiw und Sumy im Nordosten der Ukraine sind in der Nacht auf Freitag ukrainischen Angaben zufolge mindestens zwei Menschen getötet worden. In Charkiw habe es ein Todesopfer gegeben, weitere 40 Menschen seien verletzt worden, teilte der Bürgermeister von Charkiw, Ihor Terechow im Onlinedienst Telegram mit. Mehr als 20 Wohngebäude seien getroffen worden.

Zollkonflikt: Merz warnt vor "Überschwemmung" des deutschen Markts mit chinesischen Produkten

Der deutsche Markt könnte infolge des Handelsstreits zwischen den USA und China nach Einschätzung des voraussichtlich künftigen Bundeskanzlers Friedrich Merz (CDU) von Importprodukten aus China überschwemmt werden. "Wir müssen damit rechnen, dass wir noch stärker als bisher mit chinesischen Produkten überschwemmt werden", sagte der CDU-Chef den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Freitag).

Demokratischer US-Senator trifft in El Salvador irrtümlich abgeschobenen Migranten

Der demokratische US-Senator Chris Van Hollen hat nach eigenen Angaben bei einem Besuch in El Salvador den irrtümlich dorthin aus den USA abgeschobenen Migranten Kilmar Ábrego García getroffen. Das "Hauptziel" seiner Reise sei es gewesen, Kilmar zu treffen, schrieb Van Hollen am Donnerstag im Onlinedienst X. "Heute Abend hatte ich diese Chance."

Textgröße ändern: