The National Times - Grab des Rechtsextremisten Jean-Marie Le Pen von Unbekannten geschändet

Grab des Rechtsextremisten Jean-Marie Le Pen von Unbekannten geschändet


Grab des Rechtsextremisten Jean-Marie Le Pen von Unbekannten geschändet
Grab des Rechtsextremisten Jean-Marie Le Pen von Unbekannten geschändet / Foto: © AFP/Archiv

Knapp drei Wochen nach der Bestattung des französischen Rechtsextremisten Jean-Marie Le Pen haben Unbekannte dessen Grabstätte in dem bretonischen Ort La Trinité-sur-Mer geschändet. Le Pens Tochter Marie Caroline veröffentlichte am Freitag im Onlinedienst X ein Foto, auf dem ein zerbrochener Grabstein zu sehen ist und mehrere Gedenktafeln auf dem Boden verstreut liegen.

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"Wer Tote angreift, ist zu allem Bösen gegenüber Lebenden fähig", schrieb Marie Caroline Le Pen dazu. Der Chef der rechtspopulistischen Partei Rassemblement National (RN), Jordan Bardella, sprach von einem "unsäglichen Akt". Er hoffe, dass die Täter gefunden und bestraft würden, schrieb er im Onlinedienst X.

Der RN-Europaabgeordnete Gilles Pennelle verurteilte die Tat als "abscheulich". "Das Grab wurde komplett verwüstet, vermutlich in der vergangenen Nacht", sagte er. Die Staatsanwaltschaft in Lorient hat Ermittlungen aufgenommen.

Der Gründer und langjährige Chef der rechtsextremen Partei Front National (heute Rassemblement National) war am 7. Januar im Alter von 96 Jahren gestorben. Er war eine Symbolfigur der Rechtsextremen in Frankreich und hat seiner gemäßigteren, rechtspopulistischen Tochter Marine Le Pen, die ihn wegen seiner radikalen Positionen aus der Partei später ausgeschlossen hatte, ihre politische Karriere geebnet.

Jean-Marie Le Pen war mehrfach wegen Holocaust-Leugnung, Rassismus und Antisemitismus verurteilt worden. Seine Behauptung, die Gaskammern der Nazi-Zeit seien lediglich ein "Detail der Geschichte" gewesen, wiederholte er häufig öffentlich. Der fünffache Präsidentschaftskandidat hatte es 2002 in die Stichwahl geschafft, was damals eine große Protestwelle ausgelöst hatte. Seiner Tochter Marine Le Pen ist dies bereits zwei Mal gelungen.

Falls sie nicht Ende März in einem Verfahren wegen mutmaßlicher Veruntreuung von EU-Mitteln zur Nicht-Wählbarkeit verurteilt wird, will sie bei der nächsten Präsidentschaftswahl erneut antreten. In Umfragen liegt sie in der ersten Runde vorn.

W.Phillips--TNT

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