The National Times - Hamas-Angriff Auslöser für Schüsse auf Israels Generalkonsulat in München

Hamas-Angriff Auslöser für Schüsse auf Israels Generalkonsulat in München


Hamas-Angriff Auslöser für Schüsse auf Israels Generalkonsulat in München
Hamas-Angriff Auslöser für Schüsse auf Israels Generalkonsulat in München / Foto: © APA/AFP

Der bei dem versuchten Anschlag auf das israelische Generalkonsulat und das NS-Dokumentationszentrum in München vergangenen September erschossene 18-Jährige hat nach Einschätzung der Ermittler aus Israelfeindlichkeit gehandelt. Zum Abschluss der Ermittlungen sagte die leitende Oberstaatsanwältin Gabriele Tilmann am Freitag, der Auszubildende habe "in erster Linie israelfeindlich" gehandelt. Nach dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 habe er sich radikalisiert.

Textgröße ändern:

Tilmann sagte, der junge Mann habe kein Manifest oder Verlautbarungen zu seinen Tatplänen hinterlassen. Deshalb müssten auf Grundlage der Ermittlungen die Schlüsse zum Tatmotiv gezogen werden. Der aus Österreich stammende Moslem habe sich durch seinen Glauben benachteiligt gefühlt und Muslime für benachteiligt gehalten. Diese Haltung habe sich nach dem Hamas-Angriff verstärkt. Etwaige islamistische Motive seien aber von untergeordneter Bedeutung gewesen.

Der 18-Jährige war den Ermittlern zufolge zuvor schon einmal in Österreich im Zuge eines Körperverletzungsdelikts als Waffennarr aufgefallen. Weil er bei den Ermittlungen zu einem Streit mit Mitschülern auffällig über Waffen und Sprengstoff geredet habe, habe es bei ihm eine Razzia gegeben. Es sei deshalb auch ein Waffenbesitzverbot ausgesprochen worden - die Tatwaffe seines Angriffs habe er aber dennoch in Österreich legal erwerben können.

Den Ermittlungen zufolge war der 18-Jährige am 5. September mit dem Auto seiner Mutter nach Deutschland gefahren. Die Tatwaffe - ein Gewehr - habe er zuvor aus einem Versteck im Wald geholt. Kurz vor München habe er einen höheren Geldbetrag an seinen Bruder überwiesen und per Handy Herzchen-Emojis an seine Eltern geschickt, was den Ermittlern zufolge wohl als Verabschiedung interpretiert werden kann.

Der junge Mann näherte sich danach dem israelischen Generalkonsulat und dem NS-Dokumentationszentrum und gab Schüsse in Richtung der Gebäude ab. Nach einem Schusswechsel mit Polizisten starb der 18-Jährige. Es gebe keine Hinweise auf Mitwisser oder Mittäter, erklärten die Ermittler.

F.Harris--TNT

Empfohlen

Kanadas neuer Premier Carney wendet sich erneut gegen Trumps Annexionspläne

Der neue kanadische Premierminister Mark Carney hat sich in seiner Antrittsrede erneut gegen die Drohungen von US-Präsident Donald Trump gewandt. Kanada werde "niemals, in keiner Weise, Form oder Gestalt, Teil der Vereinigten Staaten sein", sagte Carney am Freitag in Ottawa nach seiner Vereidigung. Zuvor hatte der 59-Jährige fünf Tage nach seiner Wahl zum Vorsitzenden der liberalen Partei seinen Amtseid als Nachfolger des seit 2015 amtierenden Justin Trudeau abgelegt.

Baerbock kritisiert Russland für Aufstellen von Bedingungen für Waffenruhe

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat Russland für das Aufstellen von Bedingungen für eine mögliche Waffenruhe in der Ukraine kritisiert. "Statt einem klaren Bekenntnis zu Frieden gibt es weiter Raketen, Bedingungen und Hinhalten", sagte Baerbock am Freitag nach dem Treffen der Außenminister der G7-Staaten im kanadischen Charlevoix. Sie betonte, die G7-Staaten stünden hinter der Ukraine.

Merkel: "Wir als Freunde der Ukraine gehen ja auch ins Risiko"

Die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat eine Mitwirkung der internationalen Partner der Ukraine in einem möglichen Friedensprozess eingefordert. "Wann die Stunde der Diplomatie geschlagen hat, kann nicht allein Präsident Selenskyj entscheiden, sondern die Ukraine nur gemeinsam mit ihren Unterstützern", sagte Merkel in einem am Freitag veröffentlichten Interview mit der "Berliner Zeitung" mit Blick auf den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Sie fügte hinzu: "Denn wir als Freunde der Ukraine gehen ja auch ins Risiko für die Ukraine."

US-Außenminister Rubio ist "vorsichtig optimistisch" über Waffenruhe in Ukraine

Nach dem Treffen zwischen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und dem US-Sondergesandten Steve Witkoff hat US-Außenminister Marco Rubio sich "vorsichtig optimistisch" über eine mögliche Waffenruhe in der Ukraine gezeigt. "Es bleibt noch viel zu tun, aber es gibt Grund vorsichtig optimistisch zu sein", sagte Rubio am Freitag nach dem Treffen der Außenminister der G7-Staaten im kanadischen Charlevoix.

Textgröße ändern: