Attacke auf NS-Gedenkstätte in Hannover: Polizei identifiziert Verdächtigen
Etwa eine Woche nach der Zerstörung von Kränzen an einer NS-Gedenkstätte in Hannover hat der Staatsschutz der Polizei nach Behördenangaben einen Verdächtigen identifiziert. Wie die Region Hannover am Donnerstag mitteilte, handelt es sich um einen 25-Jährigen, zu dem bereits "polizeiliche Erkenntnisse im Bereich politisch motivierter Kriminalität" vorliegen. In seiner Wohnung seien Beweismittel beschlagnahmt worden, erklärte die Verwaltungsbehörde.
Ihren Angaben zufolge soll der Mann für einen Übergriff auf die Gedenkstätte in der Nacht zum 29. Januar verantwortlich sein. Dabei wurden Gedenkkränze zerstört und entwendet, die zwei Tage zuvor bei einer Zeremonie zum Holocaustgedenktag dort niedergelegt worden waren. Daran hatte unter anderem Landtagspräsidentin Hanna Naber (SPD) teilgenommen.
Nach früheren Angaben der Regionsverwaltung wurde der Täter von Kameras gefilmt. Regionspräsident Steffen Krach (SPD) bezeichnete die Tat als "beschämend" und "ekelhafte" Verhöhnung von Holocaustopfern. Demnach war es bereits der zweite Vorfall dieser Art in zwei Jahren an der Gedenkstätte Ahlem. Bereits nach dem Holocaustgedenktag im Jahr 2023 waren dort nationalsozialistische und antisemitische Parolen geschmiert worden.
Die Gedenkstätte befindet sich auf dem Gelände einer Sammelstelle, von der aus die Nationalsozialisten jüdische Menschen aus dem Großraum Hannover in Ghettos und Vernichtungslager in Osteuropa deportierten. International wird am 27. Januar an den Holocaust erinnert. An diesem Tag im Jahr 1945 wurde das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau von sowjetischen Truppen befreit.
N.Johns--TNT