The National Times - US-Präsident Trump entzieht Sondergesandtem Kellogg Zuständigkeit für Russland

US-Präsident Trump entzieht Sondergesandtem Kellogg Zuständigkeit für Russland


US-Präsident Trump entzieht Sondergesandtem Kellogg Zuständigkeit für Russland
US-Präsident Trump entzieht Sondergesandtem Kellogg Zuständigkeit für Russland / Foto: © AFP

US-Präsident Donald Trump hat seinem Sondergesandten Keith Kellogg die Zuständigkeit für Russland entzogen. Der Ex-General ist in den laufenden Gespräche über eine Waffenruhe im Ukraine-Krieg nur noch für die Ukraine zuständig, wie Trump am Samstag verkündete. US-Medienberichten zufolge hatte Russland Kellogg als zu ukrainefreundlich abgelehnt. Die Außenminister der USA und Russlands berieten derweil in einem Telefonat über die "nächsten Schritte". Die Unterstützer der Ukraine vereinbarten, "kollektiven Druck" auf Russland auszuüben.

Textgröße ändern:

"Ich bin erfreut, Ihnen mitteilen zu können, dass General Keith Kellogg zum Sondergesandten für die Ukraine ernannt worden ist", schrieb der US-Präsident in seinem Onlinedienst Truth Social. Bislang war Kellogg Sondergesandter für die Ukraine und Russland. Trump verkündete nun, Kellogg solle künftig "direkt" mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und dessen Regierung zusammenarbeiten. "Er kennt sie gut und sie haben eine sehr gute Arbeitsbeziehung", erklärte der Präsident.

Trump ging nicht darauf ein, warum Kellogg nicht mehr für Russland zuständig ist. Der US-Sender NBC News berichtete unter Berufung auf einen russischen Regierungsvertreter, Kreml-Chef Wladimir Putin habe den Sondergesandten als zu pro-ukrainisch kritisiert. "Zu nah an der Ukraine. Nicht unser Typ, nicht das Kaliber, das wir suchen", wurde der russische Regierungsvertreter zitiert.

Der 80-jährige Ex-General Kellogg ist ein loyaler Gefolgsmann Trumps und hatte in dessen erster Amtszeit von 2017 bis 2021 für einige Tage kommissarisch den Posten des Nationalen Sicherheitsberaters inne. Später wurde er Sicherheitsberater des damaligen Vizepräsidenten Mike Pence.

An hochrangigen Gesprächen mit Russland in Saudi-Arabien über eine Beendigung des Ukraine-Kriegs hatte Kellogg Mitte Februar schon nicht mehr teilgenommen. Stattdessen war Trumps Nahost-Gesandter Steve Witkoff dabei, der vor wenigen Tagen zudem zu einem Treffen mit Putin nach Moskau reiste.

Die Ukraine hatte zuvor einem US-Vorschlag für eine 30-tägige Waffenruhe mit Russland zugestimmt. Die USA nahmen daraufhin die zwischenzeitlich gestoppte Militärhilfe für die Ukraine wieder auf. Russland hat auf den Vorschlag bisher reserviert reagiert und Bedingungen gestellt. Putin sagte, erst einmal müssten "ernste Fragen" zur Umsetzung der Waffenruhe geklärt werden.

Der ukrainische Präsident Selenskyj nannte Putins Antwort "sehr manipulativ". Die Bundesregierung und andere westliche Länder warfen dem russischen Präsidenten angesichts der Vorbehalte eine "Verzögerungstaktik" vor.

US-Außenminister Marco Rubio und sein russischer Kollege Sergej Lawrow berieten am Samstag in einem Telefonat über die "nächsten Schritte" im Anschluss an die Beratungen in Saudi-Arabien, wie das US-Außenministerium mitteilte. Das russische Außenministerium erklärte am Sonntag, Rubio und Lawrow hätten über "konkrete Aspekte der Umsetzung" bisheriger Vereinbarungen gesprochen. Den Waffenruhe-Vorschlag erwähnt das Ministerium nicht.

Die Unterstützer der Ukraine berieten am Samstag derweil unter der Leitung des britischen Premierministers Keir Starmer über die angestrebte Waffenruhe. Die Teilnehmer des virtuellen Gipfels hätten sich darauf verständigt, "kollektiven Druck" auf Russland auszuüben, um Moskau zur Annahme des Plans zu bewegen, sagte Starmer nach der Videokonferenz mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und rund 20 weiteren Staats- und Regierungschefs sowie den Spitzen von Nato und EU.

"Früher oder später" werde Putin an den Verhandlungstisch kommen müssen, sagte Starmer. Seine Koalition der Willigen sei bereit, "zur Sicherheit der Ukraine an Land, zu Wasser und in der Luft beizutragen" und werde nun "praktische Pläne" für eine mögliche Friedenstruppe ausarbeiten, fügte der britische Premier hinzu. Am Donnerstag soll in London ein Treffen auf Ebene der Militärchefs der beteiligten Länder stattfinden.

Scholz forderte Putin nach den Beratungen auf, "endlich den Pfad zu einem dauerhaften und gerechten Frieden zu beschreiten". Frankreichs Präsident Emmanuel Macron forderte, zusammen mit den USA weiter "deutlich" Druck auf Russland auszuüben, um eine Waffenruhe zu erreichen. Selenskyj sagte, Russland verzögere den Beginn von Verhandlungen, um zunächst eine "stärkere Position" auf dem Schlachtfeld zu erreichen.

Der ukrainische Präsident bestritt zudem eine Einkesselung ukrainischer Soldaten in der russischen Grenzregion Kursk. Trump hatte zuvor behauptet, tausende Ukrainer seien dort "vollkommen von der russischen Armee eingekesselt". Putin forderte die Ukrainer daraufhin zur Kapitulation auf. Am Sonntag wurde in der ostukrainischen Stadt Isjum ein Mensch bei einem russischen Drohnenangriff getötet.

T.Allen--TNT

Empfohlen

US-Regierung kündigt Einschnitte im Außenministerium an

US-Außenminister Marco Rubio hat Einschnitte in seinem eigenen Ministerium angekündigt. Rubio legte am Dienstag in Washington Pläne gegen "ausufernde Bürokratie" im Außenministerium vor. Vorgesehen ist demnach ein Postenabbau sowie Umstrukturierungen unter anderem bei der Menschenrechtspolitik. Befürchtete Konsulatsschließungen in Deutschland bestätigte Rubio nicht.

Islamistischer Anführer bei israelischem Luftangriff im Libanon getötet

Ein Anführer einer der radikalislamischen Hamas nahestehenden islamistischen Gruppe ist nach Angaben der israelischen Armee sowie der Gruppe selbst bei einem israelischen Luftangriff im Libanon getötet worden. Eine israelische Drohne habe nahe der Küstenstadt Damur, südlich von Beirut, auf ein Auto gezielt, erklärte der libanesische Zivilschutz am Dienstag. Einsatzkräfte hätten die Leiche eines Mannes geborgen.

Spanien will Verteidigungsausgaben in diesem Jahr auf zwei Prozent erhöhen

Spanien will seine Verteidigungsausgaben im laufenden Jahr - und nicht erst wie bislang geplant 2029 - auf zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts erhöhen. Regierungschef Pedro Sánchez kündigte dafür am Dienstag neue Investitionen in Höhe von mehr als zehn Milliarden Euro an. "Wir müssen die Investitionsziele erreichen, die unsere Verbündeten verlangen", sagte der Sozialist. Spanien wolle ein "zentrales und vertrauenswürdiges Mitglied" der Europäischen Union und der Nato sein.

Kreml: Putin spricht mit Sultan von Oman über iranisches Atomprogramm

Russlands Präsident Wladimir Putin hat am Dienstag in Moskau mit dem Sultan von Oman, Haitham bin Tarik, Gespräche über das iranische Atomprogramm geführt. Das Thema sei bei einem Besuch bin Tariks im Zusammenhang mit den Vermittlungsbemühungen des Oman angeschnitten worden, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow vor Journalisten.

Textgröße ändern: