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"Normalität im Bundestag": Weidel erhebt Anspruch ihrer Partei auf wichtige Posten
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Nach den deutlichen Zugewinnen bei der Bundestagswahl hat AfD-Chefin Alice Weidel für ihre Partei erneut einen Anspruch auf wichtige Leitungsposten im Parlament erhoben. Es müsse "Normalität im Bundestag" einkehren, die AfD müsse bekommen, "was uns mit unseren Wählerstimmen zusteht", sagte Weidel am Montag in Berlin. Konkret forderte sie etwa, "dass uns der Bundestagsvizepräsident nicht vorenthalten wird".
Die AfD mit 152 von 630 Sitzen im künftigen Bundestag "sollte man nicht weiter ignorieren", sagte Weidel weiter. "Ich kann nur hoffen dass die anderen Fraktionen ihre Gangart gegenüber der AfD nicht fortführen, sondern zu einer demokratischen Auseinandersetzung übergehen." Weidel bezeichnete es zudem als "absolute Frechheit", dass die AfD seit Jahren keinen Platz im parlamentarischen Kontrollgremium bekommt, das für die Aufsicht über die Geheimdienste in Deutschland zuständig ist.
Die AfD mit Kanzlerkandidatin Weidel hatte bei der Bundestagswahl am Sonntag ihr Ergebnis von 2021 auf 20,8 Prozent verdoppelt und ist nun zweitstärkste Partei im Parlament. Weil die Union als stärkste Kraft eine Koalition mit der AfD ausgeschlossen hat, ist die in Teilen rechtsextremistische Partei erneut Oppositionsführerin - wie schon nach ihrem ersten Bundestagseinzug zwischen 2017 und 2021. Bisher stellt die AfD im Bundestag als einzige Fraktion keinen Vizepräsidenten. Die Partei beklagt das bereits seit Jahren.
F.Harris--TNT