The National Times - Baerbock: Syriens Machthaber müssen "extremistische Gruppierungen" unter Kontrolle bringen

Baerbock: Syriens Machthaber müssen "extremistische Gruppierungen" unter Kontrolle bringen


Baerbock: Syriens Machthaber müssen "extremistische Gruppierungen" unter Kontrolle bringen
Baerbock: Syriens Machthaber müssen "extremistische Gruppierungen" unter Kontrolle bringen / Foto: © SANA/AFP

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat die neuen Machthaber in Syrien aufgefordert, "extremistische Gruppierungen in ihren Reihen" unter Kontrolle zu bringen. Sie habe bei ihren Gesprächen mit Übergangspräsident Ahmed al-Scharaa und Außenminister Asaad al-Schaibani unterstrichen, dass es "jetzt an ihnen liegt, dass aus Worten Taten werden", sagte Baerbock am Donnerstag in Damaskus vor Journalisten.

Textgröße ändern:

Sie sei nach dem Sturz der Regierung von Baschar al-Assad nun schon zum zweiten Mal nach Syrien gereist, weil die Zukunft des Landes "auf Messers Schneide" stehe, sagte Baerbock. Dies belegten insbesondere die "Gräueltaten" in der Küstenregion im Nordwesten Syriens vor rund zwei Wochen. Bei Kämpfen zwischen Truppen der neuen Regierung und Anhängern des gestürzten Machthabers Assad waren dabei laut Menschenrechtsorganisationen mindestens 1383 Zivilisten getötet worden, die meisten von ihnen Angehörige der religiösen Minderheit der Alawiten, der auch Assad angehört.

"Die drängende Sorge, dass das Leben nicht für alle Menschen besser wird, sondern sogar für einige schlimmer, besorgt das ganze Land", sagte Baerbock zur Lage in Syrien. Mit Blick auf den Schutz aller Bevölkerungsgruppen dürfe "die Regierung keine Worthülsen verbreiten". Ein Gradmesser hierfür sei "gerade auch die Teilhabe von Frauen". Sie habe den neuen Machthabern "deutlich gesagt: ein Wiedererstarken islamistischer Strukturen werden wir als Europäer nicht unterstützen", sagte die Außenministerin.

Vor dem Treffen mit Regierungschef al-Scharaa und Außenminister Assaad al-Schaibani hatte Baerbock die seit Januar 2012 geschlossene deutsche Botschaft in Damaskus wiedereröffnet. "Mit dieser Botschafts-Wiedereröffnung sagen wir ganz klar: Deutschland ist zurück in Damaskus", sagte Baerbock dazu. Deutschland habe "ein überragendes Interesse an einem stabilen Syrien".

Der langjährige syrische Machthaber Assad war Anfang Dezember durch die islamistische HTS-Miliz und mit ihr verbündete Gruppen gestürzt worden. Übergangspräsident wurde der bisherige HTS-Anführer al-Scharaa.

Die HTS war aus der Al-Nusra-Front hervorgegangen, dem syrischen Ableger des Terrornetzwerks Al-Kaida. Von westlichen Staaten wird sie weitgehend als "Terrororganisation" eingestuft - auch wenn sie versucht, sich ein neues, gemäßigtes Image zu geben.

C.Bell--TNT

Empfohlen

Putin empfängt den Sultan von Oman

Der russische Präsident Wladimir Putin empfängt am Dienstag in Moskau den Sultan von Oman, das bei den Gesprächen über das iranische Atomprogramm als Vermittler auftritt. Putin und Haitham bin Tarik wollen nach Angaben des Kreml über "aktuelle Fragen der internationalen und regionalen Agenda" und die Zusammenarbeit in den Bereichen Handel und Wirtschaft sprechen.

Harvard-Universität verklagt US-Regierung wegen Mittelkürzung

Die renommierte Harvard-Universität verklagt die US-Regierung von Präsident Donald Trump wegen der Kürzung von Zuschüssen in Milliardenhöhe. Die Trump-Regierung gefährde damit die akademische Freiheit, hieß es in der am Montag (Ortszeit) veröffentlichten Klageschrift. Die Regierung hatte die Einschnitte mit antisemitischen Protesten auf dem Campus der Eliteuniversität begründet.

Selenskyj: Neue Ukraine-Gespräche am Mittwoch in London

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat für Mittwoch neue internationale Gespräche für eine Waffenruhe in seinem Land angekündigt. "Schon an diesem Mittwoch werden unsere Vertreter in London arbeiten", schrieb Selenskyj am Montag im Kurzbotschaftendienst X. "Die Ukraine, Großbritannien, Frankreich und die USA - wir sind bereit, so konstruktiv wie möglich voranzuschreiten." Ziel seien eine "Waffenruhe ohne Vorbedingungen" und letztlich ein "echter und dauerhafter Frieden", schrieb Selenskyj.

Pentagonchef Hegseth wirft Medien "Lügen" über weitere Chat-Panne vor

US-Verteidigungsminister Pete Hegseth hat Berichte über einen weiteren sicherheitsrelevanten Chat-Vorfall zurückgewiesen. Die Medien verbreiteten "Lügen" und "anonyme Verleumdungen", sagte Hegseth am Montag bei einer Veranstaltung im Weißen Haus. US-Präsident Donald Trump sprach dem Pentagonchef sein Vertrauen aus.

Textgröße ändern: