The National Times - ÖVP offen für Koalitionsgespräche mit Rechtspopulisten der FPÖ in Österreich

ÖVP offen für Koalitionsgespräche mit Rechtspopulisten der FPÖ in Österreich


ÖVP offen für Koalitionsgespräche mit Rechtspopulisten der FPÖ in Österreich
ÖVP offen für Koalitionsgespräche mit Rechtspopulisten der FPÖ in Österreich / Foto: © APA/AFP

Nach dem Scheitern der bisherigen Koalitionsgespräche in Österreich hat sich die konservative ÖVP offen gezeigt für mögliche Verhandlungen über eine Regierungsbildung mit der rechtspopulistischen FPÖ. "Wenn wir zu diesen Gesprächen eingeladen werden, dann werden wir diese Einladung auch annehmen", sagte ÖVP-Interimschef Christian Stocker am Sonntag in Wien.

Textgröße ändern:

Nach dem Abbruch der Gespräche zwischen ÖVP, der sozialdemokratischen SPÖ und den liberalen Neos hatte Bundespräsident Alexander Van der Bellen kurz zuvor angekündigt, FPÖ-Chef Herbert Kickl am Montag zu einem Gespräch zu empfangen.

Er begrüße dies "ausdrücklich", sagte Stocker. Der 64-Jährige, der am Sonntag zum geschäftsführenden ÖVP-Vorsitzenden ernannt wurde, war in der Vergangenheit als entschiedener Gegner der FPÖ in Erscheinung getreten. "Aber seit gestern stellt sich die Situation anders", sagte er nun. "Es geht daher jetzt nicht um Herbert Kickl oder um mich, sondern es geht darum, dass dieses Land gerade jetzt eine stabile Regierung benötigt und wir nicht fortlaufend Zeit in Wahlkämpfen oder Wahlen verlieren können, die wir nicht haben."

Auch Van der Bellen hatte zuvor betont, dass nach dem Scheitern der Koalitionsgespräche zwischen der ÖVP, der SPÖ und den Neos sowie dem Rückzug von Karl Nehammer als Bundeskanzler und ÖVP-Chef eine neue Situation eingetreten sei.

Nehammer habe ihm berichtet, dass die Stimmen innerhalb der ÖVP, "die eine Zusammenarbeit mit einer FPÖ unter Herbert Kickl ausschließen, deutlich leiser geworden sind". Dies bedeute, "dass sich möglicherweise ein neuer Weg auftut, der so davor nicht existierte", fügte der Präsident mit Blick auf ein mögliches Bündnis zwischen ÖVP und FPÖ hinzu. Es gehe jetzt darum, "dass Österreich eine Regierung bekommt, die handlungsfähig ist".

Die rechtspopulistische FPÖ war bei der Wahl im September mit 28,85 Prozent der Stimmen erstmals stärkste Kraft im Parlament geworden. Die konservative ÖVP erzielte 26,3 Prozent, gefolgt von der sozialdemokratischen SPÖ mit 21,1 Prozent.

ÖVP und SPÖ versuchten nach der Wahl, den Einzug des rechtsradikalen FPÖ-Chefs Kickl ins Kanzleramt zu verhindern. ÖVP, SPÖ und die liberale Neos nahmen Koalitionsverhandlungen auf. Die Neos stieg aber am Freitag aus den Koalitionsgesprächen aus, am Samstag dann scheiterten die Verhandlungen auch zwischen ÖVP und SPÖ endgültig. Nehammer kündigte an, in den kommenden Tagen als Kanzler und Parteichef zurückzutreten.

H.Davies--TNT

Empfohlen

Internationaler Flugbetrieb an Flughafen in Damaskus wieder aufgenommen

Nach rund einem Monat Stillstand infolge des Machtwechsels in Syrien ist am Flughafen der Hauptstadt Damaskus der internationale Flugverkehr wieder aufgenommen worden. Als erste Maschine hob am Dienstag ein Flug der Syrian Airlines nach Sharjah in den Vereinigten Arabischen Emiraten ab, berichteten Journalisten der Nachrichtenagentur AFP.

FPÖ-Chef Kickl stellt nach Auftrag für Regierungsbildung Pläne vor

In Österreich will der ultrarechte FPÖ-Chef Herbert Kickl seine Pläne für eine Regierungsbildung vorstellen. Unter dem Motto "Österreich ehrlich regieren" lud Kickl am Dienstag für 15.00 Uhr zu einer Pressekonferenz ein. Es wird allgemein erwartet, dass der 56-Jährige Koalitionsgespräche mit der konservativen ÖVP aufnehmen will.

Facebook-Mutter Meta beruft Trump-Vertrauten in den Verwaltungsrat

Der Facebook-Mutterkonzern Meta hat einen Vertrauten des künftigen US-Präsidenten Donald Trump in den Verwaltungsrat berufen. Der Chef des Kampfsportverbands UFC, Dana White, zieht zusammen mit zwei weiteren Mitgliedern in das Gremium ein, wie der US-Konzern am Montag mitteilte. Er sei nie daran interessiert gewesen, einen solchen Posten anzunehmen, bis er das Angebot von Meta erhalten habe, sagte White. "Ich bin fest davon überzeugt, dass soziale Medien und KI die Zukunft sind."

Liste für chinesische Militärunternehmen: Peking wirft USA "Unterdrückung" vor

China hat die USA für die Einstufung zweier chinesischer Großkonzerne als Militärunternehmen scharf kritisiert. China lehne "die unangemessene Unterdrückung chinesischer Unternehmen" entschieden ab, erklärte Außenministeriumssprecher Guo Jiakun am Dienstag in Peking. "Wir drängen die US-Seite dazu, ihre falschen Praktiken unverzüglich zu ändern", fügte er hinzu.

Textgröße ändern: