The National Times - Schüsse in der Nähe von Präsidentenpalast in Guinea-Bissau

Schüsse in der Nähe von Präsidentenpalast in Guinea-Bissau


Schüsse in der Nähe von Präsidentenpalast in Guinea-Bissau
Schüsse in der Nähe von Präsidentenpalast in Guinea-Bissau

Nach Schüssen am Regierungspalast in der Hauptstadt von Guinea-Bissau wächst die Angst vor einem weiteren Putsch im Westen Afrikas. Der Regierungssitz in Bissau war am Dienstagnachmittag von schwer bewaffneten Männern umstellt, wie AFP-Reporter berichteten. Die UNO rief zu einem sofortigen Ende der Kämpfe auf. Die westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas verurteilte einen "versuchten Staatsstreich".

Textgröße ändern:

Wer die Schüsse abfeuerte, war zunächst unklar. Auch zum Verbleib von Präsident Umaro Sissoco Embalo gab es keine Informationen.

Die Bewaffneten rund um den Regierungspalast hielten die Menschen auf Abstand. Ein AFP-Reporter berichtete, er sei von einem Bewaffneten mit vorgehaltener Waffe aufgefordert worden, sich zu entfernen. Bewohner flohen aus ihren Häusern. Die Märkte leerten sich und die Banken schlossen ihre Pforten. Militärfahrzeuge patrouillierten in den Straßen.

UN-Generalsekretär António Guterres forderte ein sofortiges Ende der Kämpfe in dem kleinen westafrikanischen Staat und "die volle Achtung der demokratischen Institutionen des Landes". Er seit "besorgt" über die Schüsse, hieß es in einer Erklärung. Die Ecowas verurteilte "diesen versuchten Staatsstreich" und machte "das Militär für das Wohlergehen von Präsident Umaro Sissoco Embalo und Mitgliedern seiner Regierung verantwortlich".

Guinea-Bissau mit seinen etwa zwei Millionen Einwohnern liegt im Westen Afrikas zwischen Senegal und Guinea. Seine Geschichte ist geprägt von politischen Umstürzen: Seit es 1974 nach einem langen Befreiungskrieg von Portugal unabhängig wurde, gab es vier Putsche, den letzten im Jahr 2012.

Seit 2014 befindet sich das Land auf dem Weg zurück zu einer verfassungsmäßigen Ordnung. Jedoch gibt es immer wieder Rückschläge durch wechselnde Regierungen, Putschversuche und Gewalt. Das Land leidet unter massiver Korruption und gilt als Drehscheibe für den Kokainhandel zwischen Lateinamerika und Europa.

Seit Anfang 2020 wird Guinea-Bissau von Präsident Embalo, einem ehemaligen General, regiert. Der Amtsantritt des 49-Jährigen war umstritten und von anhaltenden Protesten begleitet.

Die Ereignisse vom Dienstag erinnern an die Putschserie, die seit 2020 Westafrika erschüttert: In Mali putschte die Armee im August 2020 und erneut im Mai 2021, in Guinea im September 2021 und in Burkina Faso übernahmen Militärs im Januar die Macht. Die Lage in diesen Ländern ist auch auf einem Gipfeltreffen der Ecowas in dieser Woche Thema.

C.Bell--TNT

Empfohlen

Strack-Zimmermann zeigt sich offen für FDP-Vorsitz

Die FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann hat sich nach dem angekündigten Rücktritt des FDP-Chefs Christian Lindner offen für eine Übernahme des Parteivorsitzes gezeigt. "Ich stehe voll und ganz hinter der FDP und werde dort in der Partei Verantwortung übernehmen, wo es notwendig ist und wo es gewünscht wird", sagte die EU-Abgeordnete der "Bild"-Zeitung laut Mitteilung am Montag.

Grüne-Jugend-Vorsitzende Nietzard sieht Versäumnisse in grünem Bundestagswahlkampf

Die Grüne-Jugend-Vorsitzende Jette Nietzard hat das Erstarken der Linken bei der Bundestagswahl als Folge grüner Versäumnisse im Bundestagswahlkampf bewertet. "Das Ergebnis der Linken zeigt, dass wir mehr über soziale Gerechtigkeit und Mieten hätten sprechen müssen", sagte Nietzard dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) vom Montag. "Daraus ergibt sich ein Auftrag an die Partei, das Thema künftig wieder weiter nach vorne zu stellen."

Rehlinger schließt Bewerbung um SPD-Parteivorsitz aus

Die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) hat nach der Wahlniederlage ihrer Partei im Bund eine Bewerbung um den Parteivorsitz ausgeschlossen. "Ich stehe nicht als Parteichefin zur Verfügung", sagte Rehlinger am Montag im ARD-"Morgenmagazin". Dies würde weder der SPD noch den Menschen im Saarland gerecht werden.

23 Wahlkreissieger ziehen nicht in Bundestag ein

23 Kandidatinnen und Kandidaten, die bei der Bundestagswahl in ihrem Wahlkreis die relative Mehrheit der Erststimmen erhalten haben, ziehen trotzdem nicht in den Bundestag ein. Das teilte Bundeswahlleiterin Ruth Brand am frühen Montagmorgen mit. Betroffen sind 15 Kandidierende der CDU, vier der AfD, drei der CSU und eine Kandidatin der SPD.

Textgröße ändern: