The National Times - Migrationsgesetz: Plenarsitzung unterbrochen - Krisengespräche der Fraktionen

Migrationsgesetz: Plenarsitzung unterbrochen - Krisengespräche der Fraktionen


Migrationsgesetz: Plenarsitzung unterbrochen - Krisengespräche der Fraktionen
Migrationsgesetz: Plenarsitzung unterbrochen - Krisengespräche der Fraktionen / Foto: © AFP

Krimi im Bundestag: Auf Antrag der Union ist die Plenarsitzung vor der geplanten Abstimmung über das umstrittene Migrationsgesetz unterbrochen worden, das CDU/CSU mit Unterstützung der AfD verabschieden wollten. Vertreter aller Fraktionen kamen ab 11.00 Uhr zu Sondersitzungen zusammen, die auch am Mittag andauerten. Hintergrund ist ein Vorschlag der FDP, die Abstimmung zu verschieben, um Mehrheiten ohne die AfD zu suchen.

Textgröße ändern:

FDP-Fraktionschef Christian Dürr hatte am Freitag vorgeschlagen, die Abstimmung über das sogenannte Zustrombegrenzungsgesetz auf die letzten Sitzungstage vor der Bundestagswahl im Februar zu verschieben. Die FDP wollte demnach die Zeit nutzen, um eine Mehrheit für das Gesetz mit Parteien der "demokratischen Mitte" zu suchen.

Die SPD hatte daraufhin mitgeteilt, sie würde den FDP-Plänen für eine geplante Rücküberweisung der Vorlage in den Innenausschuss zustimmen. Damit geriet die Union unter Zugzwang, worauf deren Parlamentsgeschäftsführer Thorsten Frei (CDU) im Plenum eine Unterbrechnung der Sitzung für ungefähr eine halbe Stunde beantragte.

Die Unterbrechung dauerte dann deutlich länger. Es gab dabei direkte Gespräche im Büro von Unions-Fraktionschef Friedrich Merz (CDU) mit den Vorsitzenden der Fraktionen von SPD, Grünen und FDP.

Dürr bekräftigte nach seinem Gespräch mit Merz am Mittag, sein Ziel sei es, weiter demokratische Mehrheiten für das Gesetz zu erreichen. Deshalb seien alle aufgerufen, sich zu bewegen. Dies erwarteten die Menschen in der Migrationsfrage. Er warnte dabei SPD und Grüne vor einem "Wahlkampfmanöver".

Die Union steht seit Tagen in der Kritik, weil sie beim Beschluss des Gesetzes Stimmen der AfD in Kauf nehmen will. Die FDP hatte am Mittwoch neben der AfD bereits für einen umstrittenen Antrag der Union zur Verschärfung der Migrationspolitik gestimmt.

M.Davis--TNT

Empfohlen

Nach Absturz in Washington Flugschreiber von Unglücksmaschine geborgen

Nach dem tödlichen Flugzeugunglück in Washington sind die Flugschreiber der abgestürzten Passagiermaschine geborgen worden. Der Cockpit-Stimmenrecorder und der Flugdatenschreiber werden jetzt ausgewertet, wie die US-Verkehrssicherheitsbehörde mitteilte. Im eisigen Wasser des Potomac-Flusses wurde am Freitag die Suche nach Wrackteilen und nach weiteren Opfern des Unglücks fortgesetzt, bei dem 64 Insassen des Flugzeugs und die dreiköpfige Besatzung eines Armeehubschraubers ums Leben kamen. Bis Donnerstagabend wurden laut Medienberichten mehr als 40 Leichen geborgen.

Grab des Rechtsextremisten Jean-Marie Le Pen von Unbekannten geschändet

Knapp drei Wochen nach der Bestattung des französischen Rechtsextremisten Jean-Marie Le Pen haben Unbekannte dessen Grabstätte in dem bretonischen Ort La Trinité-sur-Mer geschändet. Le Pens Tochter Marie Caroline veröffentlichte am Freitag im Onlinedienst X ein Foto, auf dem ein zerbrochener Grabstein zu sehen ist und mehrere Gedenktafeln auf dem Boden verstreut liegen.

Merz: Von meiner Partei aus reicht niemand der AfD die Hand

Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU) hat das umstrittene Migrationsgesetz verteidigt und zugleich den Vorwurf der Zusammenarbeit mit der AfD zurückgewiesen. "Von meiner Partei aus reicht niemand der AfD die Hand", das müsse er nüchtern klarstellen, sagte Merz am Freitag im Bundestag bei der Debatte über das sogenannte Zustrombegrenzungsgesetz. "Es gibt keine tieferen Gräben als zwischen uns und dieser Fraktion."

Beteiligung an rechtsextremen Chat: Gericht in Niedersachsen degradiert Polizisten

Wegen Beteiligung an rechtsextremistischen Gruppenchats hat das Verwaltungsgericht Osnabrück einen Polizisten degradiert. Es stufte den Beamten nach eigenen Angaben vom Freitag in einem Verfahren um eine Disziplinarklage der Polizeidirektion Osnabrück vom Rang eines Haupt- in den eines Oberkommissars zurück. Damit verbunden ist eine niedrigere Besoldungsstufe. Die Polizeidirektion hatte die Entfernung des Mannes aus dem Dienst beantragt, dies lehnte das Gericht in dem Urteil mit Blick auf den Sachverhalt aber als "unverhältnismäßig" ab.

Textgröße ändern: