The National Times - Scholz schließt von Russland gewollte Demilitarisierung der Ukraine aus

Scholz schließt von Russland gewollte Demilitarisierung der Ukraine aus


Scholz schließt von Russland gewollte Demilitarisierung der Ukraine aus
Scholz schließt von Russland gewollte Demilitarisierung der Ukraine aus / Foto: © AFP

Vor dem Hintergrund einer sich womöglich anbahnenden Waffenruhe zwischen Russland und der Ukraine hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) eine weitere, dauerhafte Unterstützung der Ukraine angemahnt. Bis ein Frieden geschlossen sei und auch darüber hinaus, müssten Europa und auch die USA die Ukraine weiterhin unterstützen, sagte Scholz am Mittwoch bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit EU-Ratspräsident António Costa im Kanzleramt in Berlin.

Textgröße ändern:

Scholz hob hervor, er sei sehr froh darüber, dass die USA die Aussetzung ihrer Militärhilfen für die Ukraine beendet haben, "weil es klar macht, dass der russische Präsident nicht darauf hoffen kann, dass er einfach auf dem Schlachtfeld gewinnt, weil der Ukraine die Unterstützung entzogen wird", sagte Scholz weiter. Eine Entwaffnung der Ukraine schloss er aus. "Die Demilitarisierung der Ukraine ist eines der Kriegsziele Russlands gewesen und das darf nicht gelingen", sagte Scholz, der die Bedeutung einer starken Armee für die Ukraine unterstrich. Dies sei "die wichtigste Sicherheitsgarantie für das Land".

Zudem forderte der scheidende Bundeskanzler, eine mögliche Waffenruhe, wie sie bei den Gesprächen zwischen den USA und der Ukraine in Saudi-Arabien vereinbart wurde, müsse zu einem nachhaltigen Frieden führen. "Eine Waffenruhe muss in einen Friedensprozess eingebettet sein, der in eine dauerhafte Vereinbarung mündet", sagte Scholz. Auch müsse die "Souveränität" der Ukraine gewahrt bleiben.

Außerdem bekräftigte Scholz die Dringlichkeit für Europa, mehr in seine eigene Verteidigung zu investieren. "Wir werden den europäischen Pfeiler der NATO stärken und die Verteidigungsausgaben weiter erhöhen", sagte er. Auch Costa hob hervor, dass die Europäer mehr in ihre Verteidigung investieren müssten.

In der vergangenen Woche hatten die Staats- und Regierungschefs der EU bei einem Sondergipfel in Brüssel den Weg für eine Wiederaufrüstung Europas freigemacht. Die 27 Mitgliedsländer begrüßten einen Vorstoß von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen für eine Wiederbewaffnung Europas und erklärten sich bereit, ihre Verteidigungsausgaben deutlich zu erhöhen. Bis zum regulären EU-Gipfel am 20. und 21. März will von der Leyen nun detaillierte Finanzierungsvorschläge zur Aufrüstung vorlegen.

Bei Gesprächen zwischen den Delegationen der USA und der Ukraine in Saudi-Arabien hatten die USA zugesagt, die zwischenzeitlich gestoppte Militärhilfe für die Ukraine wieder aufzunehmen. Die Ukraine wiederum unterstützt den Vorschlag für eine 30-tägigen Waffenruhe. Die Einigung kam zustande, obwohl sich Washington in den vergangenen Wochen von seinem Verbündeten abgewendet und den Positionen des Kreml angenähert hatte.

C.Stevenson--TNT

Empfohlen

Philippinischer Ex-Präsident Duterte an den IStGH in Den Haag übergeben

Nach der Festnahme in seiner Heimat ist der philippinische Ex-Präsident Rodrigo Duterte am Mittwoch in den Niederlanden an den Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) übergeben worden. Dies gab das Gericht mit Sitz in Den Haag am Mittwoch bekannt. Der IStGH hatte einen Haftbefehl gegen den 79-Jährigen wegen dessen harten Vorgehens gegen die Drogenkriminalität verhängt.

Wirtschaftsweise Schnitzer plädiert für Streichung von Feiertag

Die Chefin der Wirtschaftsweisen, Monika Schnitzer, befürwortet die Abschaffung eines Feiertages in Deutschland zur Finanzierung der Krisenlasten. "Die Streichung eines Feiertages fände ich als Symbol genau richtig", sagte die Chefin des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung dem "Spiegel" laut Meldung vom Mittwoch. In Dänemark etwa sei der Feiertag "Store bededag" zum regulären Arbeitstag erklärt worden, um so die Finanzierung der Verteidigungsausgaben zu unterstützen.

Gespräche über Waffenruhe in Ukraine: US-Unterhändler auf dem Weg nach Russland

Nach der Einigung zwischen Washington und Kiew auf eine Waffenruhe in der Ukraine sind laut US-Präsident Donald Trump Unterhändler aus den USA bereits auf dem Weg nach Russland für Gespräche. Dies gab Trump am Mittwoch vor Journalisten im Weißen Haus bei einem Treffen mit dem irischen Regierungschef Micheal Martin bekannt. Er "hoffe", dass der russische Präsident Wladimir Putin einer Waffenruhe zustimme.

Portugal steuert auf Neuwahl zu - Präsident Rebelo de Sousa empfängt Parteichefs

Portugal steuert nach dem Sturz der Regierung durch ein Misstrauensvotum im Parlament auf eine vorgezogene Neuwahl zu. Präsident Marcelo Rebelo de Sousa empfing am Mittwoch die Vertreter der Parteien zu Gesprächen. Der gestürzte Regierungschef Luís Montenegro sagte nach einem anschließenden Treffen mit Mitgliedern seiner Partei, es seien "alle Bedingungen" für eine Neuwahl am 11. Mai erfüllt.

Textgröße ändern: