The National Times - Mindestens 16 Tote bei Explosion eines Blindgängers in Syrien

Mindestens 16 Tote bei Explosion eines Blindgängers in Syrien


Mindestens 16 Tote bei Explosion eines Blindgängers in Syrien

Bei einer Explosion eines Blindgängers in der syrischen Küstenstadt Latakia sind nach Behördenangaben mindestens 16 Menschen ums Leben gekommen. 18 weitere Menschen wurden bei dem Vorfall am Samstag verletzt, teilte der syrische Zivilschutz mit. Ein Schrotthändler hatte nach Angaben der Nachrichtenagentur Sana versucht, in einer Werkstatt in einem vierstöckigen Gebäude nicht explodierte Kriegsmunition zu zerlegen.

Textgröße ändern:

Eine Anwohnerin berichtete der Nachrichtenagentur AFP, sie habe eine "starke Explosion" gehört. Sie sei in die Richtung der Explosion geeilt und habe dann ein "komplett zerstörtes Gebäude" gesehen, berichtete die 32-Jährige.

Laut Sana suchten Rettungskräfte in den Trümmern nach weiteren Verletzten und Vermissten. Fotos zeigten eine große Rauchwolke über dem Viertel Al-Rimal.

Laut einer Nichtregierungsorganisation sind nach internationalen Schätzungen zwischen 100.000 und 300.000 der insgesamt eine Million Sprengkörper aus dem fast 14-jährigen Bürgerkrieg in Syrien nicht explodiert.

In der mehrheitlich von Angehörigen der religiösen Minderheit der Alawiten bewohnten Küstenregion um Latakia und weiteren Küstenprovinzen hatten sich Kämpfer der neuen islamistischen Führung in Damaskus und Anhänger des früheren Machthabers Baschar al-Assad in der vergangenen Woche schwere Gefechte geliefert. Dabei soll es Augenzeugenberichten zufolge auch Massaker an der Zivilbevölkerung mit hunderten Toten gegeben haben. Assad ist ebenfalls Alawit, die Küstenregion im Westen des Landes war eine Hochburg seiner Anhänger.

Gut vier Monate nach Assads Sturz erinnerten am Samstag hunderte Menschen an den Beginn der Massenproteste gegen dessen Herrschaft vor 14 Jahren. Auf einem Platz in der Hauptstadt Damaskus versammelten sich zum ersten Mal wieder Assad-Gegner und schwenkten syrische Flaggen und Plakate mit der Aufschrift "Die Revolution hat gesiegt".

Der Bürgerkrieg in Syrien hatte am 15. März 2011 mit friedlichen Protesten gegen Assad begonnen, die gewaltsam niedergeschlagen wurden. Bis zu Assads Sturz im Dezember 2024 wurden mehr als eine halbe Million Menschen getötet und Millionen von Menschen vertrieben.

Anfang Dezember nahmen die HTS-Miliz und mit ihr verbündete Gruppen Damaskus ein und stürzten Assad. Übergangspräsident wurde der HTS-Anführer Ahmed al-Scharaa.

E.Cox--TNT

Empfohlen

Hoffen auf Comeback: Tausende Bolsonaro-Anhänger demonstrieren in Brasilien

Tausende Anhängerinnen und Anhänger des früheren brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro haben am Sonntag in Rio de Janeiro für eine Rückkehr des rechtsextremen Politikers ins Amt demonstriert. Bei einer Kundgebung am berühmten Copacabana-Strand bezeichnete Bolsonaro das bis 2030 geltende Amtsverbot gegen als eine "Missachtung der Demokratie". Der 69-Jährige darf wegen der von ihm erhobenen unbelegten Wahlbetrugsvorwürfe derzeit kein politisches Amt ausüben und damit auch nicht bei der Präsidentschaftswahl im kommenden Jahr antreten.

USA schieben mutmaßliche Bandenmitglieder aus Venezuela nach El Salvador ab

Die USA haben ungeachtet einer richterlichen Anordnung mehr als 200 mutmaßliche Mitglieder einer venezolanischen Drogenbande zur Inhaftierung nach El Salvador abgeschoben. "Heute sind die ersten 238 Mitglieder der kriminellen venezolanischen Organisation Tren de Aragua in unserem Land angekommen", teilte El Salvadors Präsident Nayib Bukele am Sonntag im Onlinedienst X mit. US-Präsident Donald Trump hatte die Abschiebung unter Verweis auf ein Gesetz von 1798 angeordnet, ein Richter hatte den Vorstoß jedoch blockiert.

Haushaltsausschuss berät Beschlussvorlage für Lockerung der Schuldenbremse

Der Haushaltsausschuss des Bundestages hat am Sonntag die Beschlussvorlage von Union und SPD über die Grundgesetzänderungen zur Lockerung der Schuldenbremse für Verteidigung, Infrastruktur und Klimaschutz beraten. Gemäß der am Freitag erzielten Einigung mit den Grünen sollten die vereinbarten Ergänzungen in einem gemeinsamen Änderungsantrag der drei Fraktionen in den Gesetzestext eingearbeitet werden. CDU-Chef Friedrich Merz wies Vorwürfe der Wählertäuschung wegen der höheren Neuverschuldung zurück.

Gespräche über Waffenruhe im Gazastreifen sollen fortgesetzt werden

Im Ringen um die Fortsetzung der Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung der dort noch immer festgehaltenen Geiseln sind in Doha weitere indirekte Gespräche zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas geplant. Regierungschef Benjamin Netanjahu habe ein Verhandlungsteam angewiesen, sich auf die Fortsetzung der Gespräche vorzubereiten, teilte sein Büro am Samstagabend mit. Auch ein Hamas-Team machte sich auf den Weg nach Doha. Dort sollen die Gespräche unter Vermittlung der USA, Ägyptens und Katars stattfinden.

Textgröße ändern: