The National Times - Nato-Generalsekretär erwartet langen "Abnutzungskrieg" in der Ukraine

Nato-Generalsekretär erwartet langen "Abnutzungskrieg" in der Ukraine


Nato-Generalsekretär erwartet langen "Abnutzungskrieg" in der Ukraine
Nato-Generalsekretär erwartet langen "Abnutzungskrieg" in der Ukraine / Foto: © AFP

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat die westlichen Staaten dazu aufgerufen, sich auf einen langen "Abnutzungskrieg" in der Ukraine einzustellen. "Was wir sehen, ist, dass dieser Krieg mittlerweile zu einem Abnutzungskrieg geworden ist", sagte der Norweger am Donnerstag nach einem Treffen mit US-Präsident Joe Biden in Washington. "Darauf müssen wir uns auf lange Sicht einstellen."

Textgröße ändern:

Der Krieg "könnte morgen enden, wenn Russland seine Aggression beendet", hatte Stoltenberg am Mittwoch bei einer Pressekonferenz zusammen mit US-Außenminister Antony Blinken gesagt. Aber "wir sehen derzeit keine Anzeichen in diese Richtung". Die Kämpfe in der Ukraine dürften noch "viele Monate" anhalten, sagte Blinken.

Die Ukrainer "zahlen einen hohen Preis dafür, dass sie ihr eigenes Land auf dem Schlachtfeld verteidigen", sagte Stoltenberg am Donnerstag weiter. "Aber wir sehen auch, dass Russland hohe Verluste hinnehmen muss." Er bekräftigte zwar, dass die Nato nicht in eine direkte Konfrontation mit Russland eintreten wolle, sagte aber, das westliche Militärbündnis habe die "Verantwortung", die Ukraine zu unterstützen.

"Die meisten Kriege - und höchstwahrscheinlich auch dieser Krieg - enden irgendwann am Verhandlungstisch", führte er aus. "Aber wir wissen, dass das, was am Verhandlungstisch passiert, sehr eng mit der Situation vor Ort, auf dem Schlachtfeld, verbunden ist."

Die neue US-Botschafterin in Kiew, Bridget Brink, sicherte der Ukraine am Donnerstag bei ihrem ersten Auftritt seit der Wiedereröffnung der dortigen US-Vertretung Unterstützung zu. Washington werde der Ukraine helfen, sich gegen Russland zu verteidigen. Es gehe darum, "ein friedliches und stabiles Europa" zu gewährleisten und klarzustellen, "dass Gewalt kein Recht schafft".

Sie versprach außerdem humanitäre Hilfe und Unterstützung bei der Aufklärung von "Gräueltaten und Kriegsverbrechen", die Kiew Moskau anlastet. "Die Ukraine muss über ihre eigene Zukunft entscheiden. Punkt", sagte Brink, nachdem sie vom ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj ihr Beglaubigungsschreiben als Botschafterin erhalten hatte.

A.M.Owen--TNT

Empfohlen

Bundeskanzler Scholz trifft Chinas Präsidenten Xi am Rande des G20-Gipfels

Am Rande des G20-Gipfels wichtiger Industrie- und Schwellenländer in Rio de Janeiro trifft Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am Dienstag (13.00 Uhr MEZ) mit dem chinesischen Staatschef Xi Jinping zusammen. Nach Regierungsangaben soll es bei dem Treffen unter anderem um den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und die Konflikte im Nahen Osten sowie um die deutsch-chinesischen Beziehungen und gerechte Bedingungen in der Wirtschaftspolitik gehen.

EU-Parlament: Videoansprache Selenskyjs zu 1000 Tagen Krieg

Das Europaparlament hält am Dienstag eine Sondersitzung zu 1000 Tagen Ukraine-Krieg ab (ab 11.00 Uhr). Während der Sitzung ist eine Ansprache des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj per Videoschaltung geplant. Auch Parlamentspräsidentin Roberta Metsola will zu den Abgeordneten sprechen.

USA: Früherer Abgeordneter Sean Duffy soll Trumps Verkehrsminister werden

Der frühere Kongressabgeordnete Sean Duffy soll Verkehrsminister der USA werden und damit die Leitung eines weitreichenden Ressorts mit großen Ausgaben des Bundes für die Infrastruktur und Verantwortung für Vorschriften im Verkehrsbereich übernehmen. Der designierte US-Präsident Donald Trump nominierte Duffy am Montag für den Posten und lobte dessen Eintreten für "fiskalische Verantwortung" im US-Repräsentantenhaus. Der Ex-Abgeordnete aus Wisconsin habe mit demokratischen Kollegen im Kongress an wichtigen Straßen- und Brückenprojekten gearbeitet.

Erklärung: G20 wollen für wirksame Besteuerung von Superreichen zusammenarbeiten

Die G20-Staaten haben sich bei ihrem Gipfel im brasilianischen Rio de Janeiro laut einer gemeinsamen Erklärung darauf geeinigt, für eine wirksame Besteuerung von Milliardären zusammenarbeiten. "Wir werden uns bemühen, zusammenarbeiten, um sicherzustellen", dass sehr vermögende Privatleute "effektiv besteuert werden", erklärten die Staats- und Regierungschefs der größten Volkswirtschaften demnach am Montag. Sie kündigten an, "Mechanismen" zur Bekämpfung von Steuervermeidung entwickeln zu wollen.

Textgröße ändern: