The National Times - Zwei im Iran festgehaltene Franzosen sind wieder frei

Zwei im Iran festgehaltene Franzosen sind wieder frei


Zwei im Iran festgehaltene Franzosen sind wieder frei
Zwei im Iran festgehaltene Franzosen sind wieder frei / Foto: © AFP/Archiv

Zwei im Iran festgehaltene Franzosen sind wieder frei. Der seit Oktober 2022 im Iran inhaftierte Olivier Grondeau ist inzwischen in seine Heimat zurückgekehrt, wie die französische Regierung am Donnerstag mitteilte. Ein weiterer Franzose, dessen Identität nicht bekannt gegeben wurde, verließ den Iran nach Angaben des Pariser Außenministeriums nach mehrmonatigem Hausarrest am Mittwoch.

Textgröße ändern:

"Wir teilen das große Glück und die Erleichterung seiner Familie", schrieb Frankreichs Präsident Emmanuel Macron zur Freilassung Grondeaus im Onlinedienst X. Der 34-Jährige sei am Montag in Frankreich eingetroffen und befinde sich derzeit im Krankenhaus, hieß es in diplomatischen Kreisen. Er sei vor allem psychisch angeschlagen. "Nach 887 Tagen Geiselhaft im Iran ist er wieder mit seiner Familie vereint", schrieb Frankreichs Außenminister Jean-Noël Barrot und veröffentlichte ein Foto, das den Freigelassenen lächelnd im Flugzeug zeigt.

"Wir setzen uns weiter dafür ein, dass unsere Landsleute, die noch immer in Geiselhaft sind, ebenfalls freigelassen werden", fügte er hinzu und nannte Cécile Kohler und ihren Partner Jacques Paris, die ebenfalls 2022 privat in den Iran gereist und wegen Spionagevorwürfen inhaftiert worden waren. Porträts der beiden sollen in Anwesenheit ihrer Familien und Unterstützer in der kommenden Woche vor der Fassade der Nationalversammlung aufgehängt werden. Nach Angaben ihrer Anwältin ist Kohler in einer acht Quadratmeter großen Zelle ohne Fenster eingesperrt.

Der aus dem südfranzösischen Montpellier stammende Grondeau war ebenfalls auf einer privaten Reise im Iran unterwegs gewesen. Er wurde in der Stadt Schiras festgenommen und wegen Spionage zu fünf Jahren Haft verurteilt. Einen Teil seiner Haftzeit verbrachte er im Evin-Gefängnis bei Teheran, das für besonders schlimme Haftbedingungen berüchtigt ist.

Grondeaus Identität war erst im Januar in den Medien bekannt gemacht worden. Seitdem forderte ein Unterstützungskomitee öffentlich seine Befreiung. Die französische Regierung, die mehrfach die "Diplomatie der Staatsgeiseln" verurteilt hatte, äußerte sich nicht zu den Bedingungen seiner Freilassung. Außenminister Barrot sagte den Sender TF 1, für seine Freilassung habe es keine Gegenleistung gegeben.

Im Iran werden nach Angaben aus französischen Diplomatenkreisen etwa 20 westliche Staatsangehörige festgehalten. Menschenrechtsorganisationen werfen Teheran vor, inhaftierte Ausländer als Druckmittel bei zwischenstaatlichen Verhandlungen einzusetzen.

Im Januar war die deutsch-iranische Menschenrechtsaktivistin Nahid Taghavi nach mehr als vier Jahren aus iranischer Haft entlassen worden. Sie war im Oktober 2020 in Teheran verhaftet und im August 2021 wegen "Propaganda gegen das Regime" zu zehn Jahren und acht Monaten Gefängnis verurteilt worden. Die deutsch-iranische Aktivistin hatte sich jahrelang für Menschenrechte und insbesondere für Frauenrechte im Iran eingesetzt.

E.Reid--TNT

Empfohlen

Putin empfängt den Sultan von Oman

Der russische Präsident Wladimir Putin empfängt am Dienstag in Moskau den Sultan von Oman, das bei den Gesprächen über das iranische Atomprogramm als Vermittler auftritt. Putin und Haitham bin Tarik wollen nach Angaben des Kreml über "aktuelle Fragen der internationalen und regionalen Agenda" und die Zusammenarbeit in den Bereichen Handel und Wirtschaft sprechen.

Harvard-Universität verklagt US-Regierung wegen Mittelkürzung

Die renommierte Harvard-Universität verklagt die US-Regierung von Präsident Donald Trump wegen der Kürzung von Zuschüssen in Milliardenhöhe. Die Trump-Regierung gefährde damit die akademische Freiheit, hieß es in der am Montag (Ortszeit) veröffentlichten Klageschrift. Die Regierung hatte die Einschnitte mit antisemitischen Protesten auf dem Campus der Eliteuniversität begründet.

Selenskyj: Neue Ukraine-Gespräche am Mittwoch in London

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat für Mittwoch neue internationale Gespräche für eine Waffenruhe in seinem Land angekündigt. "Schon an diesem Mittwoch werden unsere Vertreter in London arbeiten", schrieb Selenskyj am Montag im Kurzbotschaftendienst X. "Die Ukraine, Großbritannien, Frankreich und die USA - wir sind bereit, so konstruktiv wie möglich voranzuschreiten." Ziel seien eine "Waffenruhe ohne Vorbedingungen" und letztlich ein "echter und dauerhafter Frieden", schrieb Selenskyj.

Pentagonchef Hegseth wirft Medien "Lügen" über weitere Chat-Panne vor

US-Verteidigungsminister Pete Hegseth hat Berichte über einen weiteren sicherheitsrelevanten Chat-Vorfall zurückgewiesen. Die Medien verbreiteten "Lügen" und "anonyme Verleumdungen", sagte Hegseth am Montag bei einer Veranstaltung im Weißen Haus. US-Präsident Donald Trump sprach dem Pentagonchef sein Vertrauen aus.

Textgröße ändern: