The National Times - Pistorius fordert Enteignung von russischen Oligarchen

Pistorius fordert Enteignung von russischen Oligarchen


Pistorius fordert Enteignung von russischen Oligarchen
Pistorius fordert Enteignung von russischen Oligarchen / Foto: © FIJI SUN/AFP/Archiv

Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) hat gefordert, sich beim Umgang mit den Vermögen russischer Oligarchen an Kanada zu orientieren und diese zu enteignen. "Wir sollten dessen Beispiel folgen und bei Oligarchen, die auf der Sanktionsliste der EU gegen Russland stehen, das Vermögen nicht nur einfrieren, sondern einziehen und für humanitäre Hilfe und beim Aufbau der Ukraine einsetzen", sagte Pistorius am Mittwoch dem Portal "t-online".

Textgröße ändern:

Dieses Vorgehen sollte dabei nicht nur für Oligarchen gelten, sondern auch für alle, die ihnen beim Umgehen der Sanktionen helfen, forderte der SPD-Politiker. Pistorius verteidigte zugleich Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) gegen Kritik, im Krieg Russlands gegen die Ukraine zu zögerlich vorzugehen. Scholz mache einen guten Job, das setze sich am Ende immer durch.

"Ich verstehe, dass insbesondere die östlichen EU-Länder und natürlich auch die Ukraine sehr unruhig und erregt sind", sagte Pistorius. Es dürfe aber nicht vergessen werden, dass Deutschland während des Krieges, und auch bereits davor, die Ukraine mehr als die allermeisten anderen Länder unterstützt habe, "ganz besonders auch wirtschaftlich - jetzt auch militärisch".

Auch die Kritik an Scholz, dass dieser den Satz "wir wollen, dass die Ukraine gewinnt", nicht aussprechen wolle, könne er nicht nachvollziehen. "Olaf Scholz hat ganz klar gesagt, dass Russland nicht gewinnen und dass es keinen 'Diktatfrieden' geben darf. Damit spricht er sich eindeutig für einen Sieg der Ukraine aus", sagte der Sozialdemokrat. Ein Unentschieden gebe es bei einem solchem Krieg nicht, "ich weiß gar nicht, warum da überhaupt ein Interpretationsbedarf gesehen wird".

C.Bell--TNT

Empfohlen

Bundeskanzler Scholz trifft Chinas Präsidenten Xi am Rande des G20-Gipfels

Am Rande des G20-Gipfels wichtiger Industrie- und Schwellenländer in Rio de Janeiro trifft Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am Dienstag (13.00 Uhr MEZ) mit dem chinesischen Staatschef Xi Jinping zusammen. Nach Regierungsangaben soll es bei dem Treffen unter anderem um den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und die Konflikte im Nahen Osten sowie um die deutsch-chinesischen Beziehungen und gerechte Bedingungen in der Wirtschaftspolitik gehen.

EU-Parlament: Videoansprache Selenskyjs zu 1000 Tagen Krieg

Das Europaparlament hält am Dienstag eine Sondersitzung zu 1000 Tagen Ukraine-Krieg ab (ab 11.00 Uhr). Während der Sitzung ist eine Ansprache des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj per Videoschaltung geplant. Auch Parlamentspräsidentin Roberta Metsola will zu den Abgeordneten sprechen.

USA: Früherer Abgeordneter Sean Duffy soll Trumps Verkehrsminister werden

Der frühere Kongressabgeordnete Sean Duffy soll Verkehrsminister der USA werden und damit die Leitung eines weitreichenden Ressorts mit großen Ausgaben des Bundes für die Infrastruktur und Verantwortung für Vorschriften im Verkehrsbereich übernehmen. Der designierte US-Präsident Donald Trump nominierte Duffy am Montag für den Posten und lobte dessen Eintreten für "fiskalische Verantwortung" im US-Repräsentantenhaus. Der Ex-Abgeordnete aus Wisconsin habe mit demokratischen Kollegen im Kongress an wichtigen Straßen- und Brückenprojekten gearbeitet.

Erklärung: G20 wollen für wirksame Besteuerung von Superreichen zusammenarbeiten

Die G20-Staaten haben sich bei ihrem Gipfel im brasilianischen Rio de Janeiro laut einer gemeinsamen Erklärung darauf geeinigt, für eine wirksame Besteuerung von Milliardären zusammenarbeiten. "Wir werden uns bemühen, zusammenarbeiten, um sicherzustellen", dass sehr vermögende Privatleute "effektiv besteuert werden", erklärten die Staats- und Regierungschefs der größten Volkswirtschaften demnach am Montag. Sie kündigten an, "Mechanismen" zur Bekämpfung von Steuervermeidung entwickeln zu wollen.

Textgröße ändern: