The National Times - Spitzenkandidaten werben bei Schluss-Veranstaltungen um Unentschlossene

Spitzenkandidaten werben bei Schluss-Veranstaltungen um Unentschlossene


Spitzenkandidaten werben bei Schluss-Veranstaltungen um Unentschlossene
Spitzenkandidaten werben bei Schluss-Veranstaltungen um Unentschlossene / Foto: © AFP

Zwei Tage vor der Bundestagswahl haben die Spitzenkandidaten der Parteien um die Stimmen der Unentschlossenen geworben. Es müsse "klar sein, dass die SPD viel, viel stärker ist als in den jetzigen Umfragen", sagte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) beim Wahlkampfabschluss der Sozialdemokraten am Freitagabend in Dortmund. Es dürfe "keine zufällige Mehrheit geben von CDU und AfD", die SPD müsse so stark sein, "dass sie die nächste Regierung führen kann".

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"Überzeugt die, die noch nicht überzeugt sind", rief Scholz den SPD-Anhängern zu. "Sorgt dafür, dass am 23. Februar, am Wahlabend, die Welt ganz anders aussieht, als alle sie schon längst beschrieben haben."

Grünen-Spitzenkandidat und Vizekanzler Robert Habeck hielt mit seiner Partei in Hamburg den Wahlkampfabschluss ab und formulierte den Anspruch seiner Partei, auch einer nächsten Koalition anzugehören. "Ich kann Ihnen nicht garantieren, dass wir in eine Regierung kommen, ich kann Ihnen nicht garantieren, dass wir in einer Regierung alles schaffen, aber wir können Ihnen garantieren, dass wir die Verantwortung dafür suchen", sagte Habeck.

Habeck appellierte auch an potenzielle Wähler der Linken, ihr Kreuz doch bei den Grünen zu machen. Ziel von Politik dürfe nicht sein, in der Opposition zu bleiben.

Beim seinem letzten großen Wahlkampfauftritt vor der Wahl versuchte auch FDP-Spitzenkandidat Christian Lindner, noch einige Stimmen für die Liberalen zu gewinnen. "Es geht nicht um die FDP am Sonntag, es geht letztlich um alles, Frieden, Freiheit und Wohlstand", sagte Lindner in Nürnberg. Mit Blick auf die aktuellen Umfragewerte der FDP sagte Lindner weiter, dass die Stimme für die FDP "die wertvollste Stimme" des Sonntags sein könnte.

"Die eine Stimme, diese einzelne Stimme, die dafür sorgt, dass die FDP nicht 4,99999 Prozent hat, sondern fünf", könne "die Republik verändern", betonte Lindner, der erneut nicht um Leihstimmen, sondern um "Bekenntnisstimmen" warb. "Auf jede Bekenntnisstimme kommt es an am Sonntag", sagte Lindner.

Der Spitzenkandidat der Linken, Jan van Aken, machte mit seiner Partei in Berlin letzte Station. Die Linke kontrolliere mit ihren parlamentarischen Anfragen die Regierung und seine Partei wolle nicht regieren, sondern verändern, warb er um Stimmen für seine Partei. Scherzhaft wandte van Aken allerdings ein: "Leute, wenn es reicht am Sonntag: Ich bin zu Koalitionsgesprächen bereit."

Zwei Tage vor der Wahl führt die Union aus CDU und CSU in Umfragen klar vor der AfD und - mit weiterem Abstand - vor SPD und Grünen. Die Linke könnte den jüngsten Umfragen zufolge den Einzug in den Bundestag knapp schaffen, um den Verbleib dort zittern müssen wohl bis zuletzt die FDP und das BSW.

Unklar ist, für welche Koalitionen es reichen könnte und ob etwa ein Zweierbündnis mit der Union zustande kommen könnte. CDU und CSU wollen am Samstagnachmittag in München ihren gemeinsamen Wahlkampfabschluss abhalten.

A.M.Murray--TNT

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