The National Times - Bundesverfassungsgericht entscheidet nach vorschneller Auslieferung an Ungarn

Bundesverfassungsgericht entscheidet nach vorschneller Auslieferung an Ungarn


Bundesverfassungsgericht entscheidet nach vorschneller Auslieferung an Ungarn
Bundesverfassungsgericht entscheidet nach vorschneller Auslieferung an Ungarn / Foto: © AFP/Archiv

Nach der vorschnellen Auslieferung eines mutmaßlichen Linksextremisten im Juni an Ungarn will das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe am Donnerstag (09.30 Uhr) seine Entscheidung hierzu veröffentlichen. Der sich selbst als nichtbinär einordnende Mensch soll Anfang Februar 2023 zusammen mit anderen Menschen Sympathisanten der rechtsextremen Szene in Budapest angegriffen und verletzt haben. Das Kammergericht Berlin erklärte am 27. Juni 2024 die Auslieferung nach Ungarn für rechtmäßig. (Az.: 2 BvR 1103/24)

Textgröße ändern:

Obwohl bereits eine Verfassungsbeschwerde anhängig war, erfolgte in der folgenden Nacht die Übergabe an die ungarischen Behörden. Eine am 28. Juni ergangene einstweilige Anordnung des Bundesverfassungsgerichts, die dies bis zur Entscheidung in der Hauptsache untersagte, kam zu spät. Nun wollen die Karlsruher Richter ihre Hauptsacheentscheidung zur Rechtmäßigkeit der Auslieferung veröffentlichen.

V.Allen--TNT

Empfohlen

Israel: Armee soll "freiwillige Ausreise" von Palästinensern aus Gazastreifen vorbereiten

Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz hat die Armee angeordnet, einen Plan für die freiwillige Ausreise von Palästinensern aus dem Gazastreifen zu erarbeiten. Der Plan solle "allen Einwohnern des Gazastreifens, die gehen möchten, dies ermöglichen" und zwar "in jedes Land, das sie aufnehmen will", erklärte Katz am Donnerstag. Der Plan werde die Ausreise über Grenzübergänge ebenso ermöglichen, wie "besondere Vorkehrungen für die Abreise auf dem See- und Luftweg".

Prognose: Frauenanteil im Bundestag könnte sinken

Der Frauenanteil im neuen Bundestag wird voraussichtlich wieder sinken. Nach einer am Donnerstag veröffentlichten Prognose der Organisation Abgeordnetenwatch für das ARD-Politikmagazin "Panorama" könnte er von aktuell 35,7 Prozent auf 31,5 Prozent zurückgehen. Über die letzten Jahre hatte der Anteil zugenommen. Grund für den nun erwarteten Rückgang ist demnach vor allem das voraussichtliche Erstarken von Union und AfD, die bisher schon besonders niedrige Frauenanteile hatten.

CSU-Chef Söder: AfD ist "Systemfeind"

In der politischen Auseinandersetzung um die Abgrenzung zur AfD hat CSU-Chef Markus Söder die Partei als "Systemfeind" bezeichnet. Es werde seitens der Union "keine Kooperation oder gar eine Koalition mit der AfD geben", erklärte der bayerische Ministerpräsident am Donnerstag in München. "Die AfD ist und bleibt der Systemfeind." Die Union sei "die einzig echte Brandmauer gegen die AfD" und "der größte Gegner" der Partei. "Nur wir werden sie wieder kleiner machen."

EU-Grundrechteagentur sieht "Rückkehrzentren" für Migranten kritisch

Die EU-Grundrechteagentur sieht die auch in Deutschland diskutierten Pläne für Abschiebezentren für Migranten in Drittstaaten kritisch. In solchen Lagern dürften keine "rechtsfreien Zonen" entstehen, warnte die Grundrechteagentur in einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht. Sie forderte dafür strenge Auflagen wie Einzelfallprüfungen für jeden betroffenen Migranten und unabhängige Kontrollen der Zustände in solchen Lagern.

Textgröße ändern: